Alternative Nudeln: Erbsen & Linsen statt Mehl & Weizen

Ob es ums Abnehmen oder die Darmsanierung geht: Weizenmehl hat aus gesundheitlicher Sicht einen fragwürdigen Ruf, aber ist noch immer im Großteil aller Teigwaren enthalten. Ganz auf Weizenmehl verzichten, wollen die meisten Menschen nicht. NudelliebhaberInnen zum Beispiel können sich die Askese kaum vorstellen. Seit einiger Zeit gibt es für Pasta-Fans allerdings einen Mittelweg. Hülsenfrüchte mischen die Nudelszene auf und stellen sich als köstliche Alternative zu herkömmlicher Pasta heraus.
Superfoods, alternative Ernährung und gesundheitsbewusste Schlemmereien ziehen in Wien schon seit Jahren an den Kalorienbomben der traditionellen Küche vorbei. Tofu überholt Fleisch, natürliche Smoothies verdrängen gezuckerte Fruchtsäfte und Obst hängt langsam Süßigkeiten ab. Seit dem Keto-Hype verbannen viele Österreicher auch Weizenprodukte von ihren Tellern. Der Grund dafür sind die einfachen Kohlenhydrate, wegen derer Hartweizen als Dickmacher verschrien ist. Hülsenfrüchte enthalten im Vergleich dazu komplexe Kohlenhydrate und Proteine, wodurch sie über lange Zeit satt machen und anders als Hartweizen sogar beim Abnehmen unterstützen können.
Ob es um Fusilli aus Linsen, Spirelli aus Erbsen oder Penne aus Bohnen geht: Die Supernudeln aus Hülsenfrüchten bieten nicht nur die bessere Kohlenhydratbilanz, sondern haben insgesamt ein gesünderes Nährstoffprofil. Neben Mineralstoffen wie Eisen, Zink und Magnesium enthalten sie sekundäre Pflanzenstoffe mit zellschützendem Effekt und A- sowie B-Vitamine. Dadurch tragen sie zur bei und können es sogar mit aktuellen Superfoods aufnehmen.
Dank der Kombination aus muskelstärkenden Pflanzenproteinen und komplexen Kohlenhydraten gibt die kalorienarme Pasta-Alternative nach dem Verzehr stückweise Energie in die Blutbahnen ab und verhindert dadurch Heißhungerattacken. Die Kalorienbilanz liegt bei etwa einem Drittel der herkömmlichen Hartweizenpasta und ist im Rahmen von Diäten deshalb vorzuziehen. Gesunde Genießer-Gerichte aus herkömmlicher Pasta lassen sich einfach mit den Supernudeln aufmöbeln und sind binnen Minuten zubereitet.
ErnährungswissenschaftlerInnen loben die Nudelalternative aus Hülsenfrüchten vor allem für den Ballaststoffgehalt von etwa zehn Prozent. Die enthaltenen Ballaststoffe binden laut Experten Wasser und unterstützen das Sättigungsgefühl, weil sie im Darm aufquellen. Außerdem regt ballaststoffreiche Kost die Darmtätigkeit an und zeichnet sich durch Cholesterin-senkende Effekte aus. Positiverweise sind Nudeln aus Hülsenfrüchten sogar bei Glutenunverträglichkeit geeignet und bieten sich außerdem für die stetig wachsende Anzahl an Veganern an, da sie anders als Hartweizenpasta ohne Eier auskommen.
Die wahrscheinlich verbreitetste Form der Pasta-Alternative sind Nudeln aus Linsen, die es mittlerweile in den Bio-Regalen vieler Supermärkte gibt. Rote und grüne Linsen sorgen für ein echtes Farbspektakel auf dem Teller und bewegen sich geschmacklich relativ nahe an Pasta aus Hartweizengrieß. Wer die Linsenbasis nur ungern herausschmeckt, wählt statt der roten Variante lieber die gelbe oder entscheidet sich für Nudeln aus schwarzen Bohnen, die unter den Hülsenfrüchten am meisten Proteine liefern. Letztere Nudelalternative unterscheidet sich geschmacklich kaum von Hartweizenpasta und erleichtert dadurch den Umstieg auf gesündere Pasta-Alternativen. Bei Erbsen und Kichererbsen schmecken Verbraucher dagegen deutlich die Hülsenfrüchte heraus. Wer den Geschmack von Erbsen gerne mag, wird allerdings auch hiermit glücklich.