Wienerisches Kleinod am Franziskanerplatz

In unmittelbarer Nähe zur Kärntner Straße, aber im Geiste doch weit entfernt liegt der Franziskanerplatz. Ruhig und schön, mit Kirchplatzatmosphäre und Mosesbrunnen. Abseits der Menschenmassen und Geschäften ist das Kleine Café eines jener Lokale, die trotz nicht unbeträchtlichem Ruhm und fantastischer Lage nicht zu Touristenfallen mutiert sind.

Franzsikanerplatz (c) STADTBEKANNT
Franzsikanerplatz (c) STADTBEKANNT

Abseits der Touristenströme

Zu sagen, das Kleine wäre unentdeckt geblieben, wäre übertrieben. Als Drehort für eine Szene aus ‘Before Sunrise’ hat das Kleine auch den obligatorischen Gastauftritt in der Filmgeschichte im Lebenslauf. Touristen kommen trotzdem kaum, Publikum und Stimmung sind dezidiert wienerisch. Die Atmosphäre erinnert ein bisschen an ein kleines Café in Paris und weniger an Kaffeehauskultur der Ringstraße.

Das Kleine kommt ohne KellnerInnen im Anzug aus. Es ist eher dezent und unaufdringlich, aber sehr authentisch und schön, mit ledernen Sitznischen im Chesterfield-Stil, Bistrotischen und architektonisch besonders wertvollen weil clever auf winzigen Raum gepackten Toiletten. Der hintere Bereich ist bar-lastiger. Auf penibel getrennte Lebensräume für NichtraucherInnen darf man hier nicht bestehen, zwar gibt es eine Trennung, aber sie gehört eher zu jenen Lösungen, die man sehen wollen muss, um sie zu merken.

Zeitungen Kleines Cafe (c) STADTBEKANNT
Kleines Cafe Zeitungen  (c) STADTBEKANNT

Wenn der kleine Hunger kommt

Eine große Zeitungsauswahl, angenehme Musik sowie Speis und Trank zu angemessenen Preisen können durchaus dazu führen, dass man den ganzen Nachmittag dort verbringt. Die Speisekarte ist klein, aber fein. Zu jeder Zeit gibt es große Brote für den kleinen Hunger, mit Schinken, Verhackertem, Ei oder dergleichen, oder auch einfach nur Butter. Daneben spuckt die Küche auch noch andere Kleinigkeiten wie Omelettes aus. Mittags gibt es ein kleines, preiswertes Menü.

Gastraum Kleines Cafe (c) STADTBEKANNT
Kleines Cafe (c) STADTBEKANNT

STADTBEKANNT meint

Der Name ist Programm, viel Platz gibt’s nicht. Während sich tagsüber immer ein Tisch findet, um bei einer Melange die Zeitung zu lesen, wird’s abends voll. Sich an einen Tisch dazuzusetzen, ist hier aber völlig legitim. Die KellnerInnen pflegen einen lockeren Umgang mit den Gästen und das Kleine kommt auch ohne Anzug oder gar Smoking aus. Im Sommer verdoppelt sich die Kapazität des kleinen Lokals durch den Schanigarten am Franziskanerplatz, und wenn zusätzlich die Sonne scheint, ist es wirklich einer der schönsten Orte der Stadt für Kaffee oder Wein.

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