Israelisches Streetfood im 9. Bezirk

Israelisches Streetfood ist in aller Munde. Vorreiter Neni hat gerade wieder ein neues Kochbuch herausgegeben, Miznon gibt es nun auch in Vienna, hinter dem Hungry Guy steht ebenfalls ein israelischer Starkoch und das Baschly hat sich mit der zweiten Filiale in der Schwarzspanierstraße verdoppelt. Und um diese soll es sich heute drehen!

Freund!

Ich betrete das kleine Lokal und werde von einem freundlichen „Hallo, ich bin David und das ist Mario“ begrüßt. Baschly, das ist hebräisch und bedeutet etwa Freund. Und als solcher wird man von David Abramov und Mario Luciano auch behandelt. Auch das kennt man ja bereits von den oben genannten Kulinarik Paten, wo etwa mit „Essen bei Freunden“ geworben wird, man sich mit dem Du-Wort anspricht oder mit dem Kellner anstoßen darf. Das wird hier im Baschly also auch gelebt. Und obwohl ich ja grundsätzlich ein Gegner davon bin, sofort per Du angesprochen zu werden (abgesehen von Ikea – da hatte ich viele Jahre Zeit, mich daran zu gewöhnen), kommt es hier einfach ehrlich rüber. Und darin liegt vielleicht auch der Unterschied. Natürlich ist man hier kein Freund, mit dem man seit Jahren Geheimnisse teilt und im Schlaf Adresse, Geburtsdatum und Name des ersten Haustieres aufzählen kann. Aber auf einer urlaubsmäßigen Ebene darf man sich ruhig für die Dauer des Aufenthalts mit den beiden sympathischen Jungs anfreunden.

Baschly (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Baschly (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl

Urlaub im Baschly

Und genau nach Urlaub fühlt es sich im Baschly auch an! Das liegt möglicherweise daran, dass David ein Marktkind sei, da er am Naschmarkt aufgewachsen ist. Und Märkte erwecken mit ihren Farben und Gerüchen doch immer Urlaubsgefühle. Deshalb türmen sich in der Vitrine vermutlich auch Berge von Salat in unterschiedlichen Grün- und Rottönen, daneben Schüsseln mit allerlei orientalischen Aufstrichen, sowie gegrilltem Gemüse, Feta und ein bisschen Dekoration in Form von ganzen Paprika oder Tomaten. Alles ist hier vegan oder vegetarisch.

Baschly (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Baschly (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl

Wrap, Pita oder Box

Die Speisekarte an der oberen Hälfte der Wand entspricht den vielen Sinnen, die man hier in der Vitrine entdeckt aber im ersten Moment gar nicht zuordnen kann. Im Grunde kann man alles, was man sieht miteinander kombinieren und bekommt dabei immer noch persönliche Vorschläge der beiden Baschlys Mario und David. Ok, ein wenig ein Konzept steckt schon dahinter, denn die erste Wahl, die getroffen werden muss, besteht darin, sich zwischen Wrap, Pita oder Box zu entscheiden. Danach wählt man aus den unterschiedlichen Kombinationen aus, die sich darin befinden sollen.

Am beliebtesten und tatsächlich auch ausgesprochen gut ist der Tel Aviv Wrap, wobei die Inhalte recht flexibel umgestaltet werden können. Theoretisch gehören da gegrilltes Gemüse, Falafel, Humus, Salate und Soßen. Man sollte sich aber übrigens unbedingt etwas einreden lassen – Mangocurry zum Beispiel! Aber probiert einfach selbst!

Achja und da die Räumlichkeiten doch sehr beschränkt sind, kann man in den größten Gastgarten Wiens ausweichen, wie David scherzt: den Votivpark!

Baschly (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Baschly (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl

STADTBEKANNT meint

Nach dem Naschmarkt folgt zwei Jahre später die Schwarzspanierstraße, in der es nun also auch israelisches Streetfood gibt. Ob Pita, Wrap oder in der Box, quasi alles, was man in der Vitrine entdeckt kann in den unterschiedlichsten Kombinationen in eine der drei Formen gebracht werden. Dabei sollte man unbedingt offen an die Sache herangehen und sich etwas empfehlen lassen, die neu entdeckten Geschmackskombinationen offenbaren Welten! Praktischerweise kann also jeder Besuch im Baschly anders schmecken – keine Sorge – er muss es nicht. Der Tel Aviv Wrap wird wohl immer der bleiben, der er ist, wenn man ihn so bestellt und die Vorschläge abwehrt. Das wäre aber schon schade, denn die beiden Baschlys (Freunde) Mario und David sprühen nahezu vor Lebensenergie und Leidenschaft! Ein schöner Zugewinn für die studentische Gegend!

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