Das Lokal für gesundheitsbewusste Genießer

Stubenbastei 10 heißt es heute und dies ist im Irrgarten 1. Bezirk schon eine gewisse Herausforderung. Nicht wirklich, wir sind im Handumdrehen dort angelangt und betreten das Lokal.

 

Mantel weg, Tisch her, Mund auf!

Schön ist es hier, sehr schön sogar. Der Kellner, der auch gleichzeitig der Chef ist, empfängt uns überschwänglich freundlich und nimmt uns unsere Mäntel ab. Wir setzen uns an den ganz schlicht, ganz in Weiß gehaltenen Tisch mit Serviette und Silberbesteck und blicken uns erstmals etwas verlegen an. Schon eher posh finden wir. Das Interieur ist ganz minimalistisch in schwarz/weiß gehalten und macht einen mondänen Eindruck. Im ersten Moment befürchtet man, dass es hier etwas steif, etwas gar korrekt zugeht, was aber innerhalb kürzester Zeit einem Gefühl von Lockerheit und sogar Vertrautheit weicht. Das Loca ist zu legér für posh und zu posh für legér, so ein Mittelding eben, man weiß es nicht genau.

loca Restaurant (c) stadtbekannt.at
loca Restaurant (c) Voggenberger stadtbekannt.at

Der Chef reicht die Speisekarte und fragt gar resch und flott, was wir denn zum trinken haben wollen. Dass wir in diesem Lokal gedutzt werden gefällt uns, wir sind angekommen. Der erste Blick in die Karte: aus einem Mittagsmenü kann man zwischen vier Vor-, vier Haupt- und zwei Nachspeisen auswählen. Zwei Gänge bekommt man für 13,80 Euro, jeden weiteren Gang für 3 Euro extra.

 

Die offene Küche und die erste Ölung der Burrata

Zwischen Burrata mit Paradeisern und Basilikumessenz, Suppe von roten Linsen mit Zitronenverbene, geschmortem Schulterscherzel vom Donaulandrind mit Petersilienpüree und grünem Gemüse Curry mit Quinoa entscheiden wir uns einmal für die Burrata und einmal für die Avocado mit Portobello-Pilz und Bio-Ei als Vorspeise. Ab der Bestellung können wir nahezu jeden Schritt der Zubereitung mitverfolgen, da die Küche eine offene ist und uns gerne Einblick gewährt.

loca Öl (c) stadtbekannt.at
loca Öl (c) stadtbekannt.at

Wenige Minuten später dann die großzügigen Teller mit eher überschaubaren Vorspeisen. Der Chef kommt selbst und ergießt Öl über die Burrata. Das ganze noch am Tisch. Schön sieht’s aus, ob’s auch schmeckt stellt sich nach dem ersten Stich hinein heraus. Ja, das tut es. Die Burrata (ein Verwandter vom Mozarella) schmeckt vorzüglich. Kombiniert mit Kräuterpesto und den Tomaten entwickelt sich der eher geschmacksneutrale Frischkäse in ein wunderbares Gourmeterlebnis. Die Avocado mit Portobello-Pilz und dem Bio-Ei sieht auch nicht nur gut aus, sondern schmeckt auch so. Wenn man eine Punktewertung abzugeben hätte, dann würde diese so aussehen: Sieben von zehn möglichen Punkten für die Vorspeise.

 

Vom Schnitzel im Laibchenpelz

loca Hauptspeise (c) stadtbekannt.at
loca Hauptspeise (c) Voggenberger stadtbekannt.at

Wir haben Lust auf mehr und bestellen gleich zweimal das Butterschnitzel vom Kabeljau mit lauwarmen Erdäpfel-Spinatsalat. Jetzt können wir die Küche nicht nur sehen, sondern auch riechen. Es hungert uns wie wild. Nach gar nicht allzu langer Zeit des Wartens wird dann in einem schon fast futuristischem Teller das Butterschnitzel vom Kabeljau serviert. Aber was erblicken wir am Teller? In der Karte stand doch etwas von Schnitzel, das jedoch ist ein Laibchen! Egal, wir versenken unsere Gabel im Schnitzellaibchen, führen es zum Mund, schließen diesen, kauen und träumen. Ja, gut essen ist es im Loco wirklich! Und das Nest, auf dem sich der Fisch bettet, ist auch ein wirklich gutes.

 

Ein kurzes Intermezzo mit dem Pofesen

loca Nachspeise (c) stadtbekannt.at
loca Nachspeise (c) Voggenberger stadtbekannt.at

Da wir jetzt noch nicht wirklich satt sind, entscheiden wir uns, unserem Zwei-Gänge Menü noch einen dritten Gang anzuhängen und bestellen die Powidlpofesen mit Vanillesoße. Die Nachspeise kommt, wir stechen drei Mal hinein und schon ist diese auch wieder weg. Kurz aber sehr, sehr gut war dieses Vergnügen mit der Nachspeise.

 

STADTBEKANNT meint

Das Loca ist allemal zu empfehlen. Für das kleinere Börserl eben halt alle sechs heiligen Zeiten, für jeden besser situierten am besten jede Woche ein Mal.

Rainer-Georg Voggenberger

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Bewertung “Loca. Better Eat Better.”

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