9. Juli 2020

Wiener Beisln

Schwarze Rabe Gasthaus (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl

Wiener Beisln – das Ur-Wienerische in seiner reinsten Form

Quasi die kulinarische Ergänzung zum Wiener Kaffeehaus ist das Wiener Beisl.

Hier wird bodenständige Küche serviert, die der gelernte Wiener mit einem Krügel Bier oder einem Achterl Wein runterspült. Viele Gäste kommen auch zum Kartenspielen oder auf ein Fluchtachterl, also ein letztes Glas Wein, bevor sie sich auf den Nachhauseweg machen.

In den letzten Jahren haben zwar zahlreiche Beisln für immer ihre Pforten schließen müssen, doch viele andere erfreuen sich immer noch großer Beliebtheit. Wer genug von Sushi, Burger & Co hat, wird sich hier mit Sicherheit wohlfühlen. Oder wie man auf gut Wienerisch sagt: „Bei mir z’aus bin i nia z’aus, aber im Wirtshaus bin i wia z’aus.“

Gasthaus Wolf

An Innereien scheiden sich die Geister. Nicht alle freuen sich über poelierte Stierhoden auf ihren Tellern. Umso wichtiger ist es, dass sich ein Profi wie Jürgen Wolf mit diesem Thema auseinandersetzt, um auch SkeptikerInnen heranzuführen. Alternativ dazu können wir die Piroggi gefüllt mit Schweinebauch und Sauerkraut empfehlen – tolle, einfache Wirtshausküche!

Gasthaus Wolf
Große Neugasse 20
1040 Wien

Gasthaus Ubl

Das Gasthaus Ubl ist ein kulinarisches Juwel aus längst vergangener Zeit. Tradition wird hier sowohl beim Essen, als auch bei der Inneneinrichtung und dem zuvorkommenden Servicepersonal großgeschrieben. Die Speisekarte des Ubls ist gut überschaubar und bietet einen Querschnitt aller Traditionsgerichte der Wiener und österreichischen Küche an.

Gasthaus Ubl
Preßgasse 26
1040 Wien

Gasthaus Grünauer

Gasthaus Grünauer (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Gasthaus Grünauer (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl

Der freundliche Wirt Christian Grünauer führt nunmehr hier Regime und bietet klassische österreichische Küche mit Twist an, wie er meint. Das bedeutet, dass ein Schnitzel auch einmal mit einem anderen Fleischteil als dem üblichen Verdächtigen zubereitet wird oder, dass man sich aus den Nachbarländern eine Beilage ausborgt.

Gasthaus Grünauer
Hermanngasse 32
1070 Wien

Gasthaus Quell

Das Stammlokal des legendären Wiener Musikers „Ostbahn Kurti” hat längst den Status eines Kultbeisls erreicht. Schon seit über hundert Jahren wird hier Wienerisch gekocht. Besondere Empfehlungen der gegenwärtigen Speisekarte sind das sogar von prämierten Spitzenköchen gelobte Reisfleisch, die Fischbeuschlsuppe und das Wallergulasch. Ausgenommen schön sitzt es sich im Sommer im Gastgarten auf der Gasse vor dem Lokal, während man dem langsamen Treiben des fünfzehnten Bezirks zusieht. Ursprünglich eher als Grätzllokal gedacht, pilgert heute ganz Wien nach Rudolfsheim-Fünfhaus, um hier einzukehren.

Gasthaus Quell
Reindorfgasse 19
1150 Wien

Das Augustin

Ein weiterer Tipp aus dem vormals ungeliebten fünfzehnten Bezirk ist das Augustin. Hier geht es etwas jünger, hipper und moderner zu als bei den Kollegen aus dem Quell, obwohl es drinnen aussieht wie in Großmutters Wohnzimmer – inklusive herumstreunender Hauskatzen. Die Karte ist eher modern ausgerichtet, besonders herauszuheben sind das herrliche Honig-Rosmarin-Hendl, das kreolische Curry und das Frühstück am Wochenende. Trotz der abgeschiedenen Lage ist das Augustin ein Publikumsmagnet und ein hervorragendes Beispiel für ein Beisl, das die Transformation in die Gegenwart gemeistert hat.

Das Augustin
Märzstraße 67
1150 Wien

Schwarzer Rabe

Schwarze Rabe Gasthaus (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Schwarze Rabe Gasthaus (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl

Dass Ottakring kulinarisch nicht nur aus dem Yppenplatz besteht, sondern auch außerhalb dessen auf vor allem historische Lokale blicken kann, beweist etwa der Schwarze Rabe, der hier vor 100 Jahren als Rebhuhn gelandet ist. Das urige Lokal ist eine Mischung aus Pub und Beisl und bietet vor allem eine feine Bierauswahl zu gemäßigten Preisen an.

