Restaurant im 7. Bezirk
Haben Sie Wien schon beim Wiener erlebt? Das Edel-Beisl galt als verlängertes Wohnzimmer des Austro-Pop und auch heute noch ist die Musikszene hier daheim – wenn auch auf gesittetere Art …
Als die Musiker noch frei waren
Statt bis 4:00 Uhr wie einst, ist spätestens um 1:00 Uhr Sperrstunde, es herrscht Rauchverbot und auch die Tische sind keine langen Tafeln mehr: man sitzt wie’s scheint nicht so gern mit Fremden an einem Tisch, heißt es. Und damals haben sich hier in der charmanten Hermanngasse die Austro-Pop Szene und internationale Musiker getroffen: vom Fendrich zum Ambros hin zu Joe Cocker und Tina Turner – sie kamen, um nach den Konzerten noch ein Bier und Wiener Küche zu genießen.
Heut’ san sie brav
Doch nun ist von der Szene nicht viel übrig: „Seriös sind sie alle geworden“ wird mir erzählt, „die gehen früh ins Bett“. Dennoch: als Musiker und Prominenten Treff ist das Wiener immer noch beliebt: der Sony Plattenboss kommt gern zum Abendessen, Christina Stürmer beehrt das Lokal, die EAV hat hier kürzlich ihre neue CD präsentiert und auch die Politik kehrt hier von Kurz über Kern gern ein. Es ist ja auch wirklich einladend das schummrige Beisl mit Gewölbe, dunkler Holzvertäfelung und jahrzehntelangem Gastro-Dasein.
Fritattensuppe und Farfalle
Auf der Speisekarte stehen Wiener Klassiker von der Fritattensuppe hin zum Wiener Schnitzel; die Spezialkarte weist mutigere und saisonal wechselnde Kreationen, wie das Filet vom Kabeljau mit Chorizo-Risotto auf. Die Erdäpfelrahmsuppe mit Steinpilzen war mein kulinarisches Highlight: cremig und geschmackvoll. Ambros’ Leibspeis im Wiener – die Schinkenfleckerln – waren eine mit Farfalle (warum eigentlich keine Fleckerln?) gezauberte Köstlichkeit und auch der lauwarme Schokoladenkuchen mit Vanilleparfait glich einem Gedicht.
Ohne Schmäh geht nicht
Als i-Tüpfelchen wäre da noch der bübische Schmäh der Belegschaft zu vermerken. Das Restaurant Wiener macht seinem Namen also alle Ehre! Haben Sie das schon erlebt? Nein? Dann reserviern’s doch bitt’schön gleich einmal einen Tisch.
STADTBEKANNT meint
Mit viel Charme und Schmäh lädt das in der (Austro Pop)-Musiker Szenerie so beliebte Restaurant Wiener in die Hermanngasse nach Neubau zu heimischen Spezialitäten und Gewagterem. Auch wenn man hier nicht mehr rauchen darf, die Tische auseinander und die Musiker ruhiger wurden, ein Besuch in dem legendären Beisl lohnt sich allemal! Unser Kaiser rät ja auch höchstpersönlich dazu, auch einmal ein bisserl brav zu sein!
Herbert Mader
Hervorragendes Lokal, gutes essen und freundliche Bedienung, und Hannes hat immer ein Lächeln im Gesicht.
Das macht es aus.
Dan
Wenig amüsierte Kellner, teuer und ohne Finesse gekocht, Kalbsschnitzel trocken ohne eine winzige Deko, Ketchup extra charge(1.50€!) bei einem stolzen Preis von €22 für Schnitzel mit weichen Pommes.
Schinkenfleckerl ein überbackener fettiger Hügel der wie ein Stein im Magen liegt, Teller null Deko.
Alles in allem für den Preis weder Service noch Kulinarik adäquat. Schade, könnte leicht ein tolles Lokal sein…