Expedition Lerchenfelder Straße
Wo ein Nordpol und ein Südpol sind, da muss es doch auch einen Westpol geben. Und genau in der Lerchenfelder Straße 71 treffen wie von einem Magneten angezogen alle Altersgruppen aufeinander, genauso wie sich Küchen aus aller Welt hier wiederfinden und natürlich auch Gastronomieforscher auf Neulandexpedition. Projekt Lerchenfelder Straße ist gestartet.
Der Pol im Westen
Wenn es einen Nord- und einen Südpol gibt, warum dann nicht auch einen Westpol? Naja, vermutlich, weil das mit dem westlichsten Punkt der Erde wohl irgendwie keinen Sinn ergeben würde. Macht nichts, wir sind so frech und platzieren diesen Ort einfach in die Lerchenfelder Straße und malen sicherheitshalber eine Weltkugel dazu, damit sich niemand aufregen kann. Aber Halt! Mit dieser Interpretation ist wohl ein bisschen die Fantasie mit uns durchgegangen. Gut, das „West“ bezieht sich tatsächlich auf die Himmelsrichtung, nicht jedoch im Verhältnis zur Erde, sondern zur Stadt Wien oder zumindest zur Inneren Stadt. Der Pol soll hier auch nicht wortwörtlich verstanden, sondern vielmehr auf seine magnetischen Eigenschaften reduziert werden. Dieser soll die Menschen nämlich anziehen wie ein Magnet.
Die ganze Welt als Speisekarte
Ok, hätten wir also einmal die Namensgebung geklärt. Zum Getränke- und Speisenangebot sei schon einmal vorneweg gesagt, dass es definitiv breit gefächert ist. Der Schwerpunkt liegt auf levantischer und türkischer Küche. Aber eigentlich fällt es schwer, die Küche in eine geografische Schublade zu stecken, schließlich gibt es auch Burger, Fritattensuppe und Pierogi! Amerika, Österreich und Polen sind also ebenso vertreten.
Vom Frühstück zum Cocktail
Zeitlich gesehen reicht das Spektrum vom Frühstück zum Mittagsmenu, bis hin zu Kuchen und Kaffee und Cocktails am Abend. Im Grunde kann man hier also den ganzen Tag verbringen. Und das ist sogar eine ganz gute Idee. Denn hier im Westpol schafft man es, viele verschiedene Gerichte anzubieten, die nicht das Gefühl vermitteln, dass möglichst viele Geschmäcker gleichzeitig befriedigt werden sollen und dafür Abstriche bei der Qualität gemacht werden müssen.
Lieferanten-Transparenz
So schmeckt also alles tadellos und sogar noch einen Tick besser, wenn man sich die Lieferantenliste ansieht, die dem Gast im Sinne der Transparenz als Teil der Speisekarte präsentiert wird: bio-fairer Hornig Kaffee, Christ Weine, Staud’s Marmelade, Demeter Honigstadt Honig oder Piestinger Bier. Der Fokus liegt auf Regionalität und Saisonalität. Die Speiskarte wechselt also mit den Jahreszeiten.
Architektur quer Beet
Um auch noch zwei oder drei Wörter über die Architektur zu verlieren, im Grunde ist sie genauso quer Beet wie die Speisekarte. Auf gekonnte Weise wirkt sie dennoch harmonisch und stimmig. Angenehme Farben wie grün, ocker und grau ziehen sich durch Polsterung und Wandbemalung. Die Sessel sind schwarz, die Lampen kupferfarben und die Bodenfliesen erinnern an französische Bistros. Dazwischen gibt es auch noch helles Holz und natürlich eine Kreidewand. Als Dekoobjekte dienen unter anderem Utensilien für den türkischen Kaffee. Den habe ich übrigens ärgerlicherweise in der Karte übersehen! (Check fürs nächste Mal) Aber zurück zum Thema. Der hintere Bereich wappnet sich mit Kindertisch und Malutensilien für kleine Gäste, denn hier ist jede Altersgruppe willkommen. Und der Schanigarten ist hell und von einem weißen Palettenzaun umgeben.
Die Welt im Westpol
Und ja, das Logo ist schlicht und einfach eine grüne Weltkugel! Denn im Westpol sind irgendwie alle daheim. Auch wenn sich die Lerchenfelder Straße gastronomietechnisch nun wirklich nicht beklagen darf, den Westpol kann sonst keine andere Wiener Gegend vorweisen! Der Ostpol hingegen ist noch zu haben! Die Leopoldstadt bietet sich dafür etwa an so als östlicher Teil der Inneren Stadt. Wer will, wer mag, wer hat noch nicht?
STADTBEKANNT meint
Anziehend wie ein Pol und im Westen der (Inneren) Stadt sind die Eigenschaften des Westpol in der Lerchenfelder Straße. Hier wird levantisch gekocht, aber auch polnisch, österreichisch, italienisch, amerikanisch oder französisch. Kein Wunder also, dass das Logo eine Weltkugel darstellt. Ob Pierogi, Burger, Croissant, im Westpol werden viele Geschmäcker befriedigt, an Qualität wird hier aber definitiv nicht eingebüßt. Im Gegenteil. Die offengelegte Liferantenliste weist regionale und auch Bio-Unternehmen auf wie Weingut Christ, Staud’s oder Hornig. Ob im hellen Schanigarten oder im schwarz-ocker-grün-gelben Innenbereich, das Westpol zieht uns an!
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