Pizzeria am Karmelitermarkt

„Not another Pizzeria“ könnte man sich denken, wenn man hört, dass in Wien das nächste Hipster-Pizzalokal eröffnet hat.

Aber ganz so schlimm ist es ja eigentlich auch nicht, dass sich die Möglichkeiten, ausgezeichnet Pizza essen zu gehen in der Stadt vermehren. Nun, wir werden daher versuchen, uns darauf zu konzentrieren, was das Pizza Quartier am Karmelitermarkt hervorhebt.

Pizza Quartier Lokal (c) STADTBEKANNT
Pizza Quartier Lokal (c) STADTBEKANNT

Zu Hermanns Zeiten

Zunächst soll es hierbei um den Star des Lokals gehen: die Pizza. Überall hört man es tuscheln: „Lievieto madre“, „Mutterteig“, „ohne Germ“. Aha, diese Pizza wird also ohne Germ hergestellt, zumindest ohne dem industriell gefertigtem. Die Grundlage dieses Sauerteiges wurde nämlich von dem Vater des Besitzers Alessandro Perella vor zehn Jahren angesetzt – mit einem Apfel und einem Jogurt. Das Ganze erinnert stark an diese Hermannkuchen-Zeiten im Volksschulalter. Aber auch heute ist das eigentlich ziemlich interessant, dass aus einem Mutterteig, viele kleine Teiglinge erschaffen werden und diese sich dann auch vermehren und so weiter.

Pizza Quartier (c) STADTBEKANNT
Pizza Quartier (c) STADTBEKANNT

Langos-Calzone

Aber zurück zum Thema: die Pizza! Die Frage des Teiges wurde geklärt, was darauf kommt ist alles authentisch, direkt aus Italien und so weiter. Eine Spezialität sticht jedoch dann aber doch ins Auge: die frittierte Pizza. Das ist eine gefüllte, zusammengeklappte Pizza, die eben frittiert wurde. Man könnte sie auch Langos-Calzone nennen. Wenn man sich darauf einstellt, dass es eben keine klassische Pizza ist, dann ist es auf jeden Fall ein neuartiges Gericht. Die Pizza Margherita war uns dann aber doch lieber, wir waren halt auf die klassische Variante eingestellt. Dabei kommt die Frage auf: Ist die frittierte Pizza denn überhaupt auch etwas Italienisches? Vielleicht stammt der Einfluss auch von der Chefin Anita Paic, die aus Kroatien stammt, wobei Langos ja eigentlich etwas Ungarisches ist. Egal, dieses Spezialgericht ist es auf jeden Fall einmal wert ausprobiert zu werden.

Pizza Quartier Pizza (c) STADTBEKANNT
Pizza Quartier Pizza (c) STADTBEKANNT

Und Mozzarella, Pasta und Panna Cotta

Was übrigens auch interessant ist – so blöd sich das jetzt eigentlich anhört – es gibt nicht nur Pizza, sondern auch andere Speisen: als Vorspeise einen hochgelobten Büffelmozzarella, als Hauptspeise süditalienische Hausmannskost von Pasta über frittierte Reisbällchen und ein Paradies an hausgemachten Nachspeisenklassikern, wie Tiramisu oder Panna Cotta.

Pizza Quartier Süßes (c) STADTBEKANNT
Pizza Quartier Süßes (c) STADTBEKANNT

Auf Pizza Mari’s Spuren

So, jetzt nur mehr ein paar Worte zu Location. Das Lokal befindet sich mitten im bunten Treiben des Karmelitermarktes, nur ein paar Gehminuten von der Mutter aller neapolitanischen Pizzerien entfernt (die Rede ist natürlich von der Pizza Mari’ mit der der ganze Hype begonnen hat). Die geringe Distanz erweist sich natürlich dann als großer Vorteil, wenn Mal wieder kein Platz bei der Mari’ frei ist, und man einfach zum Pizza Quartier marschieren kann. Oder vice versa! Denn das Pizza Quartier hat es in jedem Fall verdient auch als erste Wahl einen Besuch abgestattet zu bekommen. (Im Übrigen stammt der Pizzakoch Mari Siani von der Pizza Mari’, ein schlechtes Gewissen braucht man also nicht haben, wenn man sich für das eine oder andere Lokal entscheidet…)

Pizza Quartier (c) STADTBEKANNT
Pizza Quartier (c) STADTBEKANNT

STADTBEKANNT meint

Mit dem Pizza Quartier am Karmelitermarkt hat zwar schon wieder eine Pizzeria in Wien eröffnet, aber stören tut uns das eigentlich nicht! Der Sauerteig, aus dem die Pizza gemacht wird, wurde vor zehn Jahren aus einem Apfel und Jogurt als Mutterteig herangezüchtet. Eine besondere Spezialität ist die frittierte Pizza, die als Gesamtpaket an eine Fusion aus Calzone und Langos erinnert, ansonsten empfehlen sich der Büffelmozzarella und sämtliche Nachspeisen. Das Ambiente ist so bunt wie der Markt, das großzügige Lokal zwingt den Besucher aber im Unterschied zu vielen anderen Pizzerien einmal nicht zum Kuschelkurs mit dem Nachbarsgast. Und das ist auch einmal angenehm! Buon appetito!

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