Brodelnde News in der Stumpergasse: Das koreanische Yori hat Zuwachs bekommen und Hauptdarsteller ist ein Suppentopf.
Wien im Asia-Fieber
Während man einst zum klassischen Chinesen und später zum All-You-Can-Eat Asiaten oder zum Sushi Lokal gegangen ist, befindet sich Wien gerade in einer Phase der Asia-Differenzierungen. Regionale Küchen, One-Dish-Wonder und Fusion-Geschichten wachsen wie die Shiitake Pilze aus den Straßen. Mit dem Shabu Shabu hat man die Spezialität gleich in den Namen gepackt: ab sofort brodelt der Feuertopf im 6.

Fondue, asiatische Art
Mit Yori und Kimchi betreibt Akakiko Gründerin Mi-Ja Chun bereits zwei koreanische Restaurants, ein drittes nun mit Shabu Shabu. Eigentlich ist das besagte Fondue japanischen Ursprungs, aber in Korea sehr beliebt. Ein zweigeteilter Suppentopf mit pikanter und neutraler Brühe wird auf eine Kochplatte gestellt und mit dünn geschnittenem Rindfleisch, Meeresfrüchte oder Gemüse sowie Tofu serviert. Dazu gibt’s drei Saucen (Chili, Soja, Sesam) und drei Vorspeisen (Kimchi, eingelegte und getrocknete Algen). Beilagen, wie Reis, Dumplings oder Reisnudeln können dazu bestellt werden.
Mit Chaos, ohne scharf
Am Tisch war jedenfalls einiges los, was zu gewisser Überforderung geführt hat. Die Koordinierung von Essstäbchen und Löffel, das Einlegen des Garguts in den Topf und das gleichzeitigen Beachten der Nebenspeisen hat zu leichten Timing-Schwierigkeiten geführt, zumal das Zielgeschirr eine Schüssel war und kein Teller. Von der tollpatschigen Handhabung meinerseits einmal abgesehen, war es ein durchaus köstliches Mahl mit guten Zutaten. Einzig die Suppen könnten an Würze und Schärfe zulegen und die an Wien angepasste Zurückhaltung außen vor lassen.

Aka = Rot
Alternativ gibt es klassische koreanische Speisen, wie Bibimbap oder Bulgogi sowie Baos und ein Mittagsmenü. Einfallsreich war die dazu bestellte Limonade mit Omija Beeren, einer einzigartigen kleinen roten Frucht, die alle fünf Geschmackssinne in sich vereint und ein wenig nach Pfeffer oder Wachholder schmeckt. Rot ist übrigens auch eine Wiedererkennungsfarbe im Hause Akakiko. In dem Fall rot und schwarz. Ob Zufall oder nicht, sogar die freundliche Kellnerin hatte rote Haare zu einem schwarzen Outfit.

STADTBEKANNT meint
Mit Shabu Shabu hat Wien in Mariahilf einen Hot Spot für Hot Pot bekommen, wobei wir uns geografisch gesehen mehr in Japan und Korea bewegen als in China. Im rot-schwarzen Lokal brodeln die Kochtöpfe und laden zum asiatischen Fondue ein. Die Suppe selber könnte etwas mehr Würze vertragen, doch ist es allemal ein Erlebnis vor allem in größeren Gruppen. Unbedingt probieren: die Omija Limonade mit der Frucht, die alle fünf Geschmackssinne enthält!
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