Lokal im 8. Bezirk
Eine piepiepfeine Eatery und Bar mit exotischer Wandbemalung, Vogelportiönchen, prickelnden Desserts und vogelfreien Cocktails.
Das Team
Wenn sich die Betreiber von Mama Liu and Sons und die Tzou Lubroth Architekten (Kaffeeküche, Miranda Bar, Shanghai Tan) (wieder einmal) zusammentun, kann daraus nur etwas Großartiges werden. Oh, wie war ich gespannt, als ich das Packpapier an der Scheibe neben dem Crême de la Crême entdeckt habe mit entsprechenden Hinweisen. Die Erwartungen wurden jedenfalls mehr als übertroffen.

Das Lokal
Eigentlich hatte mich mir eine kleine geniale Neighbourhood-Bar vorgestellt. Doch das Birdyard ist ein piepiepfeines Gesamtkunstwerk mit erwartungsgemäß beeindruckendem Interieur auf unerwarteten drei Ebenen. Der Eingangsbereich ist offene Küche und Bistro, im ersten Stock ist die Galerie mit big table und im Untergeschoß das Meisterwerk in Form einer Bar mit leuchtenden Tischen und chirpender Wandbemalung.

Das Essen
Gegessen wird experimentelle Haute Cuisine in Vogelportiönchen von Henri Diagne und Max Hauf (Konstantin Filippou). Man bestellt zwei bis drei Gerichte pro Person und teilt, wie man es von Tapas kennt. Die Speisen sind nach ihrer Hauptzutat benannt und heißen Das Ei (Pumpernickel. Entenei. Wildessenz), die Bohne (Käferbohne. Rettich. Kren) oder die Taube (Taubenbrust. Grünkohl. Nuss): Wow-Effekte für den Gaumen sind garantiert, vor allem bei Der Schokolade mit Luft und Knister, wie man es aus der Kindheit kennt.

Das Brot
Und dennoch fehlt ein für mich wesentlicher Hauptdarsteller auf der Karte, vor allem, wenn es um tapasähnliche Speisen geht: das Brot. Auf Nachfrage kommt die Erklärung, es würde das Geschmackserlebnis trüben, was ich auch glaube, wenn man seinem Brotbedürfnis unkontrolliert nachgeht. Der Befriedigung halber hätte ich allerdings ein bisserl etwas gebraucht.

Das Trinken
Im Barbereich zeigt Barchef David Kranabitl (vorher bei The Sign), was er kann. Eine der Hauptdarsteller ist passenderweise der Londoner Sipsmiths Gin mit Schwanenlogo. Der White Swan wird etwa eben damit und mit weißem Portwein, Gurke, Bergamotte, Estragon, Eiklar und Soda gemixt. Vogelfreiheit könnte man das auch nennen. Als wäre das alles nicht schon kosmopolitisch genug für das kleine Wien, werden auch immer wieder internationale Barkeeper eingeflogen werden. Die Welt ist ein Vogeldorf.

STADTBEKANNT meint
Wow, wir lieben diese Eatery und Bar, die Wien ein bisschen mehr zur Weltstadt macht. Beeindruckendes Interieur wird hier gepaart mit interessanten Esskreationen zum Teilen, für die man den Hunger vielleicht zu Hause lassen sollte, wohl aber Gusto zum Experimentieren mitbringen darf. Und auch die Cocktails sind ein Erlebnis für Auge und Gaumen. Reservierung dringend angeraten!
Trax29
Wirklich nette Bar. Exzellente Drinks. Jedoch ist die extrem laute Musik im Barbereich nicht auszuhalten.