Halb zehn morgens im Zweiten

Die Taborstraße hinunter geschlendert, packt uns um 9:30 Uhr der Hunger. Wohin bloß auf die Schnelle? Unmittelbar vor uns das Café Magistrat. Rein mit uns.

Café Magistrat Tresen (c) STADTBEKANNT
Café Magistrat Tresen (c) STADTBEKANNT

Sonne, Ei aber kein Speck!

Da ein wunderschöner Vormittag ist, setzen wir uns nicht in das Café, sondern auf die Tische davor. Während wir auf die Kellnerin warten, lassen wir uns die Sonne in’s Gesicht scheinen. Herrlich. Nach zehn Minuten hat uns noch immer keiner ereilt und schön langsam sollt’ es dann passieren, uns hungert nämlich. Dann endlich die Kellnerin mit der Karte. Vorab bestellen wir schon einmal ein großes Himbeer-Soda und eine Melange. Unser Frühstück wollen wir der Karte entlocken. Die Karte aufgeschlagen, haben wir auch schon gewählt. Ob dem –um es gelinde auszudrücken, eher überschaubaren Frühstücksangebot entscheiden wir uns für das Wiener Frühstück und Bacon & Eggs mit Speck. Speck ist aus, Schinken geht, meint darauf die Kellnerin. Nun gut, dann halt Ei mit Schinken.

Café Magistrat Fruehstueck (c) STADTBEKANNT
Café Magistrat Fruehstueck (c) STADTBEKANNT

Von blauem Rauch und Bauarbeitern

Als wir den Weg zur Toilette suchen, sind wir erst einmal erstaunt, wie ein Kaffeehaus schon früh morgens so stark in blauen Rauch gehüllt sein kann. Man pafft und trinkt ganz frivol schon in den frühen Morgenstunden vor sich hin im Magistrat. Ob es am Namen liegt? Fünf passiv gerauchte Zigaretten und eine nicht unbedingt euphorische Kellnerin später, stellen wir draußen an unserem Tisch fest, dass das Klo wohl der sauberste Ort im Café Magistrat ist. Dunkle Einrichtung und vergilbte Vorhänge lassen uns zwar ganz gehörig die achtziger Jahre spüren, sind trotzdem nicht immer unbedingt charmant. Auffallend viele Bauarbeiter sind übrigens zu Besuch im Magistrat. Ob es wieder am Namen liegt? Nein, eher wohl an den Straßenarbeiten unmittelbar vor dem Haus.

Café Magistrat Innen (c) STADTBEKANNT
Café Magistrat Innen (c) STADTBEKANNT

Ham & Eggs einmal anders

Dann wird unser Frühstück gereicht. Die Ham & Eggs sehen zwar nicht unbedingt aus, wie Ham & Eggs aussehen sollten, nämlich gequirlt, schmecken als Spiegeleier auf Schinkenbett trotzdem gut. Das Ei der Kollegin ist auch sehr gut nur der Kaffee hinkt etwas hinten her. Wir speisen zu Ende, zahlen und sagen zum Abschied leise Servus.

 

STADTBEKANNT meint

Alt ist es, das Café Magistrat, unbedingt charmant jedoch leider nicht. Dunkle Einrichtung, braunes Leder und verspiegelte Bars haben zwar bestimmt einen gewissen Vintage-Charme, können aber mit zu viel Zigarettenqualm schnell unsauber und schmuddelig wirken. Wer mit Qualm am Morgen gut klarkommt, der ist schon halbwegs gut aufgehoben im Magistrat.

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