Das Lied vom Wiener Kaffeehaus

Jö schau! So a Sau! Jössas na! Wos mocht a Nockata im Hawelka?

Das ist wohl eines der bekanntesten Sätzchen rund um das legendäre Hawelka im ersten Bezirk. Bekannt ist diese Perle der Wiener Kaffeehauskultur aber nicht erst durch den Hit “Jö schau” von Georg Danzer, sondern schon viel viel länger.

Hawelka Tasse (c) Hofinger STADTBEKANNT
Hawelka Tasse (c) Hofinger STADTBEKANNT

Es ist und bleibt wie es ist

Bereits 1936 hat das Ehepaar Hawelka im “Kaffee Alt Wien” ihre Cafétier-Karriere begonnen um dann im Jahr 1939 das ehemalige Café Ludwig in der Dorotheergasse zu übernehmen. Bald nur mehr als Café Leopold Hawelka bekannt.
Leopold und Josefine haben das Café nicht nur geleitet, sie haben sozusagen ihre Flitterwochen dort verbracht und sie haben ihre Gäste so umsorgt, als würden sie mit ihnen ihr Wohnzimmer teilen. Verändert hat sich da drinnen nicht so viel. Und das ist auch gut so. Das soll auch so sein. Im Café Hawelka.

Hawelka Mamortische (c) Hofinger STADTBEKANNT
Hawelka Mamortische (c) Hofinger STADTBEKANNT

Griass Eich – suachts eich a Platzerl, der Zug fährt ab!

Ja, im Hawelka da wird man vom Chef persönlich begrüßt. Das hat Leopold schon so gemacht und das wird auch heute noch so weitergeführt. Den charmanten Wiener Schmäh beherrscht aber nicht nur der Chef des Hauses, sondern definitiv auch die Kellner. Da kommt schon mal ein Schmunzler, wenn die Gäste einen neumodernen “Latte Macchiato” bestellen – hier heißt das nämlich Wiener Melange.

Hawelka Topfenstrudel (c) Hofinger STADTBEKANNT
Hawelka Topfenstrudel (c) Hofinger STADTBEKANNT

Generell spielt man hier nach den Regeln des Hauses. Will man eine Speisekarte, dann hört man dem Kellner zu, der freundlich alle Möglichkeiten von Tee, Kaffee, Bier über Sachertorte, Nussschnitte und Topfenstrudel bis hin zu Debreziner, Frankfurter und Schweinsbraten aufzählt. Da sucht man sich dann gerne etwas aus. Nur das Frühstück, das sucht man am Sonntag vergeblich – da wird man dann schon auch mal zum Nachbarn geschickt, wenn man denn gar nicht ohne kann.

So charmant wie im Hawelka wird man selten bedient – gern gesehen ist man als Gast und gerne bleiben tut man als Gast im Hawelka auch. Da gibt es links vom Eingang gleich eine Wand mit Postern von aktuellen künstlerischen Events, rechts stehen Büsten von Leopold und Josefine und die Wand ist behangen mit Kunstwerken. Sitzen kann man an Marmortischen und das Licht ist immer leicht schummrig. Schön ist es hier.

Hawelka Büsten (c) Hofinger STADTBEKANNT
Hawelka Büsten (c) Hofinger STADTBEKANNT

STADTBEKANNT meint

Ein Wiener Kaffeehaus, das nicht legendärer sein könnte – das Hawelka. Hier haben so einige Wiener Kaffeehaus-Standards ihren Ursprung gefunden. Freundlichkeit und Herzlichkeit (natürlich verbunden mit einem herrlichen Wiener Schmäh) werden hier so groß geschrieben, man möchte nie wieder gehen. Da kommt dann auch mal der Chef des Hauses an den Tisch und verabschiedet sich mit einem Händedruck. Im Hawelka gelten Hawelka Regeln – und die sind für Stammgäste, Celebrities, Touristen, wahre Wiener und Gelegenheitsbesucher alle gleich. Noch ein Grund mehr, um das Hawelka einfach zu lieben.

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Bewertung “Café Leopold Hawelka”

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