Kulinarische Abwechslung mit sozialem Mehrwert

Gutes Essen in einem alten Wiener Industriedenkmal? Bitteschön: Einfach in den zehnten Bezirk zur Ankerbrotfabrik pilgern und essen. Life can be so easy!

Die Location

Die Brotfabrik ist ja eher weniger für Essen, als für Kunst bekannt. Schließlich sind darin neben dem Ostlicht neun weitere künstlerische Institutionen zu finden. Doch damit ist seit Herbst 2014 Schluss, denn man kann dort auch den Hunger stillen. Dahinter verbirgt sich übrigens ein Projekt der Caritas – so arbeiten im Betrieb zu 50% Gastronomie-Profis und zu 50% benachteiligte ArbeitnehmerInnen!

magdas Kantine Lokal (c) STADTBEKANNT
magdas Kantine Lokal (c) STADTBEKANNT Friedl

Schmaus und Snacks

Die Kantine per se ist ja eher ein uncharmanter Ort, um in der Pause was Warmes zu essen. magdas Kantine spielt jedoch mit dem Namen, denn was dort auf die Teller kommt, ist weit weg vom Einheitsbrei. Es gibt neben (auch selbstgemachten) Snacks einen täglich wechselnden Mittagsteller, natürlich auch in vegetarischer Variante. Angeboten wird dieser zwischen 12:00 – 15:00 Uhr, das Menü mit Fleisch kostet knappe 9,60 Euro, das vegetarische ist mit 8,20 Euro etwas günstiger. Daher kommt dieses meist mit Suppe, manchmal aber auch mit Dessert. Genauere Infos gibt’s direkt im Lokal oder auf Facebook. Man sei aber vorgewarnt, dass es in der stressigen Mittagszeit zu Wartezeiten kommen kann!

Nix mit Kantinenteller oder Stühlen aus Plastik!

Gegessen wird auf hölzernem Mobiliar, wobei es uns vor allem die alten Sessel angetan haben. Die erinnerten nämlich mit ihrem Retro-Look sehr schön an die eigene Schulzeit. Der Stil dieser Auswahl zeigt sich auch in der übrigen Einrichtung, die sich am besten als industrial chic beschreiben lässt und dem sehr weiten und offenen Raum Gemütlichkeit verleiht. Und genau das sorgt mit der angebotenen Küche für den markanten Wiedererkennungseffekt, welcher das Lokal von anderen abhebt.

magdas Kantine Suppe (c) STADTBEKANNT Friedl
magdas Kantine Suppe (c) STADTBEKANNT Friedl

Außergewöhnliche Zusammensetzungen

So aßen wir zum Beispiel Schweinefilet, das mit einer Salbei-Note und der Neuinterpretation von Mamas klassischem Kartoffelpüree überraschte und erfreute. Das Spiel mit verschiedenen Aromen findet sich auch in der hauseigenen Limonade, die bei unseren Geschmacksnerven Frohsinn herauf beschwor. Denn das ist nicht einfach Holler oder Kirsche, sondern kommt in Geschmacksrichtungen wie Basilikum-Tomate-Apfel oder auch Gurke-Sellerie daher. Pluspunkt gibt’s zusätzlich für den Einsatz von regionalen, saisonalen und naturnahen Produkten, die einen darüber hinwegtrösten, dass die Portionen nur durchschnittlich üppig sind.

magdas Kantine Hauptspeise (c) STADTBEKANNT
magdas Kantine Hauptspeise (c) STADTBEKANNT Friedl

STADTBEKANNT meint

magdas Kantine (samt Kiosk und Catering) erfreut den oftmals von der Gastronomie stiefmütterlich behandelten zehnten Bezirk, in dem er ihn um ein gutes Lokal reicher macht. Auch wenn der Weg ein bisschen weit ist, sollte man mal hingehen – allein wegen der Limonade und dem Kaffee, den wir sehr empfehlen können. Zusammengefasst lässt sich auf die Facebook-Seite verweisen, wo die Inhaber schreiben: „Wir sind einfach geil, sogar saugeil (…)“ – Ja, ein bisschen schon.

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