Wiener Charme und Gemütlichkeit.

Der Adlerhof in der Burggasse im 7. Bezirk ist zum einen ein idyllischer, kleiner Innenhof, welcher seit 1874 die Burggasse mit der Siebensterngasse verbindet und einen der so genannten freiwilligen Durchgänge der Stadt bildet.

Ein Abstecher lohnt sich aber nicht bloß der schönen Architektur wegen, sondern auch aufgrund der gleichnamigen Gastwirtschaft, die an der Hausnummer 51 ihren wein- und bierseligen Sitz hat.

Einem „Wiener Wirtshaus“ in Hietzing etwa würde man vielleicht einen Hauch Noblesse oder, durch pensionierte Hofräte aufgepeppte, gehobenere Atmosphäre als Eigenschaften zuschreiben, der Adlerhof in der Burggasse hingegen besticht vor allem durch seine verrauchte, laute und dennoch gemütliche Abgeranztheit, die die andere Seite dessen, was man vielleicht als typisch „wienerisch“ bezeichnen würde, ausmacht.

Der Gastraum erinnert ein wenig an eine Wartehalle, ohne unnötige Raumtrenner – und generell ohne viel unnötiges Schnickschnack – steht Tisch neben Tisch, im hinteren Bereich der Gaststätte, dort wo die Toiletten ansässig sind, komplettiert eine unfassbare Sammlung an Altpapier das ansonsten typische Gasthaus-Interieur. Man kann die Sammlung an Zeitschriften und Magazinen, deren älteste Ausgabe scheinbar bis in die Zwischenkriegszeit zurück zu reichen scheinen, charmant finden, oder auch nicht, jedoch verleiht sie dem Adlerhof aber mit Sicherheit eine ganz eigene Note.

 

Im Fußballfieber.

Dieser etwas verstaubte Touch, der dem Adlerhof anhaftet, wird an jenen Tagen wieder wett gemacht, an denen Fußballspiele zum lautstarken und fieberhaften beisammen Sitzen in die Burggasse locken. Studentisches Klientel mischt sich dann mit dem klassischen „Hausmeister von nebenan“ und verfolgt in Kino-Atmosphäre das Spiel – zu jenen besonderen Anlässen wird das Mobiliar nämlich so zurecht gerückt, dass es beinahe an einen Kinosaal erinnert, und jenen Gästen, die in den hinteren Reihen sitzen, wird von helfenden Händen das Bier von Reihe zu Reihe weiter gereicht.

 

Hunger?

Essen gibt es auch. Und dieses ist, wie man es von einer klassischen Gaststätte erwarten würde, nicht ausgefallen, natürlich keine Haute Cuisine und auch nicht unbedingt vegetarier-freundlich, dafür ausreichend, bodenständig, schmackhaft und nicht zuletzt, aufgrund der Wurzeln des Inhabers Stefan Giczi ungarisch angehaucht – dieses Detail merkt man vor allem am ausgezeichneten Gulasch.

STADTBEKANNT meint

Der Adlerhof ist, neben Lokalitäten wie etwa dem Wratschko, ein bisschen wie eine kleine Festung, die sich standhaft gegen die schaumige Woge der Café Lattes wehrt, die Neubau zu überfluten scheint – und mit der Bodenständigkeit, die ihm innewohnt, dieser sicher auch standhalten wird. Diese Bodenständigkeit, kombiniert mit fairen Preisen und einem ganz eigenen Ambiente lädt jedenfalls dazu ein, einmal die Burggasse 51 aufzusuchen.

 

Ambiente – gemütlichService – charmant
Qualität – gutPreis – angemessen
Raucher

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