Wirtshaus im 19. Bezirk

Im ältesten Restaurant Wiens herrschen eigene Gebote, aber vor allem eines: Du sollst hingehen und Tafelspitz essen!

Die Gebote des Pfarrwirts

Du sollst es dir schmecken lassen. Du sollst willkommen sein. Oder: Du sollst schwach werden. Der Pfarrwirt hat seine eigenen Gebote geschrieben! Und die wollen wir gerne annehmen, schließlich befinden wir uns hier nicht nur in dem ältesten, sondern definitiv auch in einem der besten Gasthäuser der Stadt.

Pfarrwirt (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Pfarrwirt (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl

Es ist was es ist

„Ein Tafelspitz ist ein Tafelspitz, ein Wiener Schnitzel ein Wiener Schnitzel.“ – mit diesen Worten wird der Gast beim Öffnen der Speisekarte auf die kulinarische Philosophie des Hauses vorbereitet. Im Pfarrwirt gilt es Wienerisches so zu kochen, dass man den Gerichten ihre Einfachheit und Unverfälschtheit auch abnimmt. Das klingt kompliziert. Nimmt man sich jedoch den Vergleich eines Akrobaten zur Hand, dann wird es viel klarer. Gut ist, was nicht angestrengt aussieht. Und so ähnlich verhält es sich auch mit der Wiener Küche. Es ist was es ist also. Die Speisekarte beschränkt sich überdies nicht nur auf die Hauptstadt, sondern wird auch mit Spezialitäten aus den ehemaligen Kronländern erweitert. Dabei ist der Pfarrwirt aber nicht in einem falschen Jahrhundert stecken geblieben, sondern ist sich durchaus der Tatsache bewusst, Modernes zuzulassen. In jedem Fall sind wir an einer der besten Adressen Wiens gelandet, wenn es um gehobene österreichische Küche geht.

Pfarrwirt (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Pfarrwirt (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl

Lieblingsplatzerl

Pfarrplatz 5 in Döbling lautet im Übrigen die genaue Anschrift. Und damit sind wir an einem der bezauberndsten Orte der Stadt angekommen. Das versteckte Idyll beherbergt eine kleine Kirche, Erinnerungen an Beethoven und Hinweise zur Wiener Weinkultur. Und einst hieß der Pfarrwirt selbsterklärend auch noch „Zur schönen Aussicht“. Vereinzelte Japaner entdecken diesen Platz regelmäßig und dennoch bleibt der Pfarrwirt in heimischen Besucherhänden. Man trifft sich zum Mittagsmenü, man diniert zu zweit, man feiert Geburtstage und stößt (mit Mayer Weinen!) auf Brautpaare an – all’ das in einem Hause aus dem 12. Jahrhundert, in dem bereits Beethoven wohnte (für die Gegend nicht ungewöhnlich, aber trotzdem nett zu wissen). Ob Gewölbekeller, Holzveranda oder Beethovensaal, Bar oder Gastgarten, der Pfarrwirt hält viele Lieblingsplätze bereit. Die wohl schönsten befinden sich im Schatten der Linde sowie an der Wandkonsole unter dem Spoerri.

Pfarrwirt (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Pfarrwirt (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl

Von Spoerri und Rötelzeichnung

Letzterer ist im Übrigen ein Hinweis darauf, wie bedeutend Kunst im Pfarrwirt ist. Mit seinen sogenannten Fallenbildern ist Daniel Spoerri Meister der Esstischinstallationen und hat auch den Pfarrwirt um ein Kunstwerk mit leergegessenen Tellern, Essensresten und angekleckerten Tischdecken erweitert. Dieses Werk gehört hierbei zu den aktuelleren Kunstobjekten des Pfarrwirtes. Den Bogen hin zu vergangenen Zeiten bildet übrigens eine alte Rötelzeichnung beim Eingang aus dem 15. Jahrhundert. Und diese beiden Werke sind nur zwei von zahlreichen anderen Bildern, Objekten und Wandteppichen, welche den Wert des Hauses dezent zu unterstreichen wissen.

Pfarrwirt (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Pfarrwirt (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl

Rainer Husar

Der Charme, den der Pfarrwirt ausstrahlt, reflektiert hierbei wohl aber vor allem den Enthusiasmus seines Wirten Rainer Husar. Mit Messer, Gabel und einem Heiligenschein ausgerüstet war wohl er derjenige, der dieser Institution die Gebote diktierte. Nahezu kitschig bleibt hier also wohl nur mehr zu sagen: Du sollst zum Pfarrwirt gehen!

STADTBEKANNT meint

Der Pfarrwirt ist eine Institution und alleine das ist wohl die höchste inoffizielle Auszeichnung, die in der Gastronomie vergeben werden kann. Als ältestes Restaurant der Stadt streckt die Diva seit dem 12. Jahrhundert ihre Brust über die Döblinger Hügel. Dabei kredenzt sie gehobenes Essen der Wiener Küche und den Kronländern. Ehrlich und unverfälscht präsentieren sich Tafelspitz und Schnitzel auf den Tellern der Gäste und wollen mit Mayer Weinen gepaart werden. Die unterschiedlichen Gasträume, die besonderen Kunstwerke, das perfekte Service und nicht zuletzt die tadellos ausgeführte Wiener Küche machen den Pfarrwirt fast zu so etwas wie einer Religion.

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Pfarrwirt
„Für Zuhause“

Abholung täglich von 12:00 bis 19:00 Uhr
Bestellungen:
per Telefon: 01 / 3707373
per E-Mail: rezeption@pfarrplatz.at
Speisekarte

Ab einem Bestellwert von EUR 50,- gibt es eine Flasche Junger Wiener gratis dazu.
Ausreichend Parkplätze stehen direkt vor dem Lokal zur Verfügung.

    0.0

    Helene Näöhring

    Der Pfarrwirt ist für mich etwas besonderes. Ich habe (vor fast 50 Jahren) mit einem jungen Mann einen Heurigenabend dort
    verbracht – und nächstes Jahr feiere ich mit diesem nun nicht mehr so jungen Mann unseren 50. Hochzeitstag.
    Wir wohnen schon lange nicht mehr in Wien, aber an den Pfarrwirt denken wir noch immer.
    Liebe Grüße aus Zell am See<1

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