Lokal im 6. Bezirk

Mit dem Otto Bauer hat in Mariahilf ein Lokal, das Speis und Trank mit Möbeln und Malerei vereint und noch dazu ein paar Geheimnisse im Keller auf Lager hat.

 

Nicht weiter interessant, oder doch?

Ok, es hat wieder einmal ein nettes Café eröffnet. Vintage Möbel, Kunst und Homemade Limonade im Mariahilfer Grätzl. Alles schön und gut, aber auf den ersten Blick nicht weiter spannend. Wirft man jedoch einen Blick auf die Bar und auch auf das Logo, lässt sich bereits erahnen, welches Geheimnis im Keller verborgen liegt.

Otto Bauer (c) STADTBEKANNT Nohl
Otto Bauer (c) STADTBEKANNT Nohl

Möbelwerkstatt

In Wirklichkeit sind es sogar zwei Geheimnisse, die sich da im Untergrund versteckt halten. Das erste ist nämlich eine Werkstatt, in der allerlei Möbel aufpoliert werden. Und tatsächlich ist es auch so, dass alles, was im Lokal zu sehen ist, käuflich ist. „Nur wir nicht.“, scherzt Andreas Ebner, der mit Koch und Künstler Julian Oberhofer das Otto Bauer betreibt. So gibt es also etwa zum Beispiel Roland Rainer Sessel, Lederfauteuils und bunte Holzstühle.

Otto Bauer (c) STADTBEKANNT Nohl
Otto Bauer (c) STADTBEKANNT Nohl

Auf einen Kaffee mit Louis Vuitton

Und dann auch die eingangs erwähnte Kunst. Die meisten Bilder stammen momentan von Betreiber Julian, aber in Zukunft sollen auch junge Abgänger der Akademie mit der Möglichkeit zur Ausstellung ihrer Werke unterstützt werden. Ein Gemälde direkt am Eingang fällt übrigens sofort ins Auge und zwar jenes blau-schwarz-weiße Porträt nicht etawa Otto Bauers, sondern von Louis Vuitton – obwohl eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den beiden Persönlichkeiten beim Wikipedia Fotovergleich vorhanden ist. Wie auch immer finde ich dieses Bild sehr gelungen und hoffe, dass das unverkäuflich bleibt, weil der Herr mit so stolzer Miene durch den Raum blickt.

Otto Bauer (c) STADTBEKANNT Nohl
Otto Bauer (c) STADTBEKANNT Nohl

Ein Südtiroler kocht international

Jetzt wird es nun wohl aber langsam Zeit, Geheimnis Nummer zwei zu lüften und das bringt uns direkt zu Speis und Trank. Gekocht wird frisch und zwar von dem ausgebildeten Koch Julian. Dabei hat das Essen aufgrund seiner südtiroler Herkunft oft italienischen und österreichischen Einfluss. Der momentane Testbetrieb beschränkt sich vor allem auf das Mittags- und Abendgeschäft. Frühstück soll es aber auch demnächst geben.

Otto Bauer (c) STADTBEKANNT Nohl
Otto Bauer (c) STADTBEKANNT Nohl

Treibhaus Bar

So jetzt wollen wir den Leser aber nicht weiter auf die Folter spannen. Was versteckt sich denn nun in der Bar und was hat es mit dem zweiten Kellerraum auf sich? Nun, in die selbst geschusterte Bar wurde ein Treibhaus integriert. Darin wächst Weizengras vor sich hin und daraus kann etwa ein wahnsinnig gesunder aber grauslich schmeckende Saft gewonnen werden. Sie sind noch am Herumexperimentieren, heißt es. Und so nebenbei erwähnen sie, dass sie im Keller ein paar Kräuter wachsen lassen. Wie bitte? Das möchte ich mir ansehen!

 

Planzenlaboratorium

Ein wenig zögerlich, aber doch wurde ich dann in das Untergeschoss geführt und landete in einer anderen Welt. Es plätschert von links und rechts, von der Decke erstrahlt künstliches Licht und überall hängen Schläuche, Kabel und was weiß ich was noch herum um unzählige Kräuter und Micro Greens zum wachsen zu bringen. Im ersten Augenblick dachte ich schon an den verbotenen Anbau von was weiß ich was für Pflanzerln, aber nein gegen Erdbeerminze und eine handvoll unterschiedlicher Basilikumsorten kann wohl niemand etwas sagen. Im Gegenteil, Julian und Andreas möchten mit dem hauseigenen Kräuterkeller quasi ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzen, indem sie sich eben Transportwege ersparen. Und noch dazu züchten sie unzählige Geschmäcker heran, die dann ins Essen und die Getränken integriert werden sollen. Ich bin gespannt was die beiden mit ihrem Grünzeugs vor haben! (Und übrigens wurde ich glaube ich nur so zögerlich heruntergeführt, weil sie ihr noch nicht patentiertes aber wunderbar funktionierendes System vor Nachahmung schützen wollen)

 

STADTBEKANNT meint

In der Otto-Bauer-Gasse in Mariahilf hat ein Lokal eröffnet. Es gibt internationale Speisen mit oft italienischem und österreichischem Einfluss – Koch Julian ist Südtiroler. Zudem gibt es Kunst vom Koch, denn Julian ist auch Künstler. Vintage Möbel gibt es auch, der Vater des zweiten Betreibers Andreas war Möbelhändler. Aber vor allem schlummert im Keller ein großes Geheimnis, das eigentlich gar nicht so schmutzig ist, wie es sich anhört. Dort werden nämlich Kräuterchen in einem ausgeklügeltem Kabel-, Schlauch-, Wasser- und Lichtsystem gezüchtet, die später für das Essen und die Getränke verwendet werden soll! Wir müssen unbedingt wiederkommen!

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