Eine kulinarische Institution Wiens

Sieben Minuten mit der U1 vom Stadtzentrum entfernt liegt ein Geheimtipp, wenn es um gegrilltes Fleisch oder Fisch geht. Noch viel wichtiger als das ist aber, dass das Restaurant zur Alten Kaisermühle sich regelmäßig neu erfindet und damit zu überraschen weiß.

Nah am Wasser gebaut

Besucht man im Sommer das Restaurant Zur Alten Kaisermühle, tritt man in ein kleines Paradies. Der große Gastgarten umfasst 350 Sitzplätze, durch die hohen, uralten Baumkränze leuchten die Sonnenstrahlen. Man isst mit Blick auf die Donau, ein Froschteich verziert den Fluss. Im Gastgarten steht auch der berüchtigte Holzkohle-Grill, auf dem die Spezialitäten des Hauses zubereitet werden. Die Mitarbeiter sind gerne für einen Scherz zu haben und gut aufgelegt. Sind wir noch in Wien? Auch im Inneren des Lokales lässt es sich verweilen. Hier gibt es 120 Sitzplätze, die in niedliche Nischen und Extra-Zimmer aufgeteilt sind, doch trotz der rustikalen Bauweise ist hier nichts beengend.

Zur Alten Kaisermühle Gasthaus (c) Zur Alten Kaisermühle
Zur Alten Kaisermühle Gasthaus (c) Zur Alten Kaisermühle

Ein Sommernachtstraum

Doch dann mischt sich ein bisschen Verwirrung zur anfänglich überschwänglichen Begeisterung über das ansprechende Äußere und das liebevoll dekorierte Innere des Restaurants und sogleich wird diese dann von Staunen abgelöst. Dieser Prozess passiert wahrscheinlich jedem, der das rustikale Interieur des Restaurants für bare Münze nimmt und sich ein gehobeneres, aber im Großen und Ganzen typisches Altwiener Gasthaus erwartet. Ein Blick in die Karte verdutzt aber, darin ist weder etwas alt, noch wienerisch. Das Restaurant Zur Alten Kaisermühle bietet im Sommer hauptsächlich mediterrane Köstlichkeiten an, die seine Besitzer auf Reisen durch Spanien, Portugal und Italien entdeckt haben. Diese Speisen sind in Österreich nicht so bekannt und die Zutaten dafür, gibt es hier auch teilweise gar nicht zu kaufen.

Kaisermühle Buffett (c) Zur Alten Kaisermühle
Kaisermühle Buffett (c) Zur Alten Kaisermühle

Für Kenner und Schlemmer

Feinschmecker mit Hang zu Meeresfrüchten werden sich zum Beispiel über die Carabineros freuen. Diese roten Riesengarnelen wurden im Atlantik wild gefangen und sind in Österreich schwer zu bekommen. Aber auch beim Steak lassen sich die Besitzer des Restaurants keine Langeweile nachsagen. Das kommt nämlich aus den U.S.A. in Form von Entrecôte, also Beiried aus der Zwischenrippe des Rinds und einem typisch amerikanischen Rib Eye Steak. Trotz der ganzen exotischen Delikatessen ist die wahre Spezialität des Hauses das großartige Fleisch und der Fisch vom Holzofengrill. Noch nie haben wir uns so sehr über eine Lachsforelle gefreut (mit Petersilienkartoffeln, Joghurtkräutersauce und Knoblauchbutter).

Zur Alten Kaisermühle bei Nacht (c) Zur Alten Kaisermühle
Zur Alten Kaisermühle bei Nacht (c) Zur Alten Kaisermühle

Austrian Winter Wonderland

Im Winter ändert sich, wie gesagt, das ganze Konzept komplett. Die Speisekarte wird österreichischer und die Öffnungszeiten kürzer. Warum dieser Übergang stattfindet, ist eigentlich ganz klar: Es gibt Speisen, die passen besser zu bestimmten Jahreszeiten als andere. Das ist durchaus logisch und gibt dem Wort “saisonal” eine neue, zusätzliche Bedeutung. So viel Einfühlsamkeit würde man sich eigentlich von mehreren Restaurants erwarten. So genießt man im Winter im Restaurant Zur Alten Kaisermühle Altwiener Backfleisch, Tafelspitz oder Zwiebelrostbraten. Auch Vegetarier finden zu jeder Zeit etwas auf der Karte.

Im Sommer ist das Restaurant von Mittwoch bis Sonntag von 11.30 bis 23.00 Uhr geöffnet. Montags und Dienstag ist Ruhetag. Für Privatfeiern (bis zu 130 Personen) werden aber gerne Türen und Töpfe auch an anderen Tagen geöffnet.

STADTBEKANNT meint

Im Sommer bietet das Restaurant Zur Alten Kaisermühle einen bezaubernden Gastgarten für Lufthungrige und Donaudürstende. Im Winter begeistert sein aufwendig dekoriertes Interieur im rustikalen Holzstil mit modernen Elementen. Das ganze Jahr lockt also die Kaisermühle, vor allem mit saisonal stimmiger Speisekarte, die von mediterran auf österreichisch wechselt, sobald der Herbst kommt. Das Beste daran: Im Winter wie im Sommer fühlt sich jede Mahlzeit wie eine Reise an. Ist auch kein Wunder, immerhin gibt es zu jeder Zeit Speisen, die, sozusagen, Mitbringsel aus dem Urlaub sind, und die es in Österreich kaum sonst wo zu finden gibt.

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