Gasthaus im 16. Bezirk
Es fängt mit zeitgemäßer Traditionsküche an und hört mit dem Wuzzler am Klo auf: das neue Liebhart bietet einiges, um sich wia z’haus zu fühlen.

Architekten-Wirtshaus
Die letzte architektonische Kompletterneurung liegt erst drei Jahre zurück. Damals hat Architekt Giorgio Gullotta, der auch Tim Mälzers Bullerei in Hamburg gestaltete, dem Ottakringer Vorstadtwirtshaus dank Tom Dixon Lampen und Eichenholzwänden einen modernen Touch verliehen. Optisch hatte Stefan Svoboda also kaum etwas zu tun, als er das Liebhart in Ottakring übernahmen – der Rest wurde angepasst.

Der geheime Bierkanal
Dass wir uns in der Nähe der Ottakringer Brauerei befinden – und das Lokal auch zu dem Bier-Riesen gehört – ist optisch am Signature Gelb abzulesen und an der Bar anhand der vielen Zapfhähne, aus denen etwa Gold Fassl Pils, rotes Zwickl oder Wiener Original herausfließen – vielleicht ja sogar mit direkter unterirdischer Bierleitung. Das ist zwar nur ein Gerücht aber an diesem Naheverhältnis abzulesen, ist jedenfalls der Regionalitätsgedanke des neuen Liebharts.

Liebhart für die Region
Verwendet werden hier schließlich vorrangig regionale Produkte: das Fleisch kommt von der Fleischerei Höllerschmid, der Fisch aus den oberösterreichischen Kalkalpen, Käse und Eier sind von regionalen Bauern, das Brot von Waldherr oder Gragger und die Kräuter und Gewürze stammen von Sonnentor. Und auch bei den Rezepten bleibt man im Land.

Einfach fein
Denn nach wie vor wird im Liebhart traditionelle österreichische Wirtshausküche serviert: Beef Tartare, Schnitzel mit Erdäpfel-Vogerlsalat oder Geröstete Knödel stehen auf der Karte. Experimentiert wird nicht, bloß glücklicherweise nicht all zu deftig gekocht, was das Ganze schon fast modern macht. Um wem das noch nicht fortschrittlich genug ist, der soll bitte am Männerklo wuzzeln gehen!

STADTBEKANNT meint
Das Gewand war schon neu als das Liebhart den Betreiber gewechselt hat. Und nun wird in dem von Architekt Gullota gestalteten Lokal zwar nach wie vor österreichisch und traditionell gekocht, doch vorrangig mit Produkten aus der Region und Raffinesse, also ohne, dass man das Schnitzel den halben Tag noch im Magen spürt. Fazit: ein feines Vorstadtgasthaus mit Direktanschluss zur Ottakringer Brauerei – es ist immer gut an der Quelle zu sitzen!
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