Löwenhaft gutes Eis

Und schon wieder ein Eisgeschäft! Dass das aber durchaus ein Freudenschrei und kein Vorwurf sein soll, beweist das kürzlich eröffnete Leones Gelato in der Lange Gasse mit frischestem Eis, stylishen pozzetti und viel Italophilie.

Leones (c) STADTBEKANNT
Leones (c) STADTBEKANNT

Wiener Eisboom

Eigentlich war ich ja schon ziemlich zufrieden mit der Auswahl an Eisgeschäften, vor allem im Vergleich mit anderen Städten, wo das Schleckeis nicht so Gang und Gebe ist wie im italophilen Wien. Dass es da aber scheinbar noch ziemlich viel Luft nach oben gab, beweist der vorherrschende Eisboom, der an jeder noch so unscheinbaren Ecke einen kleinen Eissalon nach dem anderen aufpoppen lässt. Allesamt heben sie sich mit besonderem Augenmerk auf traditionelles Handwerk, frische Produkte, sowie dem Verzicht auf Zusatzstoffe hervor. Keine Ahnung, ob die sich alle abgesprochen haben, getreu dem Motto „Konkurrenz belebt das Geschäft“, zumal jeder von Ihnen (z.B. Schelato oder Gefrorenes) ein anderes Grätzel für sich beansprucht.

Leones Stanitzel (c) STADTBEKANNT
Leones Stanitzel (c) STADTBEKANNT

Löwenhaft, ohne Wenn und Aber

In Campus-Nähe in der Lange Gasse verteidigen jedenfalls Lisa und Giorgio Leone löwenhaft ihr Revier mit einem kleinen Eissalon namens Leones Gelato. Damit auch schon beim Eintreten klar ist, womit man es zu tun hat, wurde das Firmenmotto sichtbar auf die Wand geschrieben: „Wir machen traditionelles italienisches Eis aus frischen, natürlichen Zutaten. Ohne künstliche Zusatzstoffe. Ohne Wenn und Aber.“ Obwohl ich ein Mensch bin, der ganz gerne überall sein Wenn und Aber dazugibt, muss ich in diesem Fall sagen, dass das Eis tatsächlich einfach nur gut schmeckt. Pfirsich ist so fruchtig und zart als würde man direkt in das Obst hineinbeißen, genauso wie auch Erdbeere. Gianduja zergeht mit seinen piemontesischen Haselnüssen sanft auf der Zunge und macht dem Spezial Nougat vom Tuchlauben allemal Konkurrenz. Wenn man von diesen drei Sorten auf die anderen schließen kann, und sich zusätzlich an den zufriedenen Blicken der Kunden orientiert, so dürfte auch der Rest ganz besonders genießbar sein. Dieser besteht vor allem aus Klassikern auf Bio-Milchbasis. Vegane Sorten gibt es aber auch. Die Palette reicht von Vanille, Haselnuss und Schokolade über Pfirsich, Grapefruit oder Kokos.

Leones Eissalon (c) STADTBEKANNT
Leones Eissalon (c) STADTBEKANNT

Third Wave und ein kleines Aber

Zusätzlich wird auch ein weiterer Trend aufgegriffen und zwar jener des Third Wave Coffee. So kann man also auch italienischen Kaffee trinken, dazu Cantuccini naschen und Italo-Limonaden (Aranciata, Chinotto, Gazzosa, Basilichito) schlürfen. Ein kleines Aber kann ich mir jedoch nicht verkneifen und zwar im Bezug auf die doch eher stolzen Verkaufspreise. Kommen wir nun aber wieder zurück zur Lobeshymne.

Leones Eisbecher (c) STADTBEKANNT
Leones Eisbecher (c) STADTBEKANNT

Zwei eingedeutschte Löwen

Ganz besonders gelungen ist nämlich auch das Corporate Design und das reicht vom Schriftzug über die Farbauswahl hin zum innenarchitektonischen Konzept. Ein bisschen durfte man das aber auch erwarten, die Betreiber Lisa und Giorgio Leone kommen ja auch aus der Kommunikations- und Designbranche. Das Logo greift den Nachnamen des Duos auf und zeigt zwei Löwen. (Ein einzelner Löwe heißt auf italienische Leone und zwei Löwen in der eingedeutschten Mehrzahl mit „s“ hintendran also Leones). Der Schriftzug ist quasi im Stile eines Negativs weiß auf schwarz und auch die Sortennamen sind mit verschiedenen Farben hinterlegt. Die netten Zeichnungen der verwendeten Produkte verlaufen fast übergangslos in den süßesten Farben mit Abstufungen zwischen grün-gelb und rot-braun. Freche Sprüche zieren Postkarten mit eben diesen Zeichnungen und liegen im kleinen Laden auf – etwa „Du passt perfekt zu mir. Wie das Eis von Leones“.

Leones (c) STADTBEKANNT
Leones (c) STADTBEKANNT

Pozzetti Mal Zwei

Ein besonderer Eye Catcher in dem sonst eher zurückhaltend eingerichteten Eisgeschäft sind die pozzetti, die ich bisher nur aus dem Gefrorenes kannte. Das sind nämlich die italienischen Edelstahlbehälter mit Deckel und viel Nostalgiecharme, die nicht nur toll aussehen, sondern auch garantieren, dass das Eis weder durch Licht noch durch die Luft an Qualität einbußen muss. So und noch eine kleine Aufgabe am Schluss. Die Deckelform findet sich noch an einer anderen Stelle wieder – aber wo?

 

STADTBEKANNT meint

Unter dem Wappen zweier Löwen wird in Campus-Nähe feinstes italienisches Eis verkauft mit frischen und natürlichen Zutaten und ohne Konservierungsstoffe. Das Leones Gelato in der Lange Gasse verteidigt dabei die klassischen Milchsorten, hält aber auch veganes Eis bereit. Dazu gibt es italienischen Espresso und Limonaden. Das Geschäftslokal ist klein und süß, einfach und stimmig durch ein durchdachtes Konzept sowohl in der Corporate Identity als auch durch die innenarchitektonische Umsetzung. Highlight sind wohl aber die stylishen Metallbehälter, welche die Qualität vom Eis sichern sollen und nebenbei auch ziemlich gut aussehen. Na? Gibt es noch irgendwen, den man tatsächlich noch zum Probeschlecken überzeugen muss?

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