Ein Urgestein der Wiener Lokalszene
Wer im beginnenden Herbst nach Möglichkeiten zum ungestörten langen Draussen sitzen sucht, ist im Schweizerhaus genau richtig. Fernab von dicht bewohnten Straßen und dennoch unweit der Innenstadt werden hier bis spät in den Abend hinein Bier und Speisen kredenzt.
Das Schweizerhaus ist längst zu einer Institution geworden, die dennoch trotz ihres Bekanntheitsgrads nicht ausschließlich Touristen anzieht, sondern weiterhin von vielen Ortsansässigen frequentiert wird. Das liegt vor allem an den Stelzen, denen das Schweizerhaus seinen Kultstatus verdankt.
Speisen und Getränke
Preislich lässt sich das Schweizerhaus seinen Kultstatus anmerken; für eine Stelze bezahlt man nach Kilo 16,90 Euro. Senf und Kren und was man sonst noch dazu möchte muss extra bestellt werden, womit sich die Rechnung für die berühmteste Speise schnell summiert. Bleibt man bei kleinen warmen Gerichten (ab 3,40 Euro) oder regulären Fleischgerichten (ab 6,90 Euro) kommt man um einiges billiger weg. Dazu gibt es täglich wechselnde Tagesschmankerln. VegetarierInnen können aus einer kleinen, aber feinen Auswahl an österreichischen Gerichten wählen (alle 7,50 Euro). Für Bier vom Fass und Radler löhnt man 4,10 Euro. Wer immer schon wissen wollte, wie Bierschokolade schmeckt, ist hier auch an der richtigen Adresse.
Oktoberfest-Feeling in Wien
Wer es gerne klein und gemütlich mag, ist im Schweizerhaus nicht an der richtigen Adresse. Hier gibt es Platz für unfassbare 1800 Menschen in einem weitläufigen Gastgarten, dessen Gliederung nach Wiener Bezirken die Platzfindung nach dem WC-Besuch erleichtert. Dementsprechend gehen an einem Abend auch gefühlte Generationen von Schweinsfamilien in Form von Stelzen über den Tresen. Dazu läuft eine Armada von KellnerInnen den weitläufigen Gastgarten mit großen Tabletts voller Bier und Tafelwein ab und das Service ist trotz der Größe des Lokals meist zuverlässig und flink. Wem das Oktoberfest zu weit ist, kann sich hier ähnliche Atmosphäre weitaus günstiger und einfacher holen.
Bei diesen Dimensionen verwundert es fast, dass bei der Erweiterung der U2 keine eigene Station für das Lokal gebaut wurde. Erreichbar ist das Schweizerhaus dennoch durch den Umbau wesentlich einfacher: ein drei-minütiger Fußweg zur Station Messe-Prater verhindert übermässige sportliche Betätigung vor und nach der Mahlzeit. Wer der Meinung ist, seinen Körper durch den Lokalbesuch noch nicht zur Genüge auf die Probe gestellt zu haben, kann die unmittelbare Nähe zum Prater mit einer Fahrt in der Boomerang Achterbahn auskosten oder gemächlich durch die Geisterbahn fahren.
Ambiente – bodenständig | Service – freundlich | ||||
Qualität – gut | Preis – mittel | ||||
Nichtraucher / Raucher |
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