Lokal im 2. Bezirk

Ein bisschen Hippokrates, viel Pasta, gute Cocktails und der Karmelitermarkt.

 

Das Leben ist kurz

„Ars longa, vita brevis“ – Die Kunst ist lang, das Leben ist kurz: mit diesem Aphorismus von Hippokrates im Kopf hat sich Osman Öndagon nach 30-jähriger Karriere bei Siemens dazu entschlossen kurz vor der Pension noch ein Lokal zu eröffnen. Sein mutiges Projekt heißt Brevis und ist eine Fusion aus Brasserie, Pasteria, Bar und Shop, welche er gemeinsam mit seiner Freundin Doris Fischer in der Karmelitergegend betreibt. Hausgemachte Nudeln der Finkensteiner Nudelfabrik haben hier ebenso Platz wie Cocktails mit Appetizern und kulturelle Veranstaltungen.

Brevis (c) STADTBEKANNT
Brevis (c) STADTBEKANNT

Nudeln aus Österreich und Obst vom Karmelitermarkt

Den Anspruch an ein Haubenlokal haben sie nicht, erklärt mir der überaus herzliche Osman. Die Partner und Produzenten sind dennoch gezielt ausgewählt. Die Pasta stammt aus Kärnten aus der Finkensteiner Nudelfabrik, der ältesten Nudelfabrik Österreichs. Das Brot ist aus Dürnstein von der Bäckerei Schmidl. Der benachbarte Karmelitermarkt sorgt für Obst, Gemüse und Käse und das Olivenöl ist aus Griechenland. Einige dieser Produkte sind übrigens im Shop erhältlich, vor allem die unterschiedlichen Nudelsorten.

Brevis Lokal (c) STADTBEKANNT
Brevis Lokal (c) STADTBEKANNT

Mediterrane Küche

Die Speisen, die aus diesen hochwertigen Zutaten gezaubert werden, sind vorwiegend mediterran und schweben irgendwo zwischen Frankreich und Italien. So gibt es momentan Pasta mit Tomaten-Olivenpesto, Zitronennudeln mit Miesmuscheln in Weißweinsauce oder toskanisches Schweinsragout sowie gratinierte Schalottencrêpes. In regelmäßigen Abständen wird die Karte übrigens geändert. Zu Mittag gibt es zwei oder drei Gänge mit Salat und Dessert zu Fixpreisen.

Brevis Pasta (c) STADTBEKANNT
Brevis Pasta (c) STADTBEKANNT

After-Work

Abgesehen vom Mittagsgeschäft wird auch auf die After-Work-Hour gebaut. Angelehnt an das Aperitivo Konzept aus Italien sollen Cocktails und kleine Cicchetti (Appetizer) das arbeitende Volk nach Dienstschluss aus den Büros locken und zu einem kleinen Umweg vor dem Nachhausekommen einladen. Der Österreicher hat diesen südlichen Usus jedoch scheinbar noch nicht ganz verstanden, denn wie mit Scheuklappen hetzen die meisten heimwärts. Vielleicht wird das mit der Schanigartensaison aber besser werden.

Brevis Lokal (c) STADTBEKANNT
Brevis Lokal (c) STADTBEKANNT

Jazzlokal

Dass Osman vor Jahren als er zum Studium aus Istanbul nach Wien kam außerdem auch Besitzer einer Jazzbar war, merkt man übrigens mit dem ersten Schritt in das Lokal: die loungige Musik, die Ledermöbel, die beleuchtete Bar. Ich frage mich in dem Moment, warum ich nicht gleich am Abend hergekommen bin? Die Cocktails sollen toll sein und als Italien Liebhaber bin ich durchaus für einen Aperitif mit Häppchen nach getaner Arbeit zu haben! Und das wohl besser bald! Das Leben ist ja schließlich kurz.

 

STADTBEKANNT meint

Mit dem Brevis hat sich Osman Öndagon kurz vor der Pensionierung noch einen kleinen Neustart in seinem Leben gegönnt. Gemeinsam mit Partnerin Doris Fischer wurde ein Projekt aus dem Boden gestampft, das Brasserie, Pasteria, Bar und Shop vereint. Im Fokus stehen vor allem die Nudeln der Finkensteiner Nudelfabrik aus Österreich. Allerlei Pastagerichte aber auch andere Speisen der mediterranen Küche können hier zu Mittag als Menü mit zwei oder drei Gängen verspeist werden. Auch wenn die Wiener darauf noch nicht so angesprungen sind, sollte übrigens auch die After Work Zeit im Brevis genossen werden. Mit Cocktails und Häppchen sei die Zeit vor dem Nachhausefahren nach italienischem Vorbild als angenehmer Ausklang vom Arbeiten zu verstehen. Und die darf gerne etwas „longa“ werden.

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