Ein Frühstück im neuen Stammcafé im 18. Bezirk

Bereits beim ersten Besuch fühlt es sich im Café Mayer an, wie im Stammcafé und noch dazu gibt es hier ein tolles Frühstück! 

 

Von Sievering nach Gersthof

Wenn man vom 19. in den 18. Bezirk zieht, dann ist das oft ein bisschen ein schweres Unterfangen, das eigene Grätzel zu verlassen. Man kennt sich, man tratscht, man hat seine bekannten Wege und irgendwie hat man seinen Platz auch schon gefunden. All das aufzugeben, macht schon ein wenig wehmütig. So erging es mir jedenfalls als ich Sievering für Gersthof eingetauscht habe und auch das Dorfzentrum, die Bäckerei Wannenmacher nicht mehr in Gehweite hatte.

Cafe Mayer Kaffee (c) STADTBEKANNT
Cafe Mayer Kaffee (c) STADTBEKANNT

Große Freude

Nun gut, wenn man dann aber drauf kommt, dass am neuen Wohnort ebenfalls eine Bäckerei mit Café ums Eck’ liegt und wenn dann auch noch erfährt, dass die Besitzerin in der gleichen Straße in Döbling aufgewachsen ist, wie man selbst, dann fühlt sich das Umziehen eigentlich gar nicht mehr so schlimm an. Im Gegenteil, die Freude ist groß, schließlich hat man ein neues Stammcafé dazugewonnen und das heißt in diesem Fall Café Mayer.

Cafe Mayer Lokal (c) STADTBEKANNT
Cafe Mayer Lokal (c) STADTBEKANNT

Man lernt sich kennen

Bereits vor 14 Jahren hat Frau Brigitte Steiner das Café von Herrn Walter Mayer übernommen und es bei dem Namen belassen, weil „es unter diesem Namen schon bekannt war“, wie sie erzählt. Und irgendwie gehört es zu jenen Lokalen, die sich schon beim ersten Besuch wie das Stammcafé anfühlen. Und dazu gehören gemütliche Bänke mit Samtbezügen, gut benutzte Holzsessel sowie ein Parkettboden mit Patina. Außerdem liegen allerlei Flyer herum mit Nachbarschaftswerbung. Nicht selten kommt es vor, dass man mit Namen begrüßt und verabschiedet wird und tatsächlich treffe ich auch selber eine Bekannte aus der Umgebung.

Cafe Mayer Lokal (c) STADTBEKANNT
Cafe Mayer Lokal (c) STADTBEKANNT

Ein ziemlich gutes Frühstück obendrein

Eigentlich bin ich damit ja schon glücklich, aber ich bin ja zum Arbeiten hier und das heißt, Frühstück testen! Und das ist auch noch ziemlich gut. Es gibt verschiedene, klassische Frühstückszusammenstellungen, die sich aus Gebäck, Marmelade, Butter, Käse, Schinken und Ei zusammenstellen. Allerhand Eierspeisen, unterschiedliche Platten mit Wurst und Käse, Müsli, Jogurt und Fruchtsalate können ergänzend oder als eigenständige Mahlzeit dazu bestellt werden.

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, sich ein ganz ein eigenes Frühstück zusammenzuwürfeln. Normalerweise mag ich es ja nicht unbedingt, wenn die Auswahl so groß ist, weil das unter Umständen auf schlechte Qualität hinweist. Das ist hier jedoch nicht der Fall, denn die Zutaten wurden wirklich alle sorgfältig ausgewählt und wenn man ganz genau hinschaut, gibt es gar nicht so viele unterschiedliche Bestandteile, sondern eher viele Kombinationen.

Cafe Mayer Frühstück (c) STADTBEKANNT
Cafe Mayer Frühstück (c) STADTBEKANNT

Felzl Brot, Hübler Konditorwaren, Illy Kaffee und mehr

Das Gebäck stammt von der Bäckerei Felzl und ist bekanntermaßen ausgezeichnet. Im Übrigen wird auch die uralt Funktion der Gemäuer weitergeführt, denn das Café Mayer fungiert auch als Bäckerei. Die alten Maschinen im Hinterraum sind zwar noch vorhanden, das Brot-Backen wird jedoch lieber den Händen des Herrn Horst Felzl anvertraut. Die Mehlspeisen hingegen entstammen der Backstube der Kaffee Konditorei Hübler aus Hernals. Ebenfalls aus der Region ist die Staud’s Marmelade.

Für den Tee hat sich Frau Steiner den französischen „Damman frères“ entschieden. Eine tolle Entscheidung, wie ich finde. Ich kenne den Tee ja bereits aus dem „Un jour en France“ und kann die raffinierten Kombinationen nur jedem weiterempfehlen. Der ausgezeichnete Kaffee ist von Illy und auch hier steckt ein bisschen Geschichte dahinter, denn der namensgebende Herr Mayer war maßgeblich an der österreichischen Illy Vertretung und Zentrale in der Herbeckstraße beteiligt.

Als Italophilin finde ich es sehr nett, dass auch ein Stück italienische Geschichte in meinem Grätzl zu finden ist und außerdem bin ich gespannt, was ich noch so über Gersthof erfahren werden bei meinem nächsten Besuch im neuen Stammcafé! (Und keine Sorge, lieber Wannemacher, ich werde dir weiterhin die Treue halten, man darf ja bestimmt mehr als nur ein Stammlokal haben).

Cafe Mayer (c) STADTBEKANNT
Cafe Mayer (c) STADTBEKANNT

STADTBEKANNT meint

Das Café Mayer liegt ein bisschen versteckt unweit neben der Herbeckstraße in einem alten Eckhaus, das einst Bäckerei war. Nun ist es immer noch eine Bäckerei, die ihr Brot zwar nicht selbst bäckt, aber vom Felzl bezieht und obendrein ist es auch Café. Das Frühstück ist einzigartig gut, weil die einzelnen Zutaten liebevoll ausgewählt wurden. Außer dem Gebäck von Felzl gibt es Konditorware von Hübler aus Hernals, Tee von Damman Frère, Marmelade von Staud’s und Kaffee von Illy, weil der Herr Mayer, der das Café einst betrieben hat, auch gleichzeitig österreichischer Vertreter der Triester Kaffeemarke war. Das Ambiente im Café ist gemütlich und es fühlt sich hier auch wirklich wie das so oft beschrieben zweite Wohnzimmer der Wiener, pardon, der Gersthofer an. Naja, ein Stammlokal eben!

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