Allzuviel hat der 3. Bezirk in puncto Ausgehen ja nicht zu bieten. Natürlich, die Arena ist hier beispielsweise ein absoluter Fixpunkt, die Auswahl an Bars und Beisln, in denen man sich auch einfach nur gemütlich auf ein abendliches Bier treffen kann, ist jedoch eher spärlich gesät. Umso mehr überrascht die Präsenz des kleinen, aber feinen Malipop in der Ungargasse 10, einer Gegend, die man ansonsten wahrscheinlich eher mit Wirtshaus, denn mit Szenebar in Verbindung bringen würde.

 

Ein Urgestein.

Dabei ist es nicht so, als würde das Malipop erst seit gestern existieren: Bereits seit über 20 Jahren wird in der Ungargasse getrunken und Musik gehört – und ebenso lange, wie es auch das Malipop gibt, steht auch ein- und dieselbe Dame vor und hinter dem Tresen. Gemeinsam mit einer Freundin gründete Margit Wolf einst das Lokal, dessen Name sich aus ihrem und dem Namen der zweiten Gründerin Lisa zusammen setzt. Die Mitbegründerin ist mittlerweile abgesprungen, Frau Wolf hingegen vereint weiterhin standhaft die Funktionen von Kellnerin, Djane, Köchin und Chefin in einer Person.

 

Alles Vinyl.

Djane? Ja, richtig. Während in den meisten Bars eine lieblos zusammen gestellte Itunes-Tracklist die musikalische Beschallung bildet, wird hier noch richtig aufgelegt. Ausschließlich Vinyl lautet die Devise, das Sortiment, aus dem stets zielsicher und passend ausgewählt wird, ist beeindruckend groß und jede Platte wird auch ausgespielt. Nach dem Motto „Das Leben ist kein Wunschkonzert“ nimmt man hier Musikwünsche nicht einfach so mir nichts, dir nichts entgegen – entweder man hofft auf Frau Wolfs Gnade, oder man fügt sich einfach der Auswahl. Diese rangiert zwischen alten Klassikern aus den 60er und 70er Jahren, Rock, Indie und nicht selten auch elektronischen Schmankerln.

 

Dunkel-verrauchte Gemütlichkeit.

Somit stellt das Malipop durchaus eine Erweiterung des musikalischen Horizonts a lá Naschmarkt- und Mariahilfer Straßen-Gegend dar, darüber hinaus lässt es das Lokal in der Ungargasse auch nicht an Gemütlichkeit mangeln. Der zugegebenermaßen spärlich vorhandene Platz ist umso besser ausgenützt: Die dunklen Wände sind gepflastert mit Plakaten und Bildchen, kleine, ebenfalls dunkel gehaltene, aneinander gedrängte Tischchen mit entweder Couchgarnitur oder bequemen Sesseln laden zum Plausch, zu Speis (Schinken-Käse-Toast um 2,50 Euro) und Trank ein. Entgegen der Befürchtung, man könnte sich schnell eingeengt fühlen, steigert die „Größe“ des Malipop vielmehr das Gefühl, man würde sich im Wohnzimmer eines Freundes befinden. Lediglich die Tatsache, dass hier geraucht werden darf, was das Zeug hält, könnte das Wohlbefinden so mancher Gäste schmälern und sollte jedenfalls vorher bedacht werden.

 

STADTBEKANNT meint

Eine wunderbare Alternative zu den immer gleichen Lokalen rund um Naschmarkt, Mariahilfer Straße und Co. Wer in angenehmer, verrauchter Beisl-Atmosphäre etwas trinken und dabei gute Musik hören will, ist hier richtig. Lediglich Hundebesitzer sollten sich vorab einen Aufpasser für ihre Lieblinge suchen, denn die Vierbeiner sind im Malipop leider nicht unbedingt willkommen.

