Griechisches Restaurant am Yppenplatz im 16. Bezirk
„My big fat eating“ wäre eine passende Zusammenfassung des Besuchs im Kafeneon, denn in dem griechischen Lokal am interkulturellen Yppenplatz wird mit Herzblut und Spontaneität, griechisch gegessen, österreichisch genascht und wild geplaudert.
Yula am Yppenplatz
Sich „My big fat greek Wedding“ als Vorbereitung auf den Besuch im Kafeneon anzusehen, ist vielleicht keine schlechte Idee, denn nach meinem gefühlt drei-stündigen Besuch in dem griechischen Restaurant am Yppenplatz kannte ich sämtliche Familienmitglieder der Köchin Yula und dazu ein Haufen Anekdoten aus ihrem Leben und außerdem war ich zwei Drittel der Zeit mit Essen beschäftigt. Ich lieb’s!
Man bestellt nicht nur etwas aus der Karte!
Welch’ ein Glück, dass ich als Vegetarierin hier kein Lamm essen musste (Film ansehen!). Stattdessen wurde mir vorgeschwärmt, dass Gäste, das Kafeneon gerne als vegetarischer Himmel bezeichnen, weil Yula Gemüse so gut zubereiten könne. Noch dazu kann (ob man es will oder nicht) das Menü direkt mit ihr abgesprochen werden – die Speisekarte gilt als Anhaltspunkt. Mir wurde ein Veggie-Pot-de-Pourri vorgeschlagen mit Bohnen, Melanzani und Okraschoten. Mitserviert wurde eine genaue Erklärung aus welcher griechischen Region, welche Gemüsesorte herkomme. Ich war ja ehrlich gesagt schon bei der Tatsache erstaunt, dass die Okraschote über die japanische Grenze hinaus existiert und Riesenbohnen nicht nur eine steirische oder mexikanische Spezialität seien. Wieder etwas gelernt!
Gemüseteller mit Tee und Geschichten
Während Yula in der Küche verschwand, wurde mir bereits Brot mit dreierlei von der Olive (Oliven, Olivenpaste und Olivenöl) gebracht. Zwischendurch wurde ich von Yula gefragt, ob sie mir eh Feta dazu servieren darf. Gerne darf sie das! Und nach ein paar Minuten stand sie dann da vor mir voller Stolz und Leidenschaft mit meinem Gemüseteller. Man muss Yula einfach lieben, sie kocht mit Herz und Inbrunst. Und natürlich, wie mag es eigentlich auch noch anders sein, es schmeckte hervorragend! Dazu bekam ich einen Bergkräutertee mit Honig serviert. Und zwischendrinnen gab es immer wieder eine Geschichte zu hören.
Geschichten über Geschichten
Zum Beispiel die von ihrem Großvater, dem einst ein altes Kaffeehaus in Meraki gehörte oder jene Geschichte von ihrem Bruder, der ein Restaurant führt. Oder aber jene Erzählung über ihre Mutter, die damals im besetzten Griechenland von einem österreichischen Soldaten gerettet und durch eine Hintertüre in die Freiheit gelassen wurde. Die Emotionen reichen von Wut über Trauer bis hin zu Leidenschaft und Freude!
Moussaka und Sachertorte
Nun, Yula ist aber nur ein Teil der Kafeneon-Geschichte, denn da gibt es auch noch die feuerrote Renata, die eigentlich Chemikerin ist und einen Griechen zum Mann hat. Irgendwann kam dann die mehr oder wenige spontane Idee zur Lebensumkrempelung mit dem Wunsch zum eigenen Lokal. Vorbild hierfür seien die Kaffeehäuser in Griechenland gewesen, wo man sich einst traf, um Politik zu machen, ein paar Oliven zu essen und Ouzo zu trinken. (Yula hat auch darüber Geschichten parat!). Nach dem Vorbild dieser „Kafe Neos“ wurde also eben auch das Kafeneon am Yppenplatz eröffnet. Ein bisschen Österreich darf hier aber nicht fehlen, denn am Nachmittag ist Jausenzeit mit selbstgemachten Mehlspeisen mit Familienrezepten von Renata. Kulturvereinigung at its best – ein Lokal, wie man es sich am Yppenplatz eben vorstellt!
STADTBEKANNT meint
Mit dem Kafeneon ist am Yppenplatz schon so etwas wie eine kleine Institution herangewachsen, denn am Abend hier einen Platz zu bekommen, ist gar nicht so leicht. Yula, die griechische Köchin, steht mit Herzblut in der – wie sie sagt saubersten Küche Wiens – und kocht spontan, ehrlich und authentisches griechisches Essen, das in Griechenland eigentlich fast nur hinter verschlossenen Türen in privaten Gemäuern zu bekommen ist – kein Vergleich mit dem Touristenrestaurants an der Strandpromenade auf Santorini! Ihre Partnerin Renata bringt mit hausgemachten Kuchen ein bisschen Österreich in das griechische Kafeneon. Und gemeinsam haben sie ein wunderbares Lokal eröffnet!
Christoph Ledel
Kein Suwlaki, kein Dorfteller, kein Allerwelts-Retsina, keine aufdringliche Sirtaki-Musik. Im Gegenteil. Ruhig und freundlich das Personal, ausgesuchte Weine von kleinen griechischen Weinbauern können wirklich begeistern, und die Küche ist – tatsächlich griechisch!
Platzreservierung ist dringend angeraten!
Moni
Verstehe die hohen Bewertungen nicht. Gingen mit hohen Erwartungen hin und außer Spesen fast nichts gewesen. In Griechenland könnten wir in jeder Taverne Essen zu dieser Qualität bekommen, aber um den halben Preis