Lokal im 4. Bezirk
In einer Zeit, in der Burgerlokale in Wien der es in Wien vor Burgerlokalen nur so wuselt, ist es schwierig, mit einer Burgerstube aufzufallen. 2017 eröffnete das Haferpoint in der Gußhausstraße 12, gleich hinter der Karlskirche. Ok, mit der Farbauswahl fällt es schon mal auf: Knallrot leuchtet das kleine Restaurant um die Ecke. Aber war das schon alles?
Pferdefleisch?
Wenn nun ein Burgerlokal Haferpoint heißt und als Logo einen Pferdekopf führt, liegt die Vermutung doch nahe, dass dies irgendetwas mit dem Essen zu tun haben könnte. Gibt es etwa Pferdefleisch-Burger? Also, Karte auf und lesen: Haferpoint Burger mit 100% Rindfleisch, Habsburger mit 100% Rindfleisch usw. Erst bei genauerem Untersuchen der Karte stellt man fest: Der Name hat geschichtliche Gründe.
Dort, wo der Hafer wächst
Vor etwa 300 Jahren wuchs nämlich an genau dieser Stelle – damals noch knapp außerhalb Wiens – der Hafer für die Pferde. „Point“ leitet sich vom althochdeutschen „puint“ ab und steht für eine eingezäunte landwirtschaftliche Nutzfläche. Eigentlich ein coole Geschichte für einen Lokalnamen. In diesem Fall aber doch etwas irreführend – zumindest wenn man weiß, dass Pferdefleisch in Wien als Delikatesse gilt.
Futterplatz für Mensch und Tier
Früher wuchs also das Futter für die arbeitenden Rösser, heute erwächst dort das Essen für die arbeitenden Menschen. Montag und Dienstag ist der Haferpoint bis 16:00 Uhr und von Mittwoch bis Freitag bis 22:00 Uhr geöffnet. Wochenendburger gibt es keine. Ein typisches Mittagslokal für die Leute aus der Gegend also. Das Essen kann auch vorbestellt und abgeholt werden, falls man mal wenig Zeit hat. Prosecco und Bier sind vom Fass und die Weine aus Österreich.
Was steht auf der Karte?
Burgermäßig ist unter den sieben zur Auswahl stehenden für jeden Geschmack etwas dabei. Natürlich gibt es auch eine Veggie-Variante. Außerdem gibt es Salate und Wraps. Als typisches Mittagslokal stehen weiters noch zwei wechselnde Menüs zur Auswahl. Die Qualität der Speisen ist überzeugend und einwandfrei. Bei den Getränken gibt es neben den Klassikern eine kleine Auswahl an Verdünnsäften.
STADTBEKANNT meint
Die Burger sind schmackhaft, die Pommes kross. Nur die Saucen schmecken etwas fad – sie scheinen aus der Flasche zu kommen. Die Inneneinrichtung ist schlicht, modern und praktisch. Man fühlt sich fast wie in einem Schnellrestaurant. Aber aufgrund der zahlreichen Mittagspausen-Hetzer ist es das in gewisser Weise auch. Das Haferpoint ist ein Burgerlokal wie viele andere. Eine Anreise vom anderen Ende der Stadt zahlt sich nicht aus, aber sucht man ein gutes Mittagslokal in der Nähe, ist man hier richtig.
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