Elektronische Musik aus dem Hinterhof

„Wo war das schnell noch mal?“ – Erst nach dem mindestens zehnten Besuch findet man das Elektro Gönner auf Anhieb, davor läuft man garantiert mindestens einmal in die falsche Hauseinfahrt.

Dabei ist das Lokal ja eigentlich gar nicht so schwer zu finden, liegt es doch gleich am Anfang der malerisch-beklemmenden Schulhof-Passage, deren ersten Hof sich das Gönner mit der Kantine m101 teilt.

 

Nomen est omen

Seltsamer Name für eine Bar – allerdings wurde hier auf die Tradition gesetzt, Lokale nach dem vorherigen Besitzer zu benennen, der wohl ein Elektrohändler namens Gönner war – teils aus Ironie, teils aus improvisiertem Berlin-Feeling, und natürlich, um das Schild nicht auswechseln zu müssen.

 

Deko oder Installation

Es gibt Lokale in Wien, da kann man Jahre lang nicht hingehen, aber sich trotzdem sicher sein, dass sie noch komplett gleich aussehen wie beim letzten Besuch – ein Stückchen Beständigkeit in dieser sich so schnell ändernden Welt – zu dieser Sorte von Lokalen gehört das Gönner allerdings wirklich nicht: ständig wechselt hier die Deko, für die der Begriff „künstlerische Ausgestaltung“ wohl treffender ist. Ofenrohr-Installationen, Klebeband-Bilder, Leuchtende Fotos und ähnliche Spielereien zieren die Wände und lenken die Blicke.

Auch die Möbelierung ist eher ungewöhnlich. So sitzt man also auf Stühlen, die eigentlich Tische sind und missbraucht einen Hocker als Tisch, und wenn es enger wird, dann steht, wippt oder tanzt man sowieso mehr herum, trinkt Bier und raucht Zigaretten (der vordere Bereich ist Nichtraucher, der Dancefloor ist Raucherbereich) und bestaunt die Einrichtung und die neueste Wand-Deko.

 

Bier und Beats

Die Getränkekarte ist sehr umfangreich: Kozel vom Fass, Tegernseer, Augustiner oder Jever aus der Flasche, verschiedene Weine, Longdrinks, Spirituosen und Kaffee aller Art. An Speisen gibt’s nur Toast, dafür wird hier viel Wert auf die Musik gelegt: tägliche DJ-Lines und wechselnde Clubs lassen das gemütliche Biertrinken auch schon mal zur Party werden, wo auch getanzt wird. Die Soundanlage ist gut, die Musikauswahl ebenfalls – das Hauptaugenmerk liegt – dem Namen gerecht – auf elektronischer Musik. Also wenn ihr mal wieder den Eingang zum Hof sucht: einfach den Ohren nach.

Fotos

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    martina

    geht so
    das ambiente ist wirklich interessant. ich find das gönner eigentlich nur im sommer nett, wenn man auch davor hocken kann.

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    sophokles

    @martina
    wenn man vor dem lokal hockt ist es doch eigentlich egal vor welchem, oder? vor allem beim gönner: der dunkle hof bietet ja grad keinen schönen ausblick.

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