Bar im 3. Bezirk
Al Capones Lieblingsgetränk schlürfen und dazu gute Burger schmausen, das ging in den 1920er Jahren in Amerika . Und heute geht das im dritten Bezirk!
Eine Zeitreise
Fast ist man geneigt an der historischen Fassade in der unscheinbaren Salesianergasse vorbeizurennen, um im gleichen Moment dann doch plötzlich stehen zu bleiben. Sogleich startet der Versuch, die beeindruckende Vertäfelung einzuordnen. Der Blick nach Innen bleibt verwehrt, den Schritt nach Innen wagt man nicht. Doch Eingeweihte wissen es schon längst: hinter diesen Türen ist eine neue Bar. Bei genauem Hinsehen erkennt man das Logo am trüben Fenster. Die Bar3 ist das dritte laufende Projekt der Gargiulo Brüder Andre und Sandro (l’autentico und l’autentico giardino) und eine Hommage an die amerikanischen Speakeasy Kneipen der 1920er und 1930er Jahre.
Reservierung empfohlen
Keine Sorge, Passwort, Schlüssel oder andere Tricks zum Öffnen der Türe braucht es nicht; eine Reservierung wohl aber schon, denn das Lokal ist überschaubar, gut besucht und außerdem sehr ansehnlich: ein gewölbeartiger Raum mit freigelegten Ziegeln umfasst rote Samtbänke und lederne Barhocker, vertäfelte Wände und goldene Luster; schummriges Licht und Swing-Musik schaffen Ambiente.
Drinks von einst
Auch die Getränkekarte ist ein Schwenk in die Vergangenheit. Längst vergangene Rezepte aus alten Bartender-Büchern haben Geschäftsführer Stefan Hagelmüller und Bar-Chef Dejan Trifunovic (Planters, Loos-Bar, Albertina Passage) herausgesucht. Aviation (Gin, frischer Zitronensaft, Maraschino, Creme de Violett) wurde zum Beispiel erstmals 1916 in „Recipes for Mixed Drinks“ erwähnt. Al Capones Lieblingsgetränk aus dem „Savoy Cocktail Book“ aus 1930 war der South Side mit Gin, frischem Zitronensaft, Zucker und Minze. Und der nobelste Mix auf der Karte ist der Prince of Wales aus 1896 mit Cognac, Whiskey, Maraschino, Angostura, Würfelzucker, Ananas und Champagner. Und der Rest der Karte ist eine feine Mischung aus Signature Drinks, Gin & Tonics, Shots und Champagner.
Dinner von heute
Doch wer glaubt, hier werden nur Cocktails getrunken, der irrt. Denn hinter dem dunklen Vorhang befindet sich nicht etwa ein geheimer Pokerraum, sondern eine kleine Küche mit Lavasteingrill: das Reich von Martin Nonnis (Sky Restaurant, Figlmüller). Rib Eye, Rinderripperl und Burger: das Konzept lautet hier Fleisch, wobei auf Nachfrage auch vegetarische oder vegane Variationen geboten werden und auch die Beilagen nicht zu verachten sind. Eine reizende Neighbourhood Bar, die entdeckt werden will!
STADTBEKANNT meint
Ein fast unbeschildertes Entrée, roter Samt, Luster, Swing Musik… mit der Bar3 gelingt die Zeitreise in die 1920er und 1930er Jahre. Hier werden Cocktails mit Originalrezepten von damals getrunken und Burger mit der Qualität von heute gegessen. Ein Geheimtipp!
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