Restaurant im 6. Bezirk

In einer charmanten Seitengasse der Mariahilfer Straße, die zur Abwechslung einmal nicht zu den üblichen Verdächtigen gehört, sondern gut im Versteck-Spiel ist, haben sich zwei Freunde zusammengetan, um ein Lokal zu eröffnen. Worum es dabei geht? Um unaufgeregte vorwiegend österreichische Küche mit Fisch und Gemüse bei Herrn und Frau Steinthal.

 

Zwei Freunde über 30

Als ich in die Aegidigasse einbiege, bin ich nicht sicher, richtig zu sein, doch tatsächlich, nach einem Häuservorsprung leuchtet ein weißes Schild mit schwarzen Lettern. Darunter stehen die beiden jungen Besitzer und schnappen noch ein wenig frische Luft, bevor sich das Lokal füllt. Sie sind gut befreundet, gastronomieerfahren und 30 Jahre alt. Die magische Alters-Grenze hat Benjamin Wieselthaler und Daniel Steiner dazu getrieben, selbstständig zu werden, getreu dem Motto: wenn nicht jetzt, dann nie.

Steinthal Lokal (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Steinthal Lokal (c) STADTBEKANNT

Einmal Gemüse, einmal Fisch

Im Lokalnamen wird die Fusion der beiden schwarz-auf-weiß sichtbar, was mich veranlasst, sie scherzhaft Herr und Frau Steinthal zu nennen. Ein Blick ins Gästebuch zeigt, die Idee hatte vor mir schon jemand anderer. Fein, die Harmonie der beiden ist wohl spürbar und lässt auf einen guten Abend hoffen. Weil der eine Fisch mag und der andere Gemüse, ist die Karte gerecht aufgeteilt. Einige Speisen gibt es sogar in beiden Varianten. Gulasch wird zum Beispiel mit Wels oder Käferbohnen serviert. Der gebackene Karpfen steht dem gebackenen Kräuterseitling gegenüber. Und meine Wahl fiel auf das kroatische Sarma mit geräucherter Forelle, das es auch mit Sellerie geben würde.

Steinthal Gästebuch (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Steinthal Gästebuch (c) STADTBEKANNT

Sarma, Sarma

Ein Sarma ist übrigens ein Krautwickel mit Füllung, in diesem Fall ein Grubenkraut mit Forelle, Pilzen, Kräuter und Sonnenblumenkernen, dazu Erdäpfel und Sauerrahm. Und, es war genauso geschmackvoll, ehrlich und (scheinbar) unkompliziert, wie auch die simple Einrichtung. Der Trend zu einfachen aber erstklassigen Speisen in ungezwungenem Ambiente (wie in der Marktlücke oder bei Stephan) gefällt mir persönlich wunderbar! Mögen viele weitere versteckte Seitengässchen mit kulinarischen Hotspots folgen!

Steinthal Sarma (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Steinthal Sarma (c) STADTBEKANNT

STADTBEKANNT meint

Zwei Freunde, zwei kulinarische Vorlieben und zwei Nachnamen ergeben das Steinthal.
In einer unscheinbaren Gasse in der Nähe der Mariahilfer Straße haben Benjamin Wieselthaler und Daniel Steiner im ehemaligen Gasthaus Seibold ein eigenes Gastroprojekt auf die Beine gestellt. Man konzentriert sich auf Fischgerichte auf der einen Seite und Gemüsegerichte auf der anderen Seite. Die Rezepte sind nicht, wie man es bei diesen Zutaten vielleicht erwarten würde mediterran, sondern vor allem österreichisch. Vielleicht sollte man sogar sagen alt-österreichisch, was auch die angrenzenden Länder einschließt. Jedenfalls ausgezeichnet und meinem momentanen Lieblingswort entsprechend: unaufgeregt!

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