Galerie, Theater und Café im 5. Bezirk

Nach Jahren des Stillstands wurde das Spektakel neu erfunden! Die treibende Kraft dahinter heißt Aladin Al-Serori.

Was das genau bedeutet und wie man sich das Ganze vorstellen kann, haben wir für euch zusammengestellt.

Spektakel neu erfunden

Eigentlich beginnt das Spektakel bereits bei der Türe. Durch eine Galerie gelangt man in ein Café und über eine weitere Bar dann in den Theaterraum. Das gesamte Areal ist der Kultur gewidmet. Und allen voran sorgt vor allem einer für die richtige Unterhaltung: Aladin Al-Serori. Der Iraker betreibte bereits das Celeste ein paar Häuser weiter und war die treibende Kraft, das Spektakel wiederzubeleben. Einst war dies nämlich eine bekannte Kleinkunstbühne, die bereits viele namhafte Kabarettisten in ihren Karriekinderschuhen gesehen hat. Nach einigen Jahren des Stillstands wurde das Spektakel nun also neu erfunden.

Spektakel (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Spektakel (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl

231 Nacktbilder

Kabarett ist hierbei natürlich weiterhin ein Fixpunkt. Aber nicht nur. Wichtig sei es dem Team bestehend aus Geschäftsführerin und Gastronomieleiterin Anita Halkic, Bartholomäus Traubeck, der für das Interieur und den Schauraum zuständig ist, Anna Heiss und Karin Klimitsch, die das Programm gestalten und der guten Seele Aladin vor allem eine Vielfalt anzubieten. Zum einen sei das die bereits erwähnte Galerie, in der momentan 231 Bilder von einem jungen nackten Mann hängen, was im übrigen erotischer klingt als es ist, will die Berliner Fotografin Rowena Waack schließlich mit dieser Ausstellung Fragen zu Themen wie Geschlechterrollen, Machtverhältnissen und Körperbewusstsein aufwerfen.

Spektakel (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Spektakel (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl

Ein Café zum Sinnieren und Bier trinken

Der zweite Akt (in unserem Spektakel!) ist das Café. Hier darf man sich vor und nach den Vorstellungen, und natürlich auch dazwischen, treffen zum Philosophieren, Sinnieren, Schwadrolieren oder auch einfach nur um einen guten Kaffee und Aladins wunderbare Kochkünste zu genießen. Denn genau hier habe ich ihn kennengelernt. Als „Alten Mann“ hat er sich vorgestellt und mir dabei ein Gesicht unter einem Hut präsentiert, das beim bloßen Anblick bereits Geschichten zu erzählen weiß. Und irgendwie war er mir auf Anhieb sympathisch. Ohne Essen bin ich übrigens nicht davon gekommen. Es war zwar gar nicht mein Ziel, dort Abend zu essen, aber schlussendlich war ich froh, dass sich meine Entschlüsse geändert haben oder, dass Aladin sie geändert hat. Denn, er lacht und meint „Das ist also wenigstens hängen geblieben in meinem Leben: das Kochen“. Ob es irakische Einflüsse waren, besondere Leidenschaft oder Intuition, ich weiß es nicht, aber vor mir stand plötzlich ein Zucchini, Melanzani, Mozzarella Törtchen, das einfach nur göttlich schmeckte. Dazu gab’s Kozel Bier und danach Passalacqua Kaffee! Yummy!

Spektakel (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Spektakel (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl

Open Mic, Aperitivo und Poetry Slam

Es zahlt sich also durchaus aus, auch unabhängig vom Spektakel Programm vorbeizuschauen. Nun, erwähnenswert ist es aber auch allemal. Denn auch hier ist Vielseitigkeit wichtig. So gibt es nebem dem Mittwochs Kabarett Jour Fixe etwa auch Open Mic Abende. Ich wusste ja gar nicht, dass es so etwas in Wien gibt, ich dachte, das sei den Staaten vorbehalten, von wegen American Dream und Coyote Ugly und so. Außerdem werden regemäßig Aperitivo Abende veranstaltet, ein Aperitif und Fingerfood, wie in Mailand. In Kombination dazu gibt es übrigens Karaoke. Im aktuellen Programmheft steht übrigens noch eine Kultur- und Foodkombination am Plan. Und zwar soll der japanische Film Tampopo vorgeführt werden und dazu gibt es Ramen von Igor (zur Erinnerung: der rotbärtige Russe von Karma Ramen). Liederabende der Schauspielklassen der Musik und Kunst Privatuniversität Wien, Poetry Slams und musikalische Darbietungen tummeln sich hier zudem auf dem Flyer mit dem Monatsprogramm. Wie man sieht, wird hier Kultur in all’ seinen Facetten erfasst. Darum heißt es hier wohl auch Raum für Kultur. Und wenn man das so sagen darf, so würde ich auch Aladin als Wiener Kulturinstitution bezeichnen.

Spektakel (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Spektakel (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl

STADTBEKANNT meint

Welch’ ein Glück, dass die ehemalige Kleinkunstbühne in Margareten von Aladin Al-Serori wieder belebt wurde. Der Raum für Kultur umfasst einen Schauraum, ein Café und einen Theaterraum. Von der Ausstellung über literarische Wettbewerbe, Karaoke Abende, musikalische Darbietungen oder Kinofilmvorstellungen ist die Bandbreite im Spektakel weit gefächert. Auch wenn man nicht an einer der Vorstellungen Teil nehmen möchte, so ist es empfehlenswert, dem Café einen Besuch abzustatten. Denn das Bier ist herrvorragend (Kozel), der Kaffee sensationell (Passalacqua) und die Kochkünste von Aladin himmlisch.

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