Bar im 16. Bezirk

Wenn man wo wohnt, wo nichts los ist, ist man doch über jede Lokaleröffnung dankbar. Dass man sich aber auch in die Speckbachergasse nach Ottakring trauen sollte, wenn man von weiter her kommt, das mag ich eigentlich gar nicht laut sagen, sonst bekomme ich dort nämlich vielleicht keinen Platz mehr, dort bei ihm.

Beimir (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
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Die Ottakringer jubeln

Oft ist es doch wirklich so, dass man einfach nur froh ist über ein Lokal in der Nähe seines Wohnortes. Auch wenn die Cocktails mäßig, der Toast langweilig und die Atmosphäre nicht vorhanden ist, so ist man doch manchmal ganz seelig, in der Nähe etwas zu haben und nicht ewig nach Hause fahren muss. Die Ottakringer jedenfalls dürfen jetzt jubeln, denn erstens gibt es hier jetzt eine Bar und zweitens ist die sogar so toll, dass ich aus Gersthof beschlossen habe, sie zu meiner Stammbar zu machen, wenn ich denn Abends in meiner Nähe unterwegs sein möchte.

Beimir (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
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Bei Matthias Harbringer

Denn das Beimir ist nicht nur einrichtungstechnisch, sondern auch, was die Qualität der Drinks betrifft wohl sogar eine der besten Bars der Stadt. Bei wem sind wir denn nun aber eigentlich gelandet? Nun, sein Name lautet Matthias Habringer. Er hat Volkswirtschaft studiert und, was wohl das wichtigste dabei ist, er wohnt in der Nähe und wollte da auch fortgehen können. Das Interieur hat er sich selber ausgedacht und von „Who cares“ verwirklichen lassen. Eine Schank mit hellen Holzrechtecken und Lichtstreifen, Glühbirnen mit Leuchtfaden, die definitiv mehr Stimmung als Licht aufkommen lassen, eine Studiolampe und Kerzen zeigen, hier wird sehr viel Wert auf die richtige Beleuchtung gelegt. Abgesehen davon stehen hier aber auch die Drinks im Vordergrund – sehr im Vordergrund sogar.

Beimir (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
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Bei Thomas Legat

Matthias Harbringer hat sich diesbezüglich Thomas Legat zur Seite geholt. Und Tom, der Barmann des Jahres 2009, der bereits im Le Méridien arbeitete, hat ihm dabei geholfen den Getränken etwas mehr Kreativität zu verleihen. Mit Lässigkeit und Understatement mixt er nach eigenen Rezeptueren. Und das fängt bereits bei den Spritzern an. Da gab es zum Beispiel das Blütenbad, das genauso himmlisch schmeckt wie es klingt. Prosecco wird hierbei mit selbstgemachtem Hagebuttensirup, Zitronenzeste und Soda vereint und umschmeichelt den Gaumen in einer Unaufdringlichkeit, die Lust auf mehr macht.

Beimir (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
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Nur keine Eile, mit der Getränkekarte haben wir ja erst begonnen. Das Antialkoholische überfliegen wir jetzt einmal, obwohl es auch vielversprechend klingt. Aber hey, „Let’s get fancy“, das steht nämlich als nächster Punkt in der Karte und da geht es um die Longdrinks und Cocktails. Da gäbe es zum Beispiel ein paar Variationen mit Tanqueray Gin etwa Goldenes Gin & Tonic: Gin angesetzt mit Tonkabohne, Goldstaub (da haben wir das fancy ja schon!) und Tonic Water. Außerdem ist da noch der Speckbacher 47 mit Laphroiag (10 Jahre), Bulleit Bourbon, Zitrone, Zucker, Eiweiß und tatsächlich auch Speck und noch mehr fancy! Das geht dann die ganze Zeit so weiter und irgendwie bereue ich es gerade, dass ich nur einen Spritzer getrunken habe. Aber wie gesagt, das Beimir wird meine neue Stammbar. Aber psst!

Beimir (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
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STADTBEKANNT meint

Alle wollen zu ihm! Und das ist nur mehr als verständlich, denn die Bar, die Matthias Harbringer mitten in Ottakring eröffnet hat ist wirklich fancy! Die Einrichtung ist top und die Drinks sind es auch, dank Cocktailmeister Thomas Legat. Da wurde also in der Vorstadt einfach Mal eine Bar eröffnet, die dann auch noch so gut ist, dass man sie glatt von einem anderen Bezirk aus extra besuchen könnte! Das soll einmal einer nachmachen!

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