Lokal im 15. Bezirk

Der Trend nach alten Vornamen ist nicht nur im Babyverzeichnis zu bemerken, auch in der Gastroszene Wiens werden Lokale Josefine, Severin oder eben Eduard getauft!

 

Von Babys und Lokalen

Josefine, Severin oder Eduard: nicht nur Babys werden heute mit alten Namen geschmückt, auch immer mehr Lokale schließen sich diesem Trend an, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Im Falle von Eduard wurde schlichtweg der Vorname des Besitzers hergenommen und der heißt – natürlich – Eduard und außerdem noch Peregi. Eduard Peregi betreibt seit einem guten Jahrzehnt das uralte Wirthshaus Quell in der Reindorfgasse im 15. Bezirk und seit neuestem eben auch das Eduard in unmittelbarer Nähe am Sparkassaplatz.

Eduard Lokal (c) STADTBEKANNT
Eduard Lokal (c) STADTBEKANNT

Von einer Platane und viel Holz

Direkt gegenüber einer alten Zweigstelle der damaligen Zentralsparkassa, einem gelben Haus aus der Gründerzeit mit Kuppel und Uhr, wurde die Fassade des Sparkassaplatz 1 in einem sterilem weiß gestrichen. Um eine Platane herum stehen weiße und grüne Metalltische und –sessel und verschönern hier nicht nur das Gesamtbild, sondern sie warten auch auf Besucher. Ein paar Leuchtbuchstaben in blau und weiß geleiten zum Eingang in das Lokal. Mit viel Holz, ein bisschen Stoff und den Farben Schwarz, Grau, Beige und Mint präsentiert sich das Innere in einer harmonischen und durchaus gelungenen architektonischen Umsetzung. Auch das Geschirr hält sich in gedeckten Farben und was sich darin befindet, kann sich ebenfalls sehen und vor allem schmecken lassen!

Eduard Lokal (c) STADTBEKANNT
Eduard Lokal (c) STADTBEKANNT

Bircher Müsli, Cheeseburger und Kaiserschmarren

Ein Schwerpunkt im Eduard ist das Frühstück. Es gibt altbekannte Frühstückszusammenstellungen, Waffeln, Eiergerichte, Schnittlauchbrot oder Jogurt und Bircher Müsli sowie jede Menge Extras. Das Bircher Müsli wurde übrigens gekostet und als himmlisch bewertet! Ein weiterer Schwerpunkt liegt in den warmen Gerichten. Dazu sei zunächst gesagt, dass es immer sympathisch ist, wenn die Karte erstens nicht überladen ist und zweitens eine gute Mischung parat hält und zwar sowohl bei der Speisenart als auch beim Herkunftsland. So reicht der Spagat von Österreich nach Amerika, von Antipasti als Vorspeise, hin zu Knödel mit Ei und Cheeseburger als Hauptspeise und dann wieder zurück nach Österreich mit Apfelstrudel oder Kaiserschmarren. Eine feine Weinauswahl und guter Kaffee, der ja mittlerweile schon eigentlich Pflicht ist, stehen außerdem mit auf der Karte.

Eduard Müsli (c) STADTBEKANNT
Eduard Müsli (c) STADTBEKANNT

Vom Eberhard zum Eduard!

Und um noch einmal kurz auf den Namen zurückzukommen. Vorher hieß das Lokal Eberhard. Der Sprung zum Eduard war ja da ja nicht sehr groß, zumindest von der Veränderung der Buchstaben aus gesehen, denn äußerlich wie auch innerlich hat das Lokal am Sparkassaplatz 1 ein komplettes Umstyling bekommen! Und nur so als Anreiz, sofern man es wagen darf einer Institution einen Namensvorschlag zu präsentieren: der Quell vom Wirtshaus hieß Leopold.

Eduard Kaffee (c) STADTBEKANNT
Eduard Kaffee (c) STADTBEKANNT

STADTBEKANNT meint

Der 15. Bezirk wird es dem Eduard Peregi danken – und zwar gleich zweifach. Erstens, weil es das Wirtshaus Quell unter seiner Führung immer noch gibt und es urig und ehrlich ist so wie es ist und zweitens, weil das Eduard hier einfach noch gefehlt hat und den Bewohnern die Möglichkeit bietet in einem lässigen Lokal zu frühstücken, Mittag zu essen, Kaffee zu trinken oder auch einfach nur in angenehmer Atmosphäre auf den Sparkassaplatz zu blicken, der langsam aber sicher zu neuem Leben erweckt wird. Leere Geschäftslokale in der Umgebung schreien hier dabei nur nach Neueröffnungen: Die Namen Anton, Ferdinand oder Lieselotte wären zum Beispiel noch zu vergeben!

    0.0

    Viki Wald

    Wir waren heute im Eduard frühstücken und wurden ziemlich enttäuscht. Das vegetarische Frühstück, wurde zwar mit köstlichem Hummus, aber ungemein geschmacklosen Tomaten, gummiartiger Avocado (nebenbei bemerkt in viel zu dünne Streifen geschnitten) und zähem Pitabrot serviert. Das Masala-Omlette wurde, anstatt – wie in der Karte ausgewiesen – mit Paradeisern, mit Paprika zubereitet. Blöd, wenn der Gast keinen Paprika verträgt. Was uns aber verärgert hat, war die Tatsache, dass der laut Karte “frisch gepresste” Orangensaft mit SIcherheit keiner war: unnatürlich grellgelb von der Farbe, ebenso wie unnatürlich süß im Geschmack. Darauf angesprochen meinte die Kellnerin: “Natürlich ist der frisch gepresst, nur eben nicht bei uns. Der wird uns dann geliefert.” es sei hier bemerkt, dass die andere Kellnerin freundlich und der Espresso einwandfrei war. Für uns war das trotzdem das letzte Mal in diesem Lokal.

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