Lokal am Yppenplatz
Im mani am Yppenplatz wird Orient-Expressionismus gelebt. Was das heißt? Hummus-Himmel und einen unterschätzten Mezze-Jünger: das Baba Ganoush!
M A N I
Mani heißt auf alt-persich Juwel. Das war aber eher ein netter Zufall, denn eigentlich sind die vier Buchstaben die Initialen von vier kurdischen Geschwistern, die den Neuzugang am Yppenplatz ins Leben gerufen haben. Zwei von ihnen, Asli und Yusuf, der sein Y gegen das I tauschen musste, damit das Lokal nicht wie das englische Wort „Many“ ausgesprochen wird, führen das Lokal nun gemeinsam. Gepredigt wird hier der Orient-Expressionismus, wie sie es selbst bezeichnen: eine Religion, die den Hummus als heiliges Bindeglied orientalischer und österreichischer Kultur versteht oder so ähnlich.
Wien liebt Hummus
Man könnte ja glauben, dass der Hunger nach Hummus in Wien schon gestillt sei, doch irgendwer setzt dann doch noch einmal was drauf. In diesen Fall das mani, das mit seiner modernen orientalischen Küche den Yppenplatz aufmischt – welcher Ort wäre denn wohl auch passender als dieser? Das Kichererbsenmus (so nebenbei: ist Hummus eigentlich einen Abkürzung für Humor-Mus?) wird hier mit verschiedenen Toppings angeboten, etwa mit geschmortem Rindfleisch und gerösteten Mandel oder mit Karfiol und karamellisierten Zwiebeln; dazu jeweils Salat und Fladenbrot.
Modern Middle East Cuisine
Moderne Interpretationen verschiedener Mezze, also orientalischer Vorspeisen sind außerdem auf der Karte zu finden. Hier empfiehlt sich das klassische Teilen mehrerer Gerichte oder, wenn man alleine ist, den Vorspeisenteller zu nehmen. Warme Speisen, wie das 4-Stunden Lamm, Shashouka Variationen sowie Salate gibt es auch, genauso wie ein orientalisch angehauchtes Frühstück. Ob Fleisch, vegetarisch oder vegan, die Orient-Expresso-Mani richtet sich an alle, die gerne gut essen und offen sind für die moderne Küche des Middle-East.
Ein Underdog am Vorspeisenteller
Und noch ein Wort zum Hummus: Ja, es war wirklich ausgezeichnet, vor allem so samtig in seiner Konsistenz. Ausgehend vom Spruch, das beste zum Schluss, sei hier aber noch verraten, welches der sieben Elemente von meinem Vorspeisenteller für den letzten Bissen aufgehoben wurde. Nämlich ein Underdog namens Baba Ganoush, der im Mani mit geräucherten Melanzani zubereitet wird. Unter Umständen riecht man das auch noch ganz leicht, obwohl schon ganz in der Früh mit Feuer gespielt wird. Und wer weiß, vielleicht löst dieser Geruch ja unterschwellig einen neuen Trend aus: Baba Ganoush als neuen Hummus?
STADTBEKANNT meint
In einem liebevoll eingerichteten Marktlokal am Yppenplatz ist das Mani untergebracht. Als optisches Highlight fungiert eine mit blaugrünen New York Ceiling-Fliesen verkleidete Bar. Auf der modern-orientalischen Speisekarte geht es vor allem um Hummus in unterschiedlichen Varianten, die für Veganer und Vegetarier ebenso geeignet sind, wie für Fleischesser. Doch auch der Blick auf die mit frischem Wind versehenen Mezze und die warmen Speisen lohnt sich. Meine persönliche Empfehlung: das Baba Ganoush mit den geräucherten Melanzani.
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