Weinhaus Sittl

Am Rande von Ottakring befindet sich ein Urgestein Wiener Gastronomie, wo längst vergangene Zeiten aufleben und man noch Hausmannskost kredenzt bekommt. Man bekommt aber nicht nur sehr gute Wiener Küche, sondern kann im  beschaulichen Gastgartenauch hervorragend der Stadt ein Stück weit entfliehen.

 

Wiener Gasthaus mit bewegter Geschichte

Das Gasthaus zum goldenen Pelikan, ehemals das Weinhaus Sittl, ist eines der wenigen noch erhaltenen Biedermeiergebäude am Rande des Brunnenviertels. Neulerchenfeld war im 19. Jahrhundert das Vergnügungsviertel Wiens, von 150 Gebäuden hatten 103 eine Gasthauskonzession. So kam es, dass Neulerchenfeld von einem Lokalhistoriker „des heiligen Römischen Reiches größtes Wirtshaus“ als Beinamen bekam. Aus dieser Zeit stammt auch noch der Name Weinhaus Sittl, den man in großen Lettern noch heute auf der Fassade des Gebäudes findet.

 

Im Wirtshaus kommen d`Leut zam

Ein Besuch im Gasthaus zum goldenen Pelikan ist wie eine Expedition in eine andere Welt. Obwohl sich das Lokal gegenüber der Gürtelbögen befindet, hat man das Gefühl in einer anderen Zeit gelandet zu sein. In einer wo es noch gemächlich dahin geht. Der Lokalbesitzer Herr Kremser, könnte seinem Aussehen nach ja eigentlich schon lange in Pension sein, doch man sieht ihn noch gelegentlich bei seiner Arbeit, obwohl es in der Zwischenzeit auch schon tatkräftige Unterstützung im Service gibt. Soll heißen, obwohl er wohl schon über siebzig Jahre alt sein mag, bedient er seine Gäste noch immer persönlich. Was dazu führt, dass sich hier nicht nur der Gastgeber Zeit nimmt, sondern auch der Gast, weil hier eben alles ein bisserl länger braucht. Dafür bekommt man urige Wiener Wirtshausatmosphäre gratis zur Frittatensuppe dazu, die man sonst kaum noch findet.

Auch die Gäste sind etwas ganz Besonderes. Eine bunte Mischung aus treuen Stammgästen, Spiras „Alltagsgeschichten“, Alternativen, Touristen, Studenten und Menschen die sich aus Neugierde hier her verirren. Es ist eines jener Lokale an das man entweder sein Herz verliert oder aber sich mit Grauen abwendet, dazwischen gibt es nicht viel. Das kommt nicht von ungefähr. Entweder man mag Gaststuben mit Holzvertäfelung, einem alten Holzofen und der schönen alten Wirtshausschank aus den 50er Jahren oder eben nicht.

Gasthaus zum goldenen Pelikan
Gasthaus zum goldenen Pelikan

Wunderschöne alte Laube im Innenhof

Nicht nur die Fassade, sondern auch der Innenhof ist eines der seltenen noch erhaltenen Architekturjuweleseienr Art, denn er beherbergt eine so genannte „Pawlatschen“, also einen Außengang im Innenhof der zu den Wohnungen führt. Im Zentrum des Hofs befindet sich eine riesige alte Eiche, unter deren Schatten man im Sommer ein kühles Bier genießen kann.

 

Die Speisekarte – Wiener Hausmannskost

Natürlich bekommt man hier Wiener Hausmannskost serviert, wie wir sie noch aus der Küche unserer Großmütter kennen. Neben Klassikern wie dem Zwiebelrostbraten mit Braterdäpfel, Zigeunerkotelette und natürlich dem Wiener Schnitzel, welches übrigens sehr zu empfehlen ist, gibt es immer wieder wechselnde Speisen. Wie Zeller oder Karfiol gebacken mit Sauce Tartar, Beefsteak mit Spiegelei und Braterdäpfel oder für LiebhaberInnen von Innereien, der Kalbsnierenbraten mit Reis.

Ein Besuch lohnt sich übrigens auch in den Abendstunden, wo man in geselliger Runde mit einem Achterl Hauswein anstoßen kann, welchen man hier sehr günstig kredenzt bekommt.

 

Ambiente – charmant verstaubtService – wienerisch
Qualität – gutPreis – günstig bis moderat
Raucher / Nichtraucher

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