Mitten am wunderschönen Judenplatz in der Wiener Innenstadt befindet sich zwischen dem Paradies aus Pflastersteinen und barocken Häuserfassaden, welches nicht nur die Herzen der Touristen höher schlagen lässt, sondern auch jene alteingesessener Wiener, ein Lokal das den Herzschlag der Besucher ebenfalls ein wenig schneller ausfallen lässt: Das Bieradies hält, was der Name bereits prophezeit, nämlich einen wahren Himmel für BierliebhaberInnen.

Bier, Bier, Bier ist alles, was ich liebe.

Dieser Himmel offenbart sich in Form von verschiedensten Biersorten vom Fass – und weil es schon Bieradies heißt und der Besuch des Lokals unter Umständen mit einer großen Lust auf Hopfen und Malz zusammenhängen könnte, gibt es an dieser Stelle eine vollständige Aufzählung: Villacher Radler, Villacher Zwickl, Villacher Dunkel, Villacher Märzen, Villacher Pils, Hausbier Bieradies, Franziskaner Weizen, Wieselburger Gold, Budweiser, Kapsreiter Landbier und Piestinger Petz. Zusätzlich gibt es Heineken und Clausthaler (alkoholfrei) in der Flasche. Der nicht ganz zu übersehende Fokus auf Kärntner Bier kann dem Lokal zwar vorgeworfen werden, dennoch bekommt man hier mit der Sorte Piestinger Petz etwa ein Angebot, das man nicht jeden Tag in einem beliebigen anderen Lokal erhält.
Die Preise bewegen sich nicht unbedingt im unteren Niveau, sind jedoch mit 3,10 Euro für ein kleines und 3,80 Euro für ein großes Bier vertretbar.

Wessen Zunge sich nach dem ersten Durchkosten nicht sowieso schon gelockert hat, der kann sich eine Biersäule an den Tisch bestellen. In die Zapfsäule, die mit dem Bier der Wahl gefüllt wird, passen ganze drei Liter, preislich ist das Ganze nicht unbedingt ein Vorteil, lustiger kann der Abend damit aber allemal werden.

Wiener Küche.

Weil es nicht bloß ein Gerücht ist, dass nach einem langen Abend voller Trank und Plauderei auch einmal der Hunger einsetzen kann, bietet das Bieradies auch eine prall gefüllte Speisekarte an. Serviert wird hier Wiener Küche, sprich hauptsächlich Hausmannskost, und die Palette reicht von Schweinsbraten mit Knödeln über Käsespätzle bis hin zu Backhendlsalat mit Kürbiskernöl zu fairen Preisen um die 8,- Euro. Besonders stechen die Riesenbrote zwischen 6,30 Euro und 7,10 Euro hervor, die als gigantischer halber Meter mit allerlei verschiedenen Belägen zum Teilen mit der Begleitung einladen, sowie die sehr schmackhafte Knoblauchcremesuppe, die in einem ausgehöhlten Brot serviert wird und um 5,20 Euro für eine Suppe zwar teuer wirkt, jedoch den Hunger garantiert für die nächsten Stunden ausradiert. Aufpassen sollte man nur beim Abreißen von Brotstückchen, hat das Gebäck die Flüssigkeit nämlich noch nicht aufgesogen, hat man die Knoblauchcremesuppe schnell am Tisch und am Schoß.

Stadtbekannt meint:

Das Ambiente kann unter Umständen ein wenig gewöhnungsbedürftig sein. Erzeugt wird dieses zum einen durch die nicht unbedingt verstecke Lage im 1. Bezirk und den deshalb durchaus vorhandenen Anteil an interessierten Touristen, zum anderen durch die livrierten Kellner, die – und hier mag wiederum Punkt eins eine nicht unbeträchtliche Rolle spielen – sich zum Teil genauso verhalten, wie man es von Wiener Kellnern nun einmal erwartet. Zum wieder anderen kann es an den Geschäftsleuten liegen, die sich hier noch in Anzug oder Kostüm entweder zum Essen oder einfach auf ein Bier nach getaner Arbeit treffen. Wer jedoch nicht auf der Suche nach einem urigen, verrauchten oder gar etwas versifftem Beisl ist, und zusätzlich gerne und variantenreich Bier trinkt, der wird hier nicht enttäuscht werden.

Vor allen Dingen dann, wenn es ein lauer Abend zulässt, dass man im Freien sitzen und die ganz eigene Atmosphäre des Judenplatzes aufsaugen kann, ist das Bieradies eine sehr nette Idee zur Abendgestaltung abseits der immer selben Lokale rund um Naschmarkt, Mariahilfer Straße oder Gürtel.

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    wuzi

    Teurer
    Bier kostet inzwischen schon 3,8€

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