Original Wiener Bierkultur in einer Brasserie

Ein Wiener Traditionscafé in ein Bierlokal umwandeln? Das klingt ja zunächst nach völligem Irrsinn.

Doch wie es scheint, wollte der Krugerhof seine Dienste so gar nicht mehr verrichten und wartete nur auf Omar Shoukry und Georg Jordan, die aus dem heruntergekommenen Geschäftslokal einen neuen Stadttreff aus dem Boden gestampft haben. Und der kann sich sehen lassen: mit Bullauge, Pfiff nach Kölscher Art und originellem Speisemix lockt das Stadtboden zu Gabelfrühstück, Mittagesmenü, After Work, Après Opera oder auch einfach so ohne Ausrede.

Stadtboden Getränke (c) stadtbekannt.at
Stadtboden Getränke (c) stadtbekannt.at

Jetzt den Pfiff

Mit Omar Shoukrys Bistrokenntnissen als Inhaber des Le Bol, sowie Georg Jordans vorherigem Schaffen in der Ottakringer Brauerei kann das Konzept des Duos ja nur aufgehen. Und das umfasst in seinem Kern eine gut sortierte Bierauswahl, wie es sich für eine Brasserie auch gehört. Ottakringer in allen Varianten gibt es hier. Die Spezialität des Hauses lässt sich übrigens bereits heldenhaft im Slogan des Lokals “Jetzt den Pfiff” ablesen oder singen – die Zeile stammt schließlich aus Falcos “Helden von heute”. Aber darum geht es jetzt nicht, vielmehr um die reduzierteste aller Biereinheiten, die quasi nur für ein Schluckerl reicht, den Pfiff – im Stadtboden übrigens in der Biobierausführung Gold Fassl Pur. Aufgrund der kaum erwähnenswerten Menge des Gebräus stammt vermutlich auch der Versuch, dem Wiener ein wenig kölsches Trinkverhalten anzueignen: Man bekommt so lange ein Biergläschen aus dem typischen Bierkranz Tragerl serviert, bis man einen Bierdeckel quasi als Alkostopper auf sein Glas legt. Bleibt nur zu hoffen, dass man dann noch in der Lage zu solcher Fingerfertigkeit ist.

Stadtboden Tresen (c)  stadtbekannt.at
Stadtboden Tresen (c) stadtbekannt.at

Kulinarische Extrawürschtel

Zum Pfiff oder besser gesagt zu den Pfiffen empfiehlt es sich ein Würschtel zu essen. Aber dabei wollen wir nicht einfach nur Frankfurter haben, nein zur Auswahl stehen hier etwa rumänische Grillwürstel, Currywurst mit Garnelen oder Salsicce auf Risotto. Außerdem gibt es noch wie es sich für eine Brasserie gehört Elsäßer Flammkuchen in verschiedenen Ausführungen. Der Klassiker mit Schinken und Lauch besticht durch Ofenaroma, knusprigen Boden und geschmackvollen Belag. Neue Klassiker wie Schinkenfleckerlgupf oder Reisfleisch mit Parmesan ergänzen das Sortiment ebenso wie Beef Tartare oder Sardellen und Butterbrot. In der Früh besticht das Gabelfrühstück mit Außergewöhnlichem wie Vorarlberger Riebel mit Apfelmus sowie Rührei mit Bohnen und Speck. Ein exklusiver Blick in die Speisekarte verspricht übrigens eine größere Frühstücksauswahl und noch so manch’ anderes Schmankerl.

Stadtboden Pizza (c) stadtbekannt.at
Stadtboden Pizza (c) stadtbekannt.at

STADTBEKANNT meint

Endlich gibt es nahe der Kärntnerstraße ein Lokal, über das der Wiener weder als Touristenfalle, noch als überteuertes Innenstadtlokal schimpfen muss. Die einfachen Grundelemente eines Bierlokals werden hier durch Kreativität und besonders hohe Qualität veredelt. Und das zieht sich durch Speisen und Getränke, Einrichtung und Personal, sowie das Corporate Design. Das Lokal hat einfach Pfiff! Und dafür durfte das Café Krugerhof wirklich getrost in den Ruhestand gehen. Aja, wer noch wissen möchte, was es mit dem Bullauge auf sich hat, der möge dies bei einem Besuch im Stadtboden herausfinden.

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