Ein Imbiss für das Margaretenviertel mit Erbsensuppe und Genauigkeit!

Joachim Ivany ist mit der Namensgebung seines Imbiss’ im Margaretenviertel wirklich selber schuld, dass wir uns die Erbsenzählerei ganz genau ansehen werden. Mal schauen, ob alle grünen Kügelchen da sind! 

Die Erbsenzählerei  (c) STADTBEKANNT Die Erbsenzählerei (c) STADTBEKANNT

So ganz sympathisch wirkt das ja zunächst nicht, wenn man jemandem begegnet, der sich gleich im ersten Moment als Erbsenzähler deklariert. So ein pedantischer und überkorrekter Mensch kann schon ziemlich mühsam sein, man denke nur an unsere heimischen Beamten. Auf der anderen Seite spricht es wohl aber dafür, dass in dem neuen Imbiss im Margaretenviertel von der Qualität bis zur Einrichtung jedes Detail stimmen sollte. Wir werden uns die Erbsenzählerei auf jeden Fall einmal ganz genau ansehen und jedes einzelne grüne Kügelchen auf Herz und Nieren prüfen.

Die Erbsenzählerei Sitzecke (c) STADTBEKANNT Die Erbsenzählerei Sitzecke (c) STADTBEKANNT

Nummer 1: das Konzept

Beginnen wir also mit Erbse Nummer 1, dem Konzept. Mit dem Beinamen IMBISS:ANDERS, wird bereits klar, dass es sich hierbei nicht um die klassischen und eigentlich grausigen Schnitzel-, Kebab-, Sandwich- oder Burger-Schnelllokale handelt, die maximal durch Schnelligkeit punkten können, bestimmt aber nicht mit Qualität. Das ist in der Erbsenzählerei eben „anders“. Gastgeber Joachim Ivany legt nämlich sehr viel Wert auf hochwertige Zutaten, die wenn möglich regional und biologisch sind. Warme und kalte Speisen vor allem für die Mittagszeit sind im Angebot genauso wie Bio-Getränke. Das Essen kann vor Ort konsumiert aber auch mitgenommen werden, wenn man will auch in eigenen Behältern. Die herzigen Produkte von Ivanys Frau, die mit Feenstaub einen Online Shop mit Hochzeitspapeterie betreibt, ergänzen das Konzept. In der Erbsenzählerei sind jedoch eher anlasslose Dinge wie Tassen mit kecken Sprüchen zu finden.

Die Erbsenzählerei (c) STADTBEKANNT Die Erbsenzählerei (c) STADTBEKANNT

Nummer 2: Speis’ und Trank’

Hauptfokus bei den Speisen liegt in der momentanen kalten Jahreszeit auf Eintöpfen und Suppen. Erbsensuppe wird es laut Angaben auf der Homepage immer geben. Ansonsten wechselt das Angebot aber, und reicht von der Pastinakensuppe über das Erdäpfelgulasch mit Kürbis oder dem Kichererbseneintopf mit roten Linsen und Ananas. Salate wie Couscous mit Frühlinszwiebeln, Tomaten, Apfelstückchen und vielen frischen Kräutern, grüne Smoothies und Brote mit Käse, Schinken oder Aufstrichen ergänzen das Angebot. Zum Abschluss gibt es etwa Marmorgugelhupf nach Omas Rezept. Ha! Und genau hier erkennen wir das fehlende I-Tüpfelchen, die Erbse die nicht ganz korrekt ist oder besser gesagt, ein Apostroph, das nicht hingehört, denn auf der Internetseite steht „nach Oma’s Rezept“ und – lassen wir uns das auf der Zunge zergehen: das ist nicht korrekt!

Die Erbsenzählerei  (c) STADTBEKANNT Die Erbsenzählerei (c) STADTBEKANNT

Nummer 3: das Geschäftslokal

Nun gut, wir wollen jetzt einmal nicht so sein. Oder? Spaß beiseite, konzentrieren wir uns jetzt lieber auf Erbse Nummer 3. Der Standort der Erbsenzählerei ist ziemlich klug gewählt. Zum einen, weil es ein sehr pulsierendes und aufstrebendes Grätzel ist und zum anderen, weil quasi vor der Türe Autobusse an der Ampel halten und diejenigen, die nicht ins Handy starren, aus dem Fenster sehen und sofort das hell erleuchtete Geschäftslokal erblicken. Ein „Pseudo“ Kamin macht Stimmung, obwohl er nicht echt ist, die Möbel sind einladend und gemütlich und der Rest wurde liebevoll von Ivanys Frau eingerichtet, mit vielen netten Bildern und witzigen Sprüchen.

Die Erbsenzählerei  (c) STADTBEKANNT Die Erbsenzählerei (c) STADTBEKANNT

Nummer 4: Der Chef

Eine Erbse fehlt uns noch. Der Chef! Joachim Ivany ist 42 Jahre alt und mit Leib und Seele Gastronom. Zuletzt war er ein hohes Tier in der Küche des Imperial Riding School Renaissance Vienna Hotel. Nun hat er sein erstes Lokal eröffnet. Als Erbsenzähler par excellence ist er also auch namensgebend für den Imbiss in der Pilgramgasse. Er sieht darin jedoch nichts Negatives, noch nicht einmal Ironie. Auf meine Frage, ob er Steinbock sei, antwortete er mit: „Nein, ich bin Mensch“. Spätestens da habe ich verstanden, mit was für einem Typus ich es zu tun habe und warum er den Erbsenzähler schlicht und einfach als das versteht, was er ist. Und auch wenn es für ihn keine Rolle spielt, habe ich ihm doch entlocken können, dass er im Sternzeichen Jungfrau ist. Da wird mir einiges klar!

Die Erbsenzählerei Imbiss (c) STADTBEKANNT Die Erbsenzählerei Imbiss (c) STADTBEKANNT

STADTBEKANNT meint

Im Margaretenviertel werden seit Neuestem Erbsen gezählt. Und das ist ganz und gar nicht abwertend gemeint, denn in Ivanys Imbiss Erbsenzählerei wird ganz genau darauf geachtet, woher die verwendeten Produkte kommen, was gekocht wird und wie das nette Lokal eingerichtet ist. Mal von einem kleinen Rechtschreibfehler auf der Homepage abgesehen (bei Omas Rezept darf kein Apostroph hin), ist hier alles tadellos. Am Speiseplan stehen Suppen, Eintöpfe, Brote und Salate sowie Süßes. Zu Trinken gibt es grüne Smoothies, Biobier und Biowein sowie Limonaden. Das Lokal ist nett eingerichtet, nicht zuletzt aufgrund des weiblichen Feenstaubs, den Ivanys Frau drübergestreut hat. Und wer noch immer Negatives mit dem Erbsenzähler verbindet, der sollte sich ins Bewusstsein rufen, dass nur echte Prinzessinnen erkennen, ob sie auf Erbsen liegen oder nicht!

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