Genussvoll Frühstücken in Favoriten

Den 10. Bezirk besucht man viel zu selten. Klar, was kann man dort schon machen? Mit dem wollten wir uns nicht zufrieden geben, weil nun doch jeder Bezirk etwas zu bieten hat, oder? Das stimmt und wir wissen es nun auch: Im 10. lässt es sich verdammt toll frühstücken.

In den aquamarinen Wogen des Café Kepler

Wir betreten das Café am Keplerplatz, werden vom Musikstück „The Age Of Aquarius“ wärmstens empfangen und sehen uns auf Anhieb gut aufgehoben. Wir nehmen Platz und fühlen uns auf den gewölbten Bänken in Aquamarin, die für uns in diesem Moment die sanften Wogen der wilden See versinnbildlichen, selbst wie Aquarius. Top, die Wette gilt, dass dies schon mal das coolste Café ist, dass der 10. zu bieten hat.

Cafe am Keplerplatz Sitzecke (c) STADTBEKANNT
Cafe am Keplerplatz Sitzecke (c) STADTBEKANNT

Zwei Semmeln und zwei Achter’l

Die etwas burschikose und sehr aktive Kellnerin kommt herbei um unsere Bestellung aufzunehmen. Meine Kollegin entscheidet sich für das Wiener Frühstück mit Melange, einer Buttersemmel, einem weichen Ei und einem Achter’l Orangensaft für niedliche 4,50 Euro. Mich hingegen treibt wieder einmal die Fleischeslust und meine Wahl fällt auf das ganz inkognito gehaltene „Frühstück 2“. Dieses kostet 6,20 Euro und verspricht folgendes: Zwei Semmel, Schinken, Käse, Butter, ein weiches Ei und ein Achter’l Orangensaft und in meinem Fall Tee. Die Bedienung notiert, zwinkert und geht.

Cafe am Keplerplatz Frühstück (c) STADTBEKANNT
Cafe am Keplerplatz Frühstück (c) STADTBEKANNT

Es bedarf nur einer kleinen Formel

Während wir warten, lauschen wir den Musiken von Marianne Faithfull und Status Quo. Leicht benebelt von Musik und Einrichtung schwenken wir unsere Blicke über das Mobiliar des Cafe. Folgende Formel kommt in den Sinn: (dunkles Holz + viel Gold mit Spiegel zum Quadrat) hoch Liza Minnelli Gedächtnis Kellnerin = Anfang 80er Jahre at it’s best! Ja, so könnte man das Keplerplatz mit einer kleiner Formel wohl am besten beschreiben.

Cafe am Keplerplatz Tische Eingang (c) STADTBEKANNT Voggenberger
Cafe am Keplerplatz (c) STADTBEKANNT Voggenberger

Von ganz viel Charme und Emotion

Eine kleine Traumreise später wird dann auch das Frühstück gereicht. Von Liza. Nein, Quatsch. Die Kellnerin –wie auch immer sie heißt, hat Charme und ist der freundlichste Mensch, der uns in den letzten fünf Jahren begegnet ist. Kein Scherz, diese Existenz ist eine behagliche. Es werden also Schinken, Käse, Ei, Orangensaft und Gebäck aufgetafelt, alles sieht nicht nur lecker aus, sondern schmeckt auch so.

Als wir die Kellnerin dann bitten, uns die Rechnung zu geben, ertönt im Radio dann Chris De Burgh’s „High On Emotion“. Schön. Wir bezahlen, lächeln und verlassen high on emotion das Café am Keplerplatz.

Cafe am Keplerplatz Bar (c) STADTBEKANNT
Cafe am Keplerplatz Bar (c) STADTBEKANNT

STADTBEKANNT meint

Das Café am Keplerplatz ist nicht nur eine fantastische Zeitreise in die 80er-Jahre, es ist auch in Sachen Frühstück ein Genuss. Dunkles Holz, viel Spiegel und noch viel mehr Gold an Wänden und Decken finden wir darin und sind –wider Erwartens, ganz und gar nicht aufdringlich. Die Bedienung ist wahrlich eine Seele von einem Menschen, die einem das ausgezeichnet schmeckende Frühstück mit Charme und Witz serviert. Für alle Föhnfrisur- und NDW-Fans kann die nächste Adresse dann wohl nur Keplerplatz, 1100 Wien heißen.

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