Japanische Küche in Wien
In Japan, da essen sie immer Sushi. Wer das für sich bejahen kann und jetzt aber wissen möchte, wie richtiges japanische Hausmannskost fern von Dumpingsushi und Instantsuppen schmeckt, dem sei ein Besuch im Kuishimbo angeraten. Aber gleich vorweg: Sushi gibt es hier keines.
Die Wienzeilenhäuser Otto Wagners, die aus der Wienzeile einen Prachtboulevard machen sollten, haben bessere Zeiten gesehen, und so ist man zunächst ob der unprätentiosen Aufmachung überrascht – denn im Majolikahaus am Naschmarkt findet sich zwischen Altwarenhändlern und anderem Krimskrams die Miniatur-Version eines Lokals, das für viele Japanophile als das Beste seiner Zunft gilt.
Spartanisch und gut
Die bescheidene Größe – das Lokal ist keine zwei Meter breit – macht es zugleich höchst authentisch. Auf den geschätzten zehn, spartanisch eingerichteten Quadratmetern gibt es neben der Küche noch Platz für etwa acht Leute an zwei Theken. Imbissbudenflair par excellence. Dementsprechend muss man auf gut Glück vorbeikommen: Reservieren ist nicht. Rauchen auch nicht. Es lohnt sich aber zu warten.
Die Besitzer sind ein freundliches Ehepaar aus Tokyo, die wissen, wie man original japanisch kocht. Schon mal Donburi, Takoyaki, Onigiri oder Okonomiyak gegessen? Kein Problem, wenn einem das nichts sagt, es wird einem bereitwillig alles erklärt. Vor allem aber Udon- und Soba-Nudeln in verschiedensten Suppenvariationen, angefangen bei Gemüse hin zu Fleisch, Fisch oder Tofu. Denn während NichtjapanerInnen bei japanischem Essen stets an Sushi denken, wird Sushi in Japan tatsächlich gar nicht so oft gegessen. Das wahre japanische Allerweltsgericht sind tatsächlich Nudeln in allen Variationen.
Die Speisekarte
Natürlich ist das Kuishimbo eine optimale Adresse für FischfreundInnen. Wer Stockfisch und Oktopus liebt, ist hier richtig. An Fleischlosem gibt es zum Beispiel Seetangsalat, Sesamspinat, Kürbis oder Lotuswurzeln. Wer doch lieber bei Altbewährtem bleiben will, sollte Ongiri bestellen: Reisbällchen umhüllt mit Algen. Ein paar Sorten Maki sind auch erhältlich. Preislich rangieren die Speisen im Kuishimbo zwischen 5,- bis 18,- Euro, eine kleine Auswahl an Menüs um 9,- Euro ist auch erhältlich. Immer frisch gekocht, immer köstlich. Wer Dumpingsushi will, ist hier fehl am Platz.
Als Nachspeise wird japanisches Eis serviert, zum Trinken gibt es etwa japanisches Bier oder Tee. Zu viel zu trinken empfiehlt sich allerdings nicht: im Kuishimbo gibt es keine Toilette! Allerdings: lange verweilen wird man hier sowieso nicht, auf wienerisch mit einer Melange das Essen gemütlich und zeitintensiv ausklingen zu lassen gehört nicht hierher – die Plätze sind schließlich begrenzt und begehrt, zum Trinken und Plaudern besser in eine der nahen Bars am Naschmarkt wandern. Im Sommer gibt es zusätzlich ein paar kleine Tische vor dem Lokal, was die Kapazitäten des kleinen Lokals immerhin fast verdoppelt.
STADTBEKANNT meint
Die wohl beste Adresse für original japanische Küche Wiens. Wer keinen Platz im Lokal ergattert, kann sein Essen auch einfach zum Mitnehmen bestellen. Hungrig geht auf jeden Fall niemand nach Hause. Eine Empfehlung!
caliente
Kojiro
in der linken Wienzeile am Naschmarkt – auch spartanisch – hat immernoch den besten Fisch und der wird vor den Augen der Kundschaft vorbereitet. Zur Mittagszeit halbe STunde vorher telefonisch vorbestellen!
s
doch doch sushi gibt es dort auch!! eine ganze palette sogar… sushi, maki, sashimi…
der/die AutorIn kann sich wohl nicht entscheiden… steht im Text anders als im Titel…
ja und eine Toilette gibts schon, wenn man fragt. Entweder im selben Haus oder gegenüber für 50cent mit Klodame.
auf alle Fälle sollte man sich die unglaublich seltene Möglichkeit nicht entgehen lassen und Natto essen. Gibt´s weit und breit nur dort und ist etwas ganz besonderes … und voll gesund 🙂