6. März 2024

Eine Ode an den Bärlauch

Pötzleinsdorfer Schlosspark Bärlauchparadies (c) STADTBEKANNT

Bärenstark durch den Genuss von Bärlauch

Entweder man mag ihn, oder man mag ihn nicht, aber auf jeden Fall hat Bärlauch eine gute Wirkung und lässt sich vielseitig in der Küche verwenden.

Vielseitig wirkt das kleine grüne Wunder, welches derzeit so zahlreich auf unsren Waldböden und Wiesen sprießt. Atemwege, Stoffwechsel, Verdauung und Kreislaufsystem profitieren von den zahlreichen Wirkungen von Bärlauch. Bärlauch gilt als blutreinigend, cholesterinsenkend, antibiotisch und stärkt das Immunsystem. Er wirkt krampflösend, schleimlösend, entzündungshemmend, harn- und schweißtreibend und regt den Appetit an. Ähnlich der Wirkung von Knoblauch, hat Bärlauch aber den Vorteil nicht so geruchsintensiv zu sein und bleibt nach dem Verzehr nicht am oder im Körper haften – getrost kann er deshalb vor einem Date verzehrt werden.

Vorkommen und Merkmale

Bevorzugt wächst Bärlauch auf schattig, feuchtem Waldboden und humusreichen Bachufer. So lässt sich ein Frühlingsspaziergang in der Natur gut mit dem Sammeln verbinden. Aufpassen jedoch mit der Verwechslung zu Herbstzeitlosen und Maiglöckchen. Unterscheiden lassen sich Bärlauchblätter aber einfach, indem man das Blatt zwischen den Fingern zerreibt um den typischen Lauchduft zu generieren. Jedoch riechen bald die Finger danach und somit wird der Geruchstest tückisch. Deswegen ist es einfacher, sich an dem Blatt selbst zu orientieren.

Das Bärlauchblatt hat im Gegensatz zu den ähnlichen Herbstzeitlosen und Maiglöckchen (und auch jüngerer Pflanzen des Gefleckten Aronstab) einen hellen Hauptnerv und lässt sich als Ganzes leicht knicken. Die Blattunterseite ist farblich matt und die Oberseite glänzend. Herbstzeitlose und Maiglöckchen glänzend beidseitig, haben eine eher gummiartige Konsistenz, sind deswegen nicht leicht zu knicken und können somit auch nicht leicht für einen Geruchstest zerrieben werden.

Wen aber nach dem Verzehr die Übelkeit packt oder ein Durchfall plagt, nichts wie ab ins Krankenhaus, denn Herbstzeitlose wirken tödlich. Davon jetzt aber nicht abschrecken lassen, ein paar Fotos vor dem Sammel ansehen und mit den Merkmalen im Kopf, soll das Bärlauch ernten und der Verzehr ein Vergnügen sein.

Aufbewahrung und Zubereitung

Haltbar bleibt Bärlauch in einem Vakuumbeutel im Kühlschrank etwa 2 Wochen. Tiefkühlbeutel mit ein paar Tropfen Wasser und mit Luft verschlossen eigenen sich sehr gut zur Aufbewahrung. Tieffrieren ist möglich, jedoch verliert der Bärlauch an Geschmack und Wirkung. Verarbeitet man Bärlauch gleich, bietet sich eine Vielzahl an Gerichten und was das Kraut hält. Im Strudel, als Spinat oder Aufstrich, in Suppen, zu Pasta oder als Pesto.

Tipps zur Verarbeitung

In den Klassiker Bärlauchpesto passen gut Pinienkerne, Mandeln sind eher zu vermeiden da sie bitter werden können. Sind dem Bärlauchpesto Nüsse oder Käse (Parmesan oder Pecorino) zugefügt, dann wirkt sich das auf die Haltbarkeit aus und sollte innerhalb weniger Wochen verbraucht werden. Was aber ganz wichtig beim Zubereiten von Pesto ist, sind ein gereinigtes Gefäß, eine saubere Arbeitsweise, ausreichend Öl und ein ordentlicher Verschluss. Beachtet man das nicht, besteht die Gefahr, dass das Ganze bei der Lagerung hochgeht und das wär wirklich eine geruchsintensive Sauerei, welche einem vielleicht noch komplett den Gusto auf Bärlauch vertut.

Mischen lässt sich Bärlauch gut mit anderen Kräutern wie etwa Basilikum, dem Klassiker unter den Pestos. Im Strudel lässt sich Bärlauch auch gut mit Brennnessel oder Spinat kombinieren. Nicht nur das Bärlauchblatt sondern auch die Knospen der Bärlauchblüten lassen sich verwenden. In Öl eingelegt können sie als Antipasto gereicht oder als Pesto verwendet werden. Die Blüten können auch gegessen werden, zum Beispiel im Salat oder eingelegt aromatisieren die Blüten gut Öl oder Essig, das macht auch optisch schön etwas her.

Nach der Blüte nimmt die Heilwirkung und Geruchsintensität der Bärlauchblätter ab, zugesprochen wird ihnen manchmal auch ein bitterer Geschmack, aber giftig wird Bärlauch nicht, genauso wenig wie die Blüte selber.

Wen es nach dieser kleinen Einführung zum Wildkraut Bärlauch nicht mehr auf den Sessel hält, die Bärlauchsaison geht noch bis Mai! So bleibt nicht mehr zu sagen als, wohl bekommt´s!

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