Cafe beim alten AKH

Die Gegend rund um das Alte AKH, Unicampus im studentischen Volksmund, ist an besuchenswerten Lokalen ja nicht gerade arm. Das Weltcafé, das Highlander Scottish Pub, diverse Gasthäuser am Campusgelände, die gerade in der warmen Jahreszeit (Stichwort Gastgärten und Nachmittagskrügerl) immer einen Abstecher wert sind: Möglichkeiten, die Gastronomie finanziell zu unterstützen, gibt es hier viele.

Gagarin (c) STADTBEKANNT  CF
Gagarin (c) STADTBEKANNT

Gemütlicher Weltraum

Gleich neben dem Uni-Campus, in der Garnisongasse 24, befindet sich das Gagarin, das symphatische, kleine „Kosmocafé“ – aber keine Sorge, das Café ist weitaus weniger „abgespaced“ als es der Name (benannt nach dem Kosmonauten Juri Alexejewitsch Gagarin) eventuell vermuten lassen könnte.

Juri Gagarin
Juri Gagarin

Vielmehr ist das Gagarin eine Alternative zum Weltcafé ums Eck, ein alternativer Treffpunkt für Studenten, Biker (im Sinne von Radfahrern aus Überzeugung, bärtige Harley-Fahrer mit Stiertotenkopf-Tattoo sind zwar auch willkommen, aber wohl nicht das Stammklientel), Querdenker, Ökos, Intellektuelle und prinzipiell alle, die gern in weltoffener Atmosphäre speisen und trinken.

Gagarin (c) STADTBEKANNT CF
Gagarin (c) STADTBEKANNT

Faire Preise

Stichwort Getränke, das Gagarin glänzt hier durch äußerst faire Preise. So kostet ein Krügerl Schremser vom Faß 3,20 Euro. Sehr empfehlenswert auch das Hadmar Bio Bier, ebenfalls um  3,20 Euro. Weine kommen allesamt aus biologischem Anbau und werden zwischen  1,80 und 2,90 Euro angeboten.

Das sind die äußerst fairen festgelegten Preise – jedoch herrscht in diesem Kollektiv eine etwas andere Herangehensweise zu Preisen generell. Im Gagarin besteht die Möglichkeit, so viel zu bezahlen, wie man kann und will. Das setzt voraus, dass die Gäste ehrlich abwägen, was ihnen ein leckerer Antipastiteller wert ist. Dadurch soll das wirtschaftliche System kritisch hinterfragt werden und gleichzeitig zum Nachdenken angeregt werden.

Gagarin (c) STADTBEKANNT CF
Gagarin (c) STADTBEKANNT

Vegetarisch, vegane Küche im Gagarin

Bis 22:00 Uhr kann man sich im Gagarin bekochen lassen. Die Speisen sind alle hausgemacht und Bio, die Zutaten regional und saisonal. Wie viel für das Essen letztlich bezahlt wird, entscheidet wie bereits erwähnt der Gast selbst – im Gagarin verlässt man sich eben darauf, dass Fairness gelebt wird. Das Angebot ist nicht überbordend groß, aber gut. Geboten werden etwa eine Tagessuppe, ein Antipastiteller, ein Humusteller sowie ein vegetarischer bzw. veganer Tagesteller.

Gagarin (c) STADTBEKANNT CF
Gagarin (c) STADTBEKANNT

STADTBEKANNT meint

Das Gagarin liegt zwar in einem gastronomisch mehr als reichen Grätzl, bietet aber trotzdem etwas erfrischend Neues: Geführt als Kollektiv, unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit, Verantwortung und Partizipation, hat es sich zu einem Hotspot des alternativen Wien entwickelt. Auch kulinarisch ist es eine Bereicherung: Die einfache, doch leckere Speisenauswahl überzeugt. Auch für Vegetarier und Veganer ist hier gut gesorgt. Auf die biologisch nachhaltige Herkunft der verwendeten Produkte kann man sich verlassen!

Gagarin (c) STADTBEKANNT CF
Gagarin (c) STADTBEKANNT

Alles in allem ist das Gagarin eine wertvolle Bereicherung für die Lokallandschaft im Umkreis der Uni. Hier lässt es sich einen netten Abend in freundlicher, weltoffener Atmosphäre verbringen. Und vielleicht sogar ein bisschen philosophieren …

    3.0

    Sunja

    War heute 9.5.2023 um 12.45h dort und habe mich für ein kleines Bier und Kasnocken entschieden. Das Bier kam dann nach einer Erinnerung und einer Wartezeit von 20min endlich an. Die Kasnocken dann etwa 5min später mit verschiedenem Grünsalat. War nicht schlecht aber auch nichts Besonderes. Beim Zahlen war es dann ein Fixpreis von 14,40. Also nichts mit “Pay what you want.”. Für mich nicht wichtig gewesen, aber nur als Information für die Gemeinschaft. Sitzgelegenheiten zum Essen gibt es eher wenig, außer man viel sich den Bauch einzwicken auf einer Couch, wo dann der Tisch auch nicht höher ist als die Sitzfläche. Einer der beiden Hocker an dem Tich war derart kaputt, dass ich den zweiten nehmen musste. Auf der Straße im Schatten ist es vielleicht bequemer zu sitzen aber es zieht durch die Gasse. Personal ist sehr freundlich aber völlig überfordert. Man merkt schon am Tragen der Teller und der fehlenden Umsicht, dass das keine Profis sind bzw. heute nicht waren. Der Koch schien am talentiertesten zu sein. Dass parallel dazu noch essen in Fertigbehälter eingefüllt wurden, die dann ein Mann in einer großen Kiste fort trug, erklärt vielleicht die lange Wartezeit, aber was interessiert das Nebengeschäft den Gast im Lokal?
    Kurzum, muss man nicht haben, mit Ausnahme, wenn man zur Clique der Gäste gehört, die mich an die alten Arena-Zeiten in den späten 1970-ern erinnerte. Zu den Zeiten hatten wir Wien aufgeweckt, während sich heute ein Lokal neben das andere reiht und glaubt, dass sie einzigartig seien. Na, wenigstens kein Kebab-, Sushi- oder Nudelladen.

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