Aus dem Café Z wurde das Café Caché
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Kaffee im 15. Bezirk
Gehen wir in die Kondi, sagte man früher und meinte damit das erste Lokal zum Ausgehen. Nun ziert der Schriftzug, welcher der einstigen Konditorei entnommen wurde die Inneneinrichtung des Café Z in Fünfhaus und lädt ein zu Cremeschnitte, Crêpe und Reisen in die Vergangenheit – auch wenn es vielleicht bereits das zweite, dritte oder 47. Stammlokal ist.
Ein Lokal für die Nachbarschaft
Würde ich in dem Grätzel um den Meiselmarkt wohnen, das Café Z wäre vermutlich mein Stammcafé. Es erinnert an das Café Nest in Sievering oder das Café Mayer in Gersthof. Es ist ein Lokal für die Nachbarschaft mit ehrlichen Produkten, bunt gemischtem Publikum und zwanglosem Ambiente.
Gehen wir in die Kondi!
Früher war hier einmal die Konditorei Angelmayer. Ein bisschen ist sie immer noch hier, denn die Mehlspeisen stammen von ihnen und der alte Schriftzug ist in zerstückelter Form als Dekoelement im Café zu bewundern. Torei und Kondi sowie Mayer und Angel sind da zu lesen. „Gehen wir in die Kondi“, erzählt die jetzige Betreiberin Christa Ziegelböck mit ihrem ehrlichen Schmunzeln, war ein allgemein bekannter Ausdruck für das erste Fortgeh-Lokal in der Jugend. Bestimmt mag das Café Z für die meisten hier nicht der erste Berührungspunkt mit einem Lokal sein, doch schwingt mit dem Namen ja auch ein bisschen Nostalgie mit, die hier zu spüren ist.
Café Ziegelböck
Das Logo alleine ist schon eine Reminiszenz an die alten Zeiten, wurde den Café Lettern über der Eingangstüre ja schließlich einfach nur ein Z wie Ziegelböck drangehängt. Und auch die Inneneinrichtung integriert den Altbestand perfekt in das neue Konzept, das im Grunde jenem eines traditionellen Kaffeehauses entspricht, aber eben an die heutige Zeit angepasst, wie Christa Ziegelböck erklärt.
Food Change
Als Vorlage für ihre gastronomische Selbstständigkeit diente ihr das Werk von Hanni Rützler und Wolfgang Reiter „Food Change: 7 Leitideen für eine neue Esskultur“. Einige Jahre Erfahrung in der Gastronomie und ein besonderes Bewusstsein für das Menschliche durch ihren ursprünglichen Beruf als Sozialarbeiterin haben sie nun also zu ihrem Café Z gebracht.
Semmel, Vegetarisches und eine Cremeschnitte
Abgesehen von der Gelassenheit und Ruhe, die ihr Café ausstrahlt, gibt es natürlich klassisches Frühstück mit Semmel und Co., aber auch vegetarische Mittagsmenü mit einem Fleischgericht am Mittwoch und hausgemachte Crêpes. Cremeschnitte mit Melange für die Nachmittagsjause gibt es eben auch – zu viel modern wollen wir Wiener ja dann doch nicht!
STADTBEKANNT meint
Das Café Z ist eine sympathische Neu-Auflage des traditionellen Wiener Kaffeehauses. Es gibt ein Wiener Frühstück, vegetarisches Mittagsmenü mit einem Fleischtag, Crêpes und vielerlei Mehlspeisen, die von jener Konditorei hergestellt werden, die hier einst selber ein Café betrieb. Von der Konditorei stammt auch ein Teil der 60er Jahre Einrichtung, die behutsam in die heutige Zeit verfrachtet wurde. Neben zeitgemäßer Retro-Einrichtung gilt hier aber vor allem das Gesetz der Gemütlichkeit, das man in so manchem Traditionscafé vermisst, aber im Café Z auf jeden Fall finden wird!
Claudia
Das Cafe Z hat leider seit ein paar Monaten geschlossen, im Februar 2024 soll aber ein neues Cafe dort eröffnen.