Melange, Torte und mehr im 1. Bezirk
Noble Namen, geschichtsträchtige Adressen, feinsten Kaffee – das findet man im Herzen Wiens zuhauf. Nicht ohne Grund rühmt sich die Stadt damit, die Kaffeehauskultur quasi perfektioniert zu haben.
Wir haben für euch die besten und beliebtesten Anlaufstellen für original Wiener Kaffeehausfeeling zusammengesucht und hier für euch gesammelt. Wem die Auswahl dennoch zu klein ist, findet hier weitere heiße Tipps!
Café Sacher
Das traditionsreiche Café Sacher, gelegen direkt gegenüber der Wiener Staatsoper, ist die Heimat der Original-Sachertorte. Per Definition ist das eine Schokoladentorte mit je einer Marmeladeschicht in der Mitte und unter der Schokoglasur. Erfunden wurde sie im Jahr 1832 von dem erst 16-jährigen Koch-Lehrling Eduard Sacher, der damit betraut wurde, für Fürst Metternich und seine Gäste ein passendes Dessert zuzubereiten. Das Experiment gelang – und die Sachertorte war geboren.
Heute strömen Gäste aus aller Herren Länder in das berühmte Café, um ein Eck der famosen Torte zu probieren und eine Tasse Melange zu trinken. Also Achtung: Aufgrund von Location und Ruf ist das Café sehr gut besucht und daher schnell überfüllt. Oft stehen die Kaffeehaus-Aspiranten sogar Schlange vor den Pforten des Sacher, und wer es einmal nach drinnen schafft, muss mit wenig Platz auskommen. Ob sich das auszahlt? Wir meinen, auf jeden Fall!
Café Sacher Wien
Philharmonikerstrasse 4
1010 Wien
Café Demel
Es gibt Orte in Wien, in denen die Zeit stehen geblieben scheint. Die Hofzuckerbäckerei Demel ist einer davon. Hier lebt das Flair der Donaumonarchie fort – in Form von köstlichem Kaffee und feinen Mehlspeisen.
Es lag niemals ein weiter Weg zwischen der Hofburg und dem Demel. Gut für Kaiserin Sisi, die sich einst von Demel regelmäßig lilafarbenes Veilcheneis oder kandierte Veilchen bestellen ließ. Heute sind es vor allem Touristen, die sich an den zuckrigen Blüten erfreuen. Meist kommen Demel-Gäste aber nicht bloß wegen der Veilchen, sondern weil sie einmal bei nobel-aristokratischem Ambiente so richtig dekadent Sachertorte und Kaffee genießen wollen.
Sachertorte? Moment mal, gehört die nicht woanders hin? Mitnichten! Der Erfinder der berühmten Schokoladentorte, Eduard Sacher, war nämlich erst im Demel angestellt, bevor er sein eigenes Lokal eröffnete. Zwischen dem Sacher und dem Demel tobte daher lange ein wilder Rechtsstreit, wem denn nun die Sachertorte zustehe. Heute ist das Problem gelöst – es haben einfach beide eine. Im Gegensatz zu Sacher’s Sachertorte verzichtet die Demel’sche Version allerdings auf die mittlere Marmeladenschicht.
Demel K. u. K. Hofzuckerbäckerei
Kohlmarkt 14
1010 Wien
Café Diglas
Das Café Diglas ist ein sehr traditionsreiches Wiener Kaffeehaus, in welchem man im gediegenen Stil, bei Kaffee und Torte, Klaviermusik lauschen kann – oder dem Gespräch am Nachbartisch. Im Ambiente des 19. Jahrhunderts kann man die wunderbaren selbstgemachten Mehlspeisen genießen und fühlt sich in die Zeit der Monarchie zurück versetzt. Ideal um ein paar Stunden mit einem Buch zu verbringen oder nach einem längeren Stadtspaziergang einzukehren.
Café Diglas
Wollzeile 10
1010 Wien
Café Imperial
Schick und fein lässt es sich sein im Café Imperial – das Örtchen im Hotel Imperial, wo man auch als Normalsterblicher ein Stückchen Prunk und Nobel einfangen kann. Gold und glitzernde Luster, Kaffee, wie ihn nur die wahren WienerInnen servieren dürfen und natürlich auch Preise, als ob man sich’s leisten könnte. Aber das muss auch einmal sein und das darf man sich auch einfach mal leisten, wenn man schon in Wien ist. Imperial ist hier nämlich alles – von der Speisekarte bis zum Sitzpolster. Schön anziehen, hingehen und eine Melange lang kaiserlich fühlen!
