Lokal im 5. Bezirk

Er hat das Schenk’s betrieben und später auch das Schlosswerk, doch erst mit dem Stephan gibt sich Stefan Rieger nun endlich zufrieden. Das liegt an der tadellosen Küche, an einem feinen Platzerl mit Nostalgie und an einer Wolke!

 

Stephan mit ph

Stefan Rieger ist endlich dort angekommen, wo er immer hinwollte, nämlich in einem Lokal, in das er selber gerne geht. Nach Gastronomieerfahrung mit der Studentenbar (Schenk’s) folgt zunächst ein Lokal für anspruchsvolleres Publikum mit Craft Beer und feiner Ginauswahl (Schlosswerk), um schließlich einem ehemaligen Gasthaus eine neue Identität zu verleihen. Natürlich geht das heutzutage am besten mit dem eigenen Vornamen – so heißt das Ganze hier also Stephan, mit ph. Erstens weil das so schöner ist und zweitens, weil Wien ja bekanntermaßen nach dem heiligen Stephanus ein Wahrzeichen benannt hat. Es dreht sich hier also alles um jene Wiener Küche, die Stefans Ansprüchen genügen soll.

 

Wiener Küche ausgeschmückt

Verantwortlich für die kulinarische Umsetzung von Stefans Wünschen ist Küchenchef Norbert Zauchinger. Er kocht mit besten Zutaten und auch mit ein bisschen Fantasie. So kommen etwa die Spargelcremesuppe mit Pesto daher, oder die Altwiener Krautfleckerln mit Riesenfleckerln. Diese sind übrigens handgemacht, denn kleine Fleckerln würde man nur maschinell herstellen können, heißt es. Beides schmeckt jedenfalls vorzüglich und so wird es sich wohl auch mit dem Rest der Speisekarte verhalten. Da gäbe es etwa Beef Tartar, Grünkernrisotto, Käsespätzle, Wiener Schnitzel und Buchteln. Und immer wieder verstecken sich hier für die Wiener Küche ungewöhnliche Zutaten oder auch Speisen: Belper Knolle (eine Schweizer Käsespezialität) etwa bei den Spätzle, ein Chateaubriand mit Pimientos oder Tonkabohne in den Buchteln. Hausgemachte Pralinen und Käse runden die Speisekarte und den Besuch bei Stephan ab.

 

Die Wolke und der Hirschkopf

Das Ambiente entspricht jenem eines modernen Gasthauses. Die Atmosphäre von früher ist spürbar, einst beherbergten die Räumlichkeiten nämlich das Perchtenbräu, das einmal das bestgehendste Bierbeisl der Stadt war, erzählt Stefan Rieger. Leider wurde es über die Jahre zu Grunde gewirtschaftet, was sich für Stefan als Glück herausstellte. Er übernahm die heruntergekommene Lokalität und polierte sie quasi von Grund auf neu auf. Mit schwarz lackierten Möbeln, einer Wunderwolkenlampe, die über der Bar hängt und sogar einen eigenen Eintrag auf der Homepage hat und einem Hirschkopf, für das kein Tier sterben musste, erstrahlt das Ecklokal nun also im neuen Glanz.

 

Magazin und Gastgarten

Das untere Geschoß heißt Magazin und hält einen Partyraum für private Veranstaltungen bereit: eine eigene Bar und ein modernes LED Lichtsystem mit Farbauswahl inklusive. Im unteren Stock befinden sich auch die Toiletten, die mich als Toilettenhinweisschildliebhaberin auch sehr beeindruckt haben. Mit Küss die Hand und Habe die Ehre und natürlich auch passendem farbigem Licht sollte klar sein, wer in welcher Türe verschwinden darf. Außerdem hält das frische Gasthaus auch einen wundervollen Gastgarten bereit, der zwischen Schönbrunner Straße und Wienzeile zum Verweilen einlädt. „Wir alle sind Stephan, ein Team von Enthusiasten, in der Küche, hinter der Bar, beim Einkauf und eigentlich im ganzen Leben.“, heißt es übrigens auf der Homepage. Und ein bisschen Stephan darf wohl auch jeder sein, der hier zu Gast ist.

 

STADTBEKANNT meint

Mit seiner Gastwirtschaft mit bar hat sich Stefan Rieger einen gastronomischen Traum erfüllt. Zwar waren seine ersten beiden Projekte schon erfolgreich, doch mit dem Stephan hat der gleichnamige Besitzer ein Lokal erschaffen, das alles vereint, was ihm beim Ausgehen wichtig ist: und das ist vor allem einmal eine ernst zu nehmende Küche, die im konkreten Fall Wienerisch mit dezenten Übertritten in andere kulinarische Welten heißt. Die Einrichtung ist angelehnt an den Wirtshausstil, befand sich hier ja auch einst ein Gasthaus. Sie präsentiert sich frisch und modern, aber gerade noch so, dass es gemütlich ist. Die Atmosphäre ist ausgleichend und stimmig – man merkt: Stefan ist in der Gastronomie angekommen.

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