Uriger Charme im typisch Wiener Gasthaus

Der fünfzehnte Bezirk ist lokaltechnisch nicht unbedingt als Mekka zu bezeichnen. Wir haben uns trotzdem aufgemacht, Bastionen der guten Gastronomie zu finden.

Neben der Dumping-Pizzeria Mafiosi haben wir euch bereits vegetarische Küche in der Hollerei und Kulinarisches aus der Türkei im Diwan vorgestellt. Wer in den Tiefen von Rudolfsheim-Fünfhaus auf der Suche nach gewohnter Wiener Küche ist, wird fündig im Gasthaus Quell. Für Ortsansässige längst ein Fixpunkt, ist es auch für alle anderen eine Reise in den Westen wert.

(c) Mautner stadtbekannt.at
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Wiener Gemütlichkeit

Im Sommer lädt der schöne Gastgarten zum draußen Sitzen ein, der noch dazu direkt an eine Kirche angrenzt – viel österreichischer wird es wohl nicht mehr. Bestehend seit 1896 war das Lokal bereits die ‘Gastwirtschaft zum guten Hirten’ und der ‘Kirchenwirt’ und erreichte spätestens als Stammlokal von Kurt Ostbahn Kultstatus. Dieser nahm hier sogar ein Live-Album mit dem Titel ‘Ein Abend im Gasthaus Quell’ auf.

Die gute Hausmannskost lockt auch sonst eine Bandbreite an unterschiedlichen Leuten an und wird als ultimatives Gütezeichen selbst von Spitzenköchen frequentiert. Atmosphärisch zutiefst österreichisch ist das Interieur wohl die bildliche Definition von ‘urig’: Wandvertäfelungen, Möbel und Boden sind aus dunklem Holz und der obligatorische Herrgottswinkel darf auch nicht fehlen. Am Wochenende wird geruht, dafür ist unter der Woche bis Mitternacht geöffnet, verköstigt wird man bis 22:45 Uhr. Wer nichts riskieren will, sollte besser reservieren, Mangel an Gästen herrscht hier grundsätzlich nie.

(c) Mautner stadtbekannt.at
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Speisen

Die Speisekarte wird allen Erwartungen an typische österreichische Küche gerecht. Bodenständig und deftig lässt der Quell angefangen beim Zwiebelrostbraten über den Tafelspitz hin zu Kotelett, faschierten Laibchen und Schnitzel nichts aus. Tief in die Tasche gegriffen muss dafür auch nicht werden, Hauptspeisen gibt es ab 6,90 Euro und nur wenige jenseits der 10 Euro Grenze.

Selbst VegetarierInnen kommen hier auf ihre Kosten: sonst bei österreichischer Küche dazu verdammt, ein Leben lang Gemüseplatten zu essen, kocht der Quell auch ohne Fleisch hervorragend. Unter dem eigenen Menüpunkt ‘Vegetarisches’ findet sich eine gute Auswahl, die auch preislich anspricht. Knödel mit Ei und Salat gibt es um etwa 5,50 Euro, für Eiernockerl mit Salat löhnt man knappe 7,- Euro. Der Falter ortet hier übrigens ‘das beste Gulasch der Stadt’ – da können wir uns nur anschließen.

Fotos

    5.0

    Jo

    Waren schon mehrmals im Quell essen, immer gut auch die geb. Leber. Aber heute war die Leber letzklassig, Leberstücke klein, Panier zerbröselte. Preis Leistung eine Frechheit.

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