Café Imperial
Kärntner Ring 16
1010 Wien
Café Landtmann
Das Café Landtmann wurde, wie selten ein anderes Kaffeehaus, seit jeher gepflegt und ist (fast) so erhalten geblieben, wie es anno Dazumals aussah. Das besondere Ambiente wird nicht nur durch die Einrichtung, sondern auch durch das Personal und die Umgangsformen vermittelt und wer sich im Landtmann eine Wiener Melange bestellt, der fühlt sich wirklich wie ein/e wahre/r WienerIn. Hingehen lohnt sich sowohl für TouristInnen als auch für UnterstützerInnen der originalen Wiener Kaffeehauskultur durch und durch.
Café Landtmann
Universitätsring 4
1010 Wien
Café Schwarzenberg
Die Ringstraße ist fast übervoll mit Kaffehäusern der oberen Liga und damit seien auch Kaffeehauspreise der oberen Liga gemeint – aber das Café Schwarzenberg – das war immerhin das erste dieser vielen Ringstraßencafés. Und auch das erste Café mit Nichtraucherbereich. Und auch das einzige, dass als “größte Badewanne Wiens” bezeichnet wurde, weil es lange Zeit vollkommen mit türkis-blauen Fliesen ausgestattet war. Die Fliesen gibt es zwar leider nur mehr stückchenweise, aber die ereignisreiche Geschichte dieses wunderschönen Kaffeehauses ist noch immer spürbar. Vielleicht werden wir ja doch noch Stammgast, so wie der ZIB2 Moderator Robert Hochner es war!
Café Schwarzenberg
Kärntner Ring 17
1010 Wien
Café Museum
Bei einem Besuch im Café Museum fühlt man sich als würde man hundert Jahre Kaffeehaushistorie gleichzeitig durchleben. Grad noch hat man Klimt von seinem nächsten Frauenportrait sinnieren sehen, platziert sich auch schon eine Gruppe japanischer TouristInnen an einer Sitzloge. Die stilistische Einfachheit aus dem Loos’schen Design im Jahr 1899 und die prunkvolle Gemütlichkeit, die durch die Umgestaltung durch den Architekten Josef Zotti in den 1930er Jahren Einzug fand, hat die Innenraumgestaltung des Café Museums zu dem gemacht, was sie heute ist. Ein Museum für sich.
Café Museum
Operngasse 7
1010 Wien
Café Prückel
Das Café Prückel ist allseits bekannt und wird es hoffentlich auch noch lange bleiben. Direkt gegenüber des Museums für Angewandte Kunst/Gegenwartskunst ist es das perfekte Lokal für einen Zwischenstopp, wenn man am Ring oder eben im Museum unterwegs war. Dementsprechend ist das Prückel natürlich auch bei Touristen durchaus beliebt – heißt aber nicht, dass die Wiener Gesichter fehlen. Speisen und Getränke im Prückel sind nämlich ausgesprochen gut und verglichen mit anderen Lokalitäten dieser Art auf jeden Fall leistbar. Die Inneneinrichtung ist so, wie sie sein soll und die Kellner-Mannschaft auch. Wir mögen das Prückel und kommen gerne immer wieder!
Café Prückel
Stubenring 24
1010 Wien
Café Tirolerhof
Das Café Tirolerhof ist – obwohl sehr gut gelegen – fast ein kleiner Geheimtipp, denn obwohl immer gut besucht, fühlt man sich hier nicht ganz so sehr in einer Touristenfalle, wie das sonst in der Gegend oft der Fall ist. Was früher noch eine Milchtrinkhalle war, ist jetzt ein Klassiker der Kaffeehauskultur mit hohen Wänden, Lustern an der Decke und reichlich Mehlspeise in der Glasvitrine. Außerdem gibt es genug an Lesematerial aus dem In- und Ausland. Die Ober sind, wie es sich gehört, im Smoking unterwegs und die Preise erinnern einen dann doch wieder daran, dass man sich im ersten Wiener Gemeindebezirk aufhält.
Café Tirolerhof
Führichgasse 8
1010 Wien
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