Schwarzer Rabe
Ottakringer Straße 180
1160 Wien

Gastwirtschaft Steman

Im hippen sechsten Bezirk fühlt man sich nach dem Eintreten ins Steman zunächst ein paar Jahrzehnte in der Zeit zurückversetzt. Dunkles Licht, schwere Holztische und durch unzählige Zigaretten eingeräuchertes Mobiliar – wer es urig mag, kommt hier auf seine Kosten. Das Publikum im Steman ist dem Bezirk entsprechend meist mit Hornbrille und ausgewählten Klamotten bewaffnet, Veganer sollte man allerdings ob der zünftigen Speisekarte dann doch nicht sein. Die Speisen sind hervorragend. Richtig gemütlich ist es im vorderen Schankbereich, doch auch der weitläufige Hinterraum ist eine gute Wahl. Wer nach dem Essen noch einen Kaffee genießen möchte, braucht nur einmal umfallen und sitzt schon im Café Jelinek, das übrigens denselben Besitzer hat.

Gastwirtschaft Stema
Otto-Bauer-Gasse 7
1060 Wien

Silberwirt

Wer urige Wiener Küche und Atmosphäre mag, der ist beim Silberwirt genauso goldrichtig wie die Panier auf den servierten Speisen. Einen Latte Macchiato sucht man hier vergeblich, dafür bescheren einem Kachelofen, Holzvertäfelung und unverwechselbarer Beisl-Charme das Gefühl, einen Ausflug in eine andere Welt gemacht zu haben.
Die Preise sind für das angenehme Ambiente, den großartigen Gastgarten und die köstliche Küche niedrig. Täglich (ausgenommen Sonntag) gibt es außerdem ein 2-gängiges Menü für 6,90 Euro. Besondere Empfehlung von der Karte: Der Tafelspitz, den gibt es sonst nur beim Plachutta in vergleichbarer Qualität gibt.

Silberwirt
Schloßgasse 21
1050 Wien

Zum Lercherl von Hernals

Achtung, jetzt wird es wirklich urig. Das „Lercherl” ist eine garantiert touristenfreie Zone – integrationswillige Deutsche können mit dieser Lokalwahl mit Sicherheit Pluspunkte bei den Einheimischen sammeln. Stylish oder modern ist das Ambiente nicht, dafür aber sehr gemütlich, und der Gastgarten unter dem 100 Jahre alten Kastanienbaum ist im grauen Hernals fast schon eine grüne Oase. Bedient wird man von den Wirtsleuten persönlich, das einfach-schnörkellose Essen schmeckt ausgezeichnet. Das Lokal ist auch für weniger gut gefüllte Geldbörsen absolut leistbar. Aber Achtung: Eventuelle Sprachbarrieren können bei Nicht-Wienern nicht ausgeschlossen werden!

Zum Lercherl von Hernals
Hernalser Hauptstraße 70
1170 Wien

Gasthaus Wild

Das Gasthaus Wild ist zwar nicht in U-Bahnnähe gelegen und damit für die verwöhnten Wiener eigentlich „am Oasch der Welt”, doch die sensationelle Qualität des Essens entschädigt für die mühsame Anreise per Bim (Straßenbahn). Das ehemalige Weinhaus wurde 2002 behutsam umgebaut. Dank der Erhaltung der alten Schank musste allerdings kein traditionsbewusster Wiener Angst haben, durch allzu moderne Einrichtungselemente überfordert zu werden. Vier Sorten Bier vom Faß sowie eine hervorragende Weinkarte, die neben den österreichischen Klassikern auch junge Winzer umfasst, sorgen für die passende flüssige Begleitung zu den wie schon erwähnt hervorragenden Gerichten.

Gasthaus Wild
Radetzkyplatz 1
1030 Wien

Haas Beisl

Das Haas Beisl hält die Wiener Beisl Kultur aufrecht und gehört zu den Relikten der Wiener Wirtshaus-Kultur. Hier wird traditionell gespeist, frisch gezapftes Bier getrunken und die Gaststube mit Stammgästen geteilt. Die Speisekarte ist auch mit Saisonalem bespickt und das Ambiente ist schmuddelig aber liebevoll.

Haas Beisl
Margaretenstraße 74
1050 Wien

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