Ab in den Zweiten, rein ins Café Heine.
Stopp! Das Heine gibt’s nicht mehr? Wir stehen vor verschlossenen Türen und blicken in das leere Innere. Schade. Wir drehen uns um, wollen gehen als wir auf der gegenüberliegenden Seite das Heine 2.0 erblicken. Gottseidank.
Hallo, willkommen im Marienhof
Als wir dem neuen Heine näher kommen, revidieren wir unseren eben noch gehegten Gottseidank-Gedanken. Aus dem Uralt-Heine wurde leider ein auf Möchtegern posh getrimmtes Anfang 90er-Jahre Restaurant mit weißer Plastikfassade und funkelnden LED-Lichterketten. Wir fühlen uns irgendwie als wären wir in einer billigen deutschen Telenovela gelandet. Schade.
Kitsch mir das große Frühstück. Zweimal!
Als wir das Heine betreten finden wir zumindest schon einmal die alte Einrichtung des ehemaligen Heine von gegenüber vor. Kleine Tischchen, alte Kaffeehausstühle, wohl im Nachhinein hinzugefügter Stuck an den Decken und relativ viel (gutgemeinter) Kitsch. Wir nehmen also Platz am hintersten Tisch des Heine. Die Karte entgegengenommen, öffnen wir diese um zwei Frühstücke darin vorzufinden. Einmal das kleine Heine Frühstück für 5,30 Euro mit Ei, einmal das große Heine Frühstück für 6,30 Euro ohne Ei dafür mit Schinken und Käse. Im Heine wird nicht lang’ gefackelt, gegessen wird was auf den Tisch kommt. In diesem Fall nur bedauerlicherweise fast gar nichts. Egal, zwei Mal das „große Heine“ (!) mit jeweils einem weichen Ei, bitte.
Die Sache mit dem Tee …
Als wir den Kaffee durch Tee ersetzen wollen, weist uns die Kellnerin darauf hin, dass das extra koste, weil der Tee teurer ist als der Kaffee und für das Frühstück eigentlich nur ein Kaffee vorgesehen ist. Wir als Teetrinker fühlen uns diskriminiert, schlucken die Krot und lassen die sehr freundliche Kellnerin mit unserer Bestellung von dannen ziehen.
Das große, etwas betagte Heine
Etwas später wird das große Heine aufgetafelt. Vor uns: drei Blatt Schinken, drei Blatt Käse und jeweils zwei Semmel. Schinken und Käse –um es gelinde auszudrücken, sind nicht unbedingt frisch riechend/aussehend/schmeckend. Wir frühstücken den Teller leer und trinken den Tee. Das Ei –serviert in einem viel zu großen Trinkgefäß, schmeckt gut.
STADTBEKANNT meint
Den Grund wissen wir nicht, warum es diesen Wechsel von altem Heine zum Neuen gab. Alte Gemäuer zu verlassen um dem Kaffeehaus einen neuen Anstrich zu verpassen, geht jedoch meistens leider in die Hose. In JEDEM Fall und so auch beim Heine. Das Auge bleibt aber leider nicht nur in Sachen Interieur hungrig, sondern auch in puncto nicht wirklich appetitlich aussehenden Frühstücks. Aber nicht nur das Auge geht leer aus, sondern auch unsere Mägen. Das große Heine ist nämlich alles andere als groß. Groß war eher das Loch gähnender Leere, dass das Heine hinterließ. Drei Worte zum Abschluss: Schade, schade, schade!
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