Italienisches Lokal im 2. Bezirk
Im italienischen Alimentari Monte Ofelio hilft man bei der Soßenwahl zur ausgesuchten Pastasorte, gibt Auskunft über die Lebensweise des Cinta Senese und beantwortet die Frage, warum es hier eigentlich um die Artischocke geht?
Die Artischocke
„Eine letzte Frage hätte ich da noch… Was hat es mit dem Logo auf sich?“ „Es war die Artischocke“, bekam ich zur Antwort und da war der Fall für mich geklärt. Ok, ja, ich bin nicht Inspektor Columbo und es gab eigentlich auch keinen Fall zu lösen und doch war die Antwort auf meine letzte Frage die Quintessenz des Monte Ofelio Shops, dem neuen italienischen Alimentari in der Oberen Augartenstraße.
Neapolitanische Hügellandschaft
Die beiden Brüder und Betreiber Luca und Dario Formisano stammen aus der Nähe von Neapel, aus einer Gegend, die mir so idyllisch geschildert wurde, dass man ihr am liebsten im nächsten Urlaub einen Besuch abstatten müsste (das könnte man theoretisch sogar, die Eltern betreiben dort ein Bed and Breakfast). In einer ländlichen Gegend mit Weinbergen, einem altem Vulkan und vor allem viel Landschaft dreht es sich in dieser Dolce Vita vor allem um das Essen. Die Eltern – sie Wienerin, er Italiener – kochen mit Liebe und Leidenschaft mit Produkten aus der Region. Und irgendwann hat es den beiden Brüder in Wien an jenen feinen Produkten gefehlt, mit denen sie zu Hause stets verwöhnt wurden. Aus dem eigenen Bedürfnis heraus, entstand also die Idee ein kleines Geschäft zu eröffnen mit all’ den guten Sachen, die sie in ihrer Wahlheimat gerne hätten.
Käse, Pasta und Artischocke
Dass wir hier nun auch davon profitieren können, verdanken wir – erraten – der Artischocke. Diese war nämlich maßgeblich daran beteiligt, dass Mama und Papa Formisano überhaupt erst zusammengefunden haben. Wie genau, bleibt wohl deren Geheimnis, jedenfalls entstammen der Artischocken-Liebe die besagten Brüder, die nun also den Monte Ofelio Shop betreiben. Von Käsewaren über Wurst ohne Konservierungsstoffe und Pasta aus der Bronze-Maschine, Olivenöle sowie Kaffee oder Sardellen, die Bandbreite an italienischer Feinkostware ist bekannt, wenngleich sich auch der ein oder andere Fremdling darunter mischt – so etwa die Sardellensoße, die mit Salz in Holzfässern reifen konnte und als Geschmacksverstärker eingesetzt werden kann.
Der italienische Bann
Wenn man den beiden Brüdern zuhört, wie sie über ihre Produkte, die Produktionsprozesse und die Lieferanten sprechen, weiß man, dass man hier nichts Falsches kaufen kann: „Durch unser Gesicht geben wir dem Kunden eine Zertifizierung“, erklärt mir Dario, der vorher bei Yves-Saint-Laurent im Merchandising gearbeitet hat. Die Masche funktioniert, er und sein sympathischer Bruder, der gelernter Koch ist, haben mich voll und ganz in ihren Bann gezogen.
Obwohl ich es gar nicht so geplant hatte, blieb ich noch zum Mittagessen, denn einen Mittagsteller pro Tag gibt es auch. Dabei wird gekocht, worauf sie in der Früh Lust haben. An dem Tag meines Besuchs waren das Pasta con Patate, also Nudeln mit Kartoffeln, die köstlich geschmeckt haben. Zum Abschluss noch einen caffè namens „Delizia“, der von einem kleinen neapolitanischem Familienbetrieb kommt. Ehe ich mich versah, war mein Kurzurlaub in bella italia auch schon vorbei. Achja, und es gäbe da auch noch ein paar andere Artischocken Geschichten zu hören, aber die lasse ich mir bei meinen nächsten Besuchen erzählen!
STADTBEKANNT meint
Italienische Geschäfte und Lokale kann es gar nicht genug geben, vor allem, wenn sie mit so viel Leidenschaft und Liebe für die Produkte betrieben werden, wie das Monte Ofelio in der Oberen Augartenstraße. Die beiden sympathischen Austro-italienischen Brüder Dario und Luca bieten sorgfältigst ausgewählte Produkte aus ihrem Lande an. In reduziertem jedoch herzlichem und gastfreundlichem Ambiente, wird man mit feinster italienischer Ware verwöhnt. Ob Pasta, Käse oder Sardellensoße für daheim, der Tagesteller zu Mittag oder nur ein kleiner Espresso für zwischendurch, es lohnt sich, bei der Türe mit der Neon-Artischocke hineinzuschauen!
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