Fotos

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    Marie-louis

    Unmöglich
    Ich war zum zweiten mal in diesem Lokal. Super alternative. Die musik ist klassischer rock ganz nach meinem geschmack. Leider muss ich dazusagen das die Kellnerin/Besitzerin wirklich auch nach langer erfahrung wirklich keine ahnung vom umgang mit Gästen hat. Wer sich also gegen bezahlung sich wirlkich schrecklichst bedienen lassen möchte ist hier gut aufgehoben.

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    Datsh

    Furchtbar
    in einem Lokal, wo die Musik sehr laut gespielt wird, von der Besitzerin angemeckert zu werden, dass man miteinander redet, ist wohl echt die Höhe! Uns wurde nur eine Runde Getränke seriviert, eine zweite nahm sie nicht mehr auf. Auf eine Frage bekamen wir eine unverschämt spöttische Antwort. Unfreundlicher gehts gar nicht mehr.

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      blubb

      ja das ist richtig – ich kann nur zustimmen. die liebe frau wolf ist eben ihre ganz eigene institution. ich geh trotzdem seit jahren immer wieder mal hin, sie ist einfach zu amüsant. es ist aber sicherlich nicht abzustreiten, dass sie prinzipiell zweil mal pro bier kommt um einem mitzuteilen, dass man doch leiser reden solle (das bitte spart sie sich gleich) – natürlich ungeachtet dessen ob überhaupt andere gäste im lokal sind und man ja auch die option hätte die musik leiser zu drehen. und oftmals, wie auch datsch bemerkt, ist sie gar nicht daran interessiert, weitere getränke auszuschenken, in meiner erfahrung äußert sich das jedoch eher in gekonnter nicht-beachtung. was mich persönlich noch mehr fasziniert, ist ihr unwille menschen zu dutzen. aber so ungemütlich wie sie ist, hab ich oft auch kein problem sie zu sietzen. durchaus empfehlenswert.. eben eine erfahrung.

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    Caecilia

    Mut zu ganz eigenem Stil – eine Nacht im Cafe Noir von Wien

    mit einem etwas traurigen Gefühl habe ich die früheren Bewertungen (obenstehend) gelesen – ich war selbst letzten Samstag mit zwei Freundinnen im Cafe Malipop & von Anfang an begeistert. Das Lokal hat eine unglaublich eigene Atmosphäre, es ist als wäre man plötzlich in einem Wes Andersen-Film gelandet .. noir, gute Musik (Vinyl), solide weisse G’spritzte!

    Ich möchte auch unbedingt auf Fr. Wolf und ihre Bedienung eingehen, die oben bemängelt wurde.
    Meine Freundinnen und ich bekamen ihre Getränke sehr schnell, der Aschenbecher wurde im Zuge des abends geleert und Ja, es stimmt! – Fr. Wolf hat keinen Smalltalk mit uns geführt, aber … wir als Gäste bekamen unseren Raum, um uns auf unser Gespräch zu fokussieren. Und, wie oft passiert das heute noch, in unserer Zeit des Over Entertainments & oberflächlichen Smalltalks überall?

    Es war bestimmt nicht das letzte Mal, das ich dieses Cafe aufgesucht habe – in eine andere Welt abtauchen, fernab von dem “allen gefallen müssen Zwang”, endlich mal wieder ein Cafe mit Mut zu ganz eigenem Stil. Fr. Wolf hat meinen großen Respekt & ich wünsche ihr noch zahlreiche Gäste, die dieses Gedankengut verstehen und respektieren!

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    5.0

    Erwin

    Kannte die , sind vielleicht die Vorbesitzer , Frau Margit und ein Ehepaar aus Kärnten.
    Gute Musik und es waren schon lustige Tequila Abende dabei. War in den 80 Jahren. Die Teilnehmer an diesen Abenden war z.B. ein mulmi erwood Milan Wilde trudelt alexander latzko paulista andrea Björn Christensen clemens Grohl janda petdchi… warn lustige Zeiten .grüss euch alter Schwede. Ja ein Wolfgang war auch …

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    5.0

    Lepenik

    Super Musik! Leider peinlicher Umgang mit Menschen.

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