Crêpes to go am Kutschkermarkt
In Paris gibt es sie an jeder Ecke die Crêpe-VerkäuferInnen, in ganz Wien ist kein/e einzige/r zu finden. In ganz Wien? Mais non!
Am Kutschkermarkt einmal in der Woche strahlt ein gelber Stand hervor und aus ihm heraus Elque Milieuvillage (alias Elke Mitterdorfer), die mit Hilfe von Spachtel und Herdplatten hauchdünne Crêpes zaubert.
Würstel, Döner und Palatschinken
Wenn man etwas aus dem Ausland so sehr vermisst, dass man ohne es nicht leben kann, dann holt man es einfach her, wenn es denn nun möglich ist. So oder so etwas ähnliches muss Elke Mitterdorfer gedacht haben, als sie vor einigen Jahren vom Austauschstudium in Paris nach Wien zurückkehrte. An jeder Ecke gab es in der französischen Hauptstadt nämlich diese Crêpes to go. Und die waren nicht nur besonders délicieux, sondern auch leistbar für spärlich gefüllte StudentenInnen-Geldbörsen. Nun, leider wurden die WienerInnen an den Ecken bis dato aber nur mit Würsteln oder Döner versorgt, nicht aber mit den hauchdünnen Palatschinken. Quel dommage!
Elque am Kutschkermarkt
Kurzerhand wurde also ein quietschgelber Stand eigenhändig zusammengezimmert, auf den Namen sûrprise, sûrprise getauft, mit einer kleinen Markise versehen und mit allem nötigen Crêpe-Werkzeug ausgestattet. So rollt Elke, nennen wir sie ab nun Elque (klingt irgendwie französischer), also samstäglich bei Schönwetter von ihrer Wohnung aus zum Kutschkermarkt, um sich dort vor der Kirche breit zu machen. Keine Sorge, der zurückzulegende Weg ist nicht sehr weit, trotzdem muss es ziemlich witzig aussehen, wenn sie mit Sack und Pack durch die Gassen des 18. Bezirks zieht. Wie dem auch sei, ihr kleiner Kaufmannsladen, der irgendwie an die Ikea-Miniversion für Kinder erinnert, steht also meistens am Kutschkermarkt, manchmal aber auch an anderen Standorten zu besonderen Veranstaltungen, wie der Bioramafair in der Ottakringer Brauerei. (Die Fotos wurden dort aufgenommen). Aber auch für private Veranstaltungen kann man Elque und ihren Stand mieten.
Crêpe Elque
Mittlerweile habe ich mir übrigens schon französische Café Musik angedreht (einfach auf youtube french cafe music eingeben, los, das ist ein Befehl!). So kommen wir jetzt aber zum Besten: den Crêpes selber. Wobei ich hier kurz einwerfen muss, dass hier niemand so gute Crêpes macht, wie mein Liebster, aber die Elque’sche Version ist auch hervorragend! Die süßen Schmankerl gibt es in allen möglich vorzüglichen Varianten: mit Zimt & Zucker, hausgemachtem Salzkaramell, diversen selbstgemachten Marmeladen, Schönbrunn Pomeranzenmarmelade, Nuss-Nugat und allerlei andere spezielle Sorten! Die Zutaten sind zumeist biologisch.
Iris, Yves und Monique
Einige der Sorten wurden übrigens nach Stammkunden oder Freunden benannt. Fragen Sie ruhig nach! Elque hat immer Geschichten auf Lager. Etwa, dass ihre Schwester in Kanada lebt und ihr die Crêpe Iris mit Ahornsirup gewidmet ist oder der ehemalige Französischprofessor Yves so gerne Birne und Birnenbrand in seiner Crêpe hat. Eine andere Geschichte ist jene von Elques Freundin Monika, der die Crêpe Monique gewidmet ist, weil sie eine der Standbalken bunt umhäkelt hat. Es ist übrigens auch nicht ausgeschlossen, dass eine Crêpe einmal nach der/dem ein/en oder anderen LeserIn benannt wird. Einfach zum Stammgast werden und immer ein und dieselbe Crêpe essen oder als Muse dastehen. Die Herausforderung ist schon groß, schließlich gibt es schon unzählige tolle Füllungen.
Crêpe Sûrprise
Oh, einen Tipp hätte ich aber! Die Crêpe Sûrprise (man wird mit einer Sorte überrascht) wird nahezu nie bestellt. Also, worauf wird hier noch gewartet! Wer ist für eine Überraschung bereit und möchte eine Crêpe mit eigenem Namen haben! Allez-y, auf zum Kutschkermarkt zu Elque Milieuvillage.
STADTBEKANNT meint
Gut, dass Elke die Street Food Szenerie Wiens um einen Crêpe Stand reicher gemacht hat, schließlich steht sie ja nicht alleine da mit dem großen Verlangen nach den hauchdünnen französischen Palatschinken. Ein Besuch an ihrem Stand am Kutschkermarkt lohnt sich in jedem Fall. Erstens weil sie eine wirklich außergewöhnliche Auswahl an Crêpe Füllungen bereit hält und zweitens, weil die netten Anekdoten aus ihrem Leben und Umfeld den Besuch zusätzlich versüßen. Und ganz nebenbei ist es ein ziemlich erschwingliches Mittagessen